Symbolbild. (Bild: Assad Tanoli/Unsplash)

Hintergrundbericht

50 000 Moscheen im Iran geschlossen

Weit ver­brei­tet war die Ansicht, der Islam sei für christ­li­che Mis­sio­nare eine ver­lo­rene Sache. Doch in der mus­li­mi­schen Welt voll­zieht sich offen­bar auch ein Wan­del: Immer mehr Men­schen wen­den sich vom Islam ab und dem Chris­ten­tum zu.

Besonders deutlich wird diese Bewegung im Iran, wo das Regime angesichts wachsender Unzufriedenheit immer grössere Schwierigkeiten hat, seine Macht zu behaupten, wie die Missionsorganisation «The Tide» und der Sender «CBN News» berichten.

David Garrison, der Autor des Buches «Wind in the House of Islam», stellte fest, dass es in den ersten zwölf Jahrhunderten des Islam keine bekannte Welle von Konversionen zum Christentum gegeben habe. Dies hätte sich jedoch in den letzten Jahrzehnten geändert.

Laut einer anonymen internen Umfrage bevorzugen inzwischen 80 Prozent der Iraner eine demokratische Regierung, viele wenden sich vom Islam ab.

Todd Nettleton von «The Voice of the Martyrs» (VOM) beschrieb die Situation so: «Sie haben ein Land mit einer der höchsten Drogenabhängigkeitsraten der Welt. Es ist ein Land, in dem die Korruption grassiert. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze.»

Viele Iraner fragen sich daher: «Wenn dies das Ergebnis von 45 Jahren Islam ist, welche Alternativen gibt es dann?»

Nettleton berichtete, dass etwa eine Million Muslime den Islam verlassen und sich dem Christentum zugewandt hätten. Diese Entwicklung stelle das iranische Regime vor grosse Herausforderungen.

«Wir haben gehört, dass 50 000 der 75 000 Moscheen geschlossen wurden. Das ist nichts, was das Regime glücklich macht. In vielerlei Hinsicht versuchen sie, ihre Macht zu festigen und jede Form von Dissens zu unterdrücken», so Nettleton.

In anderen Teilen der muslimischen Welt ist die Situation ähnlich. Don Shenk, Direktor von «The Tide», berichtete, Muslime fänden durch Träume und Visionen zu einem neuen Gottesverständnis.

«Wir bekommen Rückmeldungen von Zuhörern, die sagen, dass sie jetzt verstehen, dass Gott sie liebt. Vorher dachten sie, Gott wolle sie bestrafen», sagte Shenk. Ein Beispiel sei eine Gruppe von 200 Muslimen im Gazastreifen, die durch einen gemeinsamen Traum über Jesus zum Glauben gefunden hätten.

Der Film «More than Dreams» dokumentierte bereits 2007 solche Phänomene, die sich als mehr als Träume erwiesen haben.

Geschichte des Islam im Iran
Nach der islamischen Eroberung Persiens im siebten Jahrhundert wurde das heutige iranische Gebiet islamisiert und entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einem Zentrum der schiitