Symbolbild. (Bild: gioja/Pixabay)

Hintergrundbericht

Zank­ap­fel Frauendiakonat

Immer wie­der wird der Ruf nach einem Dia­ko­nat für Frauen laut. Bereits zwei Mal hatte die «Inter­na­tio­nale Theo­lo­gen­kom­mis­sion» den Auf­trag gefasst, zum Frau­en­dia­ko­nat zu for­schen: zuerst zwi­schen 1998 und 2002, dann zwi­schen 2016 bis 2018. Im Mai 2019 erklärte Papst Fran­zis­kus, die Stu­dien hät­ten zu kei­nem ein­hel­li­gen Ergeb­nis geführt.

In Deutschland werden bereits «Diakoninnen im Geist» ausgebildet und Theologinnen erklären öffentlich, die Frage sei nicht, ob, sondern wann der Frauendiakonat eingeführt wird. Einige wollen dabei diese «Diakoninnen» getrennt vom Weihepriestertum sehen, für andere wäre das Frauendiakonat nur ein erster Schritt Richtung Frauenpriestertum.

Es ist bekannt, dass es in der Alten Kirche Diakonissen gegeben hat. Doch was genau wissen wir über sie?

Geschichtlicher Zugang
Die Begriffe «diakonein» und «diakonos» werden im Neuen Testament sehr allgemein gebraucht und können sehr verschieden interpretiert werden. Röm 16,1 spricht von Phöbe, «die auch Dienerin der Gemeinde von Kenchreä ist». Gemäss Manfred Hauke handelt es sich dabei um «eine bleibende und von der Gemeinde anerkannte Aufgabe». In der Exegese ist aber umstritten, «ob angesichts der beginnenden Entwicklung der kirchlichen Ämter bereits von einer ‹Diakonin› im technischen Sinne gesprochen werden könne»[1].

Ab dem 3. Jahrhundert waren in Ostsyrien und Konstantinopel Diakonissen bekannt, die jedoch ausschliesslich karitative Aufgaben erfüllten.

Die «Didascalia Apostolorum», eine frühchristliche Gemeindeordnung aus der ersten Hälfte des 3. Jahrhundert in Syrien, kennt das Amt eines weiblichen Diakons. Da in der Gemeindeordnung deren Einführung gerechtfertigt wird, kann daraus geschlossen werden, dass es sich um eine Neuerung handelt. Die Aufgaben des weiblichen Diakons unterscheidet sich von jenen des männlichen Diakons und werden folgendermassen beschrieben: Sie soll die Salbung des Körpers der Frau anlässlich der Taufe vornehmen, die neugetauften Frauen belehren, die gläubigen Frauen und besonders die Kranken besuchen. «Es ist ihr verboten, selbst zu taufen oder bei der Darbringung der Eucharistie eine Rolle zu spielen» (DA III 12,14).

Auch die «Constitutiones Apostolicae» (um 380 in Syrien), die jedoch nie als offizielle Sammlung angesehen wurden, berichten über Diakonissen und sehen sogar eine Ordination für sie vor – aber auch für Lektoren. «Die Diakonisse segnet nicht und tut überhaupt nichts von dem, was die Priester und die Diakone tun, sondern hat die Kirchentüren zu bewachen oder des Anstands wegen den Presbytern bei der Taufe der Frauen zu dienen» (CA VIII 28,6).

Das Konzil von Nizäa (325) setzte in Kanon 19 voraus, dass die Diakonissen des Bischofs von Antiochien Laien waren und keine Weihe mit Handauflegung empfangen hatten. Das Konzil von Chalzedon (451) erwähnt in Kanon 15 eine Weihe. Die dafür gebrauchte Terminologie beschränkt sich aber nicht auf die Hierarchie von Bischöfen, Presbytern und Diakonen.[2] Das Konzil legte das Mindestalter von Diakonissen auf 40 Jahre fest und untersagte eine spätere Heirat.

Als die Taufpraxis der Salbung des ganzen Körpers aufgegeben wird, verschwinden auch die Diakonissen.

Die grössten Ähnlichkeiten zwischen Diakon und Diakonisse finden sich im späteren byzantinischen Ritus. Manfred Hauke fasst in seinem oben erwähnten Beitrag die Forschungsergebnisse zusammen, die aufzeigen, dass sich die Weiheriten von Diakonen und Diakonissen zwar ähneln, sich aber in wichtigen Dingen – unter anderem im Weihegebet selbst – unterscheiden. So trägt die Diakonisse die Stola nach Art des Subdiakons und nicht nach der Art des Diakons oder übernimmt im Gegensatz zum Diakon auch keinen Dienst am Altar.

Im Westen gibt es während der ersten fünf Jahrhunderte keine Angaben über Diakonissen. In einigen mittelalterlichen Pontifikalien erscheinen Formulare für die Weihe von Diakonissen; die Texte unterscheiden sich aber von den Weihegebeten für die Diakone. «Die liturgischen Formulare beschränken sich auf ein klösterliches Umfeld; sie bilden nicht einmal eine niedere Weihe als Vorstufe des hierarchischen Priestertums, sondern die Anerkennung einer Aufgabe im Ordensleben.»[3]

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Alte Kirche das Amt des Diakons auf einer Linie mit den Ämtern des Presbyters und Bischofs sieht, nicht aber das Amt der Diakonisse. Denn das hierarchische Amt geht auf Handauflegung, das Gebet der Apostel und die Einsetzung durch Jesus Christus zurück – dies alles gilt nicht für das Amt der Diakonisse.

Systematischer Zugang
Dieser kurze geschichtliche Abriss zeigt, dass die Einführung einer sakramentalen Diakonenweihe für Frauen nicht mit der Tradition begründet werden kann.

Nun erklären Befürworterinnen und Befürworter des sakramentalen Frauendiakonats immer wieder, dass die Frage nach dem Diakonat vom Bischofs- und Priesteramt zu trennen sei, da es sich beim Diakonat um ein eigenständiges Amt handle. Das Zweite Vatikanum hält aber klar fest, dass sowohl Diakonat als auch Presbyterat «Ausgliederungen aus der bischöflichen Vollmacht» sind. «Beide haben Anteil an dem einen Weihesakrament, an der einen Sendung der Apostel, die in vollem Umfang ausgeübt wird von den Bischöfen als Nachfolgern der Apostel (LG 20f.28–29).»[4]

Die Frage nach einem sakramentalen Frauendiakonat kann somit nicht getrennt von der Zulassung zum Priester- resp. Bischofsamt behandelt werden. Diese Frage hat aber Papst Johannes Paul II. bereits im Apostolischen Schreiben «Ordinatio sacerdotalis» (1994)[5] abschliessend behandelt und erklärt, «dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben».

Die Einführung einer sakramentalen Diakonenweihe ist nicht möglich und das frühere Amt der Diakonisse der Ostkirche wieder einführen zu wollen, wäre anachronistisch, da sich die Bedingungen grundlegend geändert haben: Heute wird bei der Taufe nicht mehr der ganze Körper gesalbt, somit entfällt diese Aufgabe. Und sowohl die Glaubensunterweisung wie auch die Krankenbesuche gehören heute zu den Aufgaben von Katechetinnen, Religionspädagoginnen und Seelsorgerinnen.

Eine neue Argumentationslinie besagt, dass Frauen die Diakonenweihe empfangen müssen, da sie bereits entsprechende karitative und pastorale Aufgaben ausüben. Andernfalls handle es sich um eine nicht zu rechtfertigende Trennung von Funktion und sakramental vermittelter Heilsvollmacht (vgl. Synodalforum des Synodalen Prozesses, III,2).
«Dass Männer, die soziale Dienste übernehmen, schon ‹tatsächlich› einen diakonalen Dienst ausüben und darum zu Diakonen geweiht werden sollen, macht genau so viel Sinn wie die Aussage, dass Männer, die schon tatsächlich einen episkopalen Dienst ausüben, zu Bischöfen geweiht werden sollen – konsequent zu Ende gedacht, gäbe es dann fast genauso viel Bischöfe wie Katholiken», so Manfred Hauke in der «Tagespost» (28. Juli 2022). Und er präzisiert: «Eine sakramentale Weihe ist nie einfachhin die Bestätigung einer schon ausgeübten Tätigkeit, sondern eine spezifische Gleichformung mit Christus, die mit einem unauslöschlichen Prägemal zu dem jeweiligen Dienst ausrüstet.»

Die ganze Diskussion um ein Frauendiakonat nimmt die allen gemeinsame Gnade der Taufe und Firmung nicht ernst. Die Gaben des Heiligen Geistes sind vielfältig: Katharina von Siena war keine Priesterin – sie konnte noch nicht einmal schreiben! – doch sie hat die Kirche nachhaltig beeinflusst. Auch Teresa von Ávila war keine Theologin, ebenso wenig Thérèse von Lisieux, und doch prägen sie mit ihrer «Theologie» bis heute zahllose Menschen. Mutter Theresa war und ihre Missionarinnen der Nächstenliebe sind wahre Diakoninnen, obwohl keine einzige von ihnen eine entsprechende Weihe empfangen hat. In diese Liste gehören natürlich nicht nur Frauen; es gab und gibt auch Männer, die Christus tagtäglich ohne eine sakramentale Weihe dienen.

 


[1] Manfred Hauke, Diakonissen waren keine Diakoninnen. Klarstellungen zum sakramentalen Diakonat der Frau, in: Theologisches, Jahrgang 42, Heft 07/08, 311.
[2] Vgl. Manfred Hauke, Diakonissen waren keine Diakoninnen, 312.
[3] Manfred Hauke, Diakonissen waren keine Diakoninnen, 313.
[4] Manfred Hauke, Diakonissen waren keine Diakoninnen, 316.
[5] Bereits durch das Schreiben der Glaubenskongregation «Inter insigniores» (1976) vorbereitet.


Rosmarie Schärer
swiss-cath.ch

E-Mail

Rosmarie Schärer studierte Theologie und Latein in Freiburg i. Ü. Nach mehreren Jahren in der Pastoral absolvierte sie eine Ausbildung zur Journalistin und arbeitete für die Schweizerische Kirchenzeitung SKZ.


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Bemerkungen :

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    Peter Auer 29.04.2024 um 21:14
    Die ganze kontroverse Diskussion um das Frauen-Priestertum ''hängt mir langsam zum Hals heraus'' und entfernt mich immer mehr vom katholischen Glauben, nebst den Erfahrungen mit der Kirche in den 40er- und 50er-Jahren. Alle kirchlichen Gesetze sind irgendwann von Menschen resp. Männern gemacht und nichts ist gemäss Johannes Paul II endgültig, ausser dem Tod. Vielleicht müssten sich die Kleriker wieder einmal im Klaren sein, dass sie alle von einer Frau geboren wurden und diese die gleiche Würde haben.
  • user
    Hansjörg 24.04.2024 um 16:04
    Wie wäre es, wenn der Auftrag der Inter­na­tio­nalen Theo­lo­gen­kom­mis­sion etwas weiter, und mit Blick in die heutige Zeit und in die Zukunft gefasst würde? Dann müsste der Auftrag lauten, in Richtung der Gleichberechtigung aller Menschen zu forschen und Vorschläge für den Weg dorthin zu machen.
  • user
    Stefan Fleischer 24.04.2024 um 08:06
    Ursprung der Diakonie ist meines Erachtens Apg 6,2:

    «Da riefen die Zwölf die ganze Schar der Jünger zusammen und erklärten: Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und uns dem Dienst an den Tischen widmen.»

    Sollten wir die ganze Frage nicht in diesem «apostolischen» Sinn und Geist angehen? Würden dadurch nicht auch noch andere Streitfragen entschärft?
    • user
      Pirmin Meier 24.04.2024 um 10:26
      Statt "Diakonin" liest man bei Bruder Klaus "Bischöfin" und "Apostolin"

      @Fleischer. Die Apostelgeschichte bewährt sich als der bis heute bestdokumentierte Text der älteren Kirchengeschichte, ein Lehrbuch, was Kirche einmal war. Der Überlieferungsgrad des Neuen Testamentes ist nach Carsten Peter Thiede genauer und in der zeitlichen Abfolge wie auch Zahl der alten Handschriften als jeder Text der antiken Geschichtsschreibung, Thukydides und Caesar inbegriffen. Also alles andere als ein Märchen, das irgendwie *entmythologisiert" werden müsste.

      Natürlich hat auch die spätere Geschichtsschreibung ihre Authentizität. Ich gehe so gut wie immer direkt an die Quelle, z.B. die päpstliche Bulle vom 8. Januar 1513, die den eidgenössischen Bergkantonen unter gewissen Vorbehalten die Wahl ihrer Pfarrer durch die jeweiligen Gemeinden mit zähneknirschendem Begleittext der Kurie gewährleistet, zwar nur auf Zusehen hin und ausnahmsweise, wie viel später der Gebrauch der Volkssprache in der Liturgie. Die Tatsachen werden durch die Praxis gesetzt. Die Bulle, natürlich eine Belohnung für Kriegsdienste zugunsten des Papstes, war auch eine nachträgliche Genugtuung für die Kirchgemeinde Sachseln, die zur Aktivzeit des Politikers Klaus von Flüe zeitweilig von den Sakramenten ausgeschlossen war, weil sie 1457 einen ausländischen ihnen aufoktroyierten Pfarrer vertrieben hatten, der aufgrund einer Urkunde eine seit 50 Jahren nicht mehr erhobene Alkoholsteuer wieder eintreiben wollte. Klaus von Flüe und sein Nachbar Durrer trugen für diese Aktion die politische Verantwortung. Noch als Eremit warnte Bruder Klaus seinen Kapellensiegrist, dass in der Kapelle Messe lesende Priester jederzeit Gegenstände aus der Kapelle entfernen könnten, offenbar eine damals gemachte Erfahrung.

      Für den 24. Mai 1474 bemerken wir in den von Robert Durrer gesammelten Bruder-Klaus Akten erstmals in deutscher Urkundensprache zwar nicht das Wort "Diakonin", sondern "Apostolin" und "Bischöfin", was freilich nicht einen damaligen Befund ausdrückte. Es waren die Titel der in diesem Text beschriebenen ersten Zeugin der Auferstehung, der heiligen Magdalena, der Haupt damals in der Wallfahrtskirche St. Maximin in Südfrankreich aufbewahrt war, damals ein Berührungsheiligtum, in der Bedeutung auch für Kranke mit dem späteren Lourdes vergleichbar. Die Geschichte machte Bruder Klaus einen gewaltigen Eindruck, wurde sie doch von einem aus jenem Wallfahrtsort heimkehrenden Pilger erzählt.

      Dass man aus Magdalena, einer Sünderin, wie jeder Mensch ausser der Muttergottes und ihrem Sohn, dann eine Prostituierte machte, hängt wohl einerseits mit der zu ihrem Heiligenzubehör zählenden Fuss-Salbe zusammen, andererseits, wie ich vermute, hat dies ihre Anerkennung zur "Apostolin" und "Bischöfin" massgeblich verhindert. Diese Feststellung will Entscheidungen des kirchlichen Lehramtes nicht vorgreifen.

      Im Vergleich zu oben genannten Überlieferungen sind literarisch Werke, zum Beispiel von Dante und Calderon von geringerer Aussagekraft, gewiss auch das bedeutendste moderne Papst-Stück nebst Hochhuth, nämlich "Die amerikanische Päpstin" von Esther Vilar, das übrigens von Friedrich Dürrenmatt bewundert wurde. Hauptakteurin ist eine Art "Margaret Thatcher der Kirche", die nach dem Ende von Reformen, welche vieles auf den Kopf gestellt haben, die alte Rechtgläubigkeit wieder herstellt, einschliesslich der dreifachen Krone als Zeichen der Autorität. Ihr Vorgänger war der homosexuelle Papst Oscar I., welcher die Epoche der Liberalisierung bis hin zur Orientierungslosigkeit vollendet hatte. Das Stück wurde übrigens vor rund 50 Jahren geschrieben, entspricht nach den Grundsätzen von Erasmus von Rotterdam und Thomas Morus den Grundsätzen von "Ironie und Utopie", nach Erasmus zwei in sich verschwisterte Gattungen. Mit Feminismus hat diese Päpstin der bekannten Feminismuskritikerin, die dieses Jahr ihren 90. Geburtstag feiert, nichts zu tun. Ihr Stück, ihr eigentlich bedeutendstes Werk, gibt jedoch sehr zu denken, ist aus Sicht der Autorin jedoch pessimistisch gemeint: der Mensch verträgt, so auch die Meinung von Dostojewskjs Grossinquisitor, die Freiheit nicht, er braucht Ordnung, ein funktionierendes politisches System und überdies Unterhaltung! So hat es der Magdalenenpilger bei Bruder Klaus natürlich nicht gemein!
      • user
        Stefan Fleischer 24.04.2024 um 13:26
        Um was es mir geht ist einfach die Tatsache, dass der Diakon im apostolischen Verständnis geschaffen wurde, um den Priester von seinen weltlichen Aufgaben zu entlasten, damit er sich ganz «dem Gebet und dem Dienst am Wort» widmen kann. (vgl. Apg 6,4) Doch schon Stephanus, mein Namenspatron, scheint diese klare Aufgabentrennung nicht voll begriffen zu haben. Persönlich aber glaube ich, dass es heute mehr denn je nötig ist, je Art der Vermischung der beiden Bereiche des gelebten Glaubens, den Dienst an den Tischen und den Dienst am Wort, zu vermeiden. Ersterer ist primäre Aufgabe der gläubigen Laien, letzterer ist primäre Aufgabe des geweihten Priesters. Das Gebet ist es, das beide zu einem allumfassenden Dienst vor Gott, unsrem Herrn, eint. Aus dieser Sicht der Dinge heraus muss auch (aber nicht nur) der Diakonat der Frau gesehen werden.
        • user
          Pirmin Meier 24.04.2024 um 14:13
          @Stefan. Danke für diese konkret problembezogenen Ausführungen, die ich mit meinen historischen Hintergründen nicht immer mitliefere, wiewohl diese ebenfalls Zusammenhang herstellen. Am Stefanstag hat mal mein ehemaliger Schüler Marco Schmid in der Kirche St. Stephan Beromünster eine bestmögliche Predigt über diesen Heiligen gehalten. Er ist in der Tat der Prototyp eines Diakons.

          Es ist oben "das Haupt der heiligen Magdalena" in der Kathedrale von St. Maximin in Südfrankreich angesprochen, wurde zur Zeit der Revolution dann leider geschändet. Es muss also heissen; "deren Haupt". Warum war es ein so gewaltiges Heiligtum, vor dem auch König Franz I. für seinen Sieg gegen die Eidgenossen in Marignano seine Dankbarkeit ausdrückte? Magdalena hatte bekanntlich den auferstandenen Jesus berührt, der sie darauf hin mit "Rühr mir den Gesalbten nicht an" kritisierte. Aber wegen der körperlichen Berührung mit Jesus Christus, der ganz gewiss dieses Haupt gesegnet hat, war es eine der bestverehrten Reliquien der Christenheit.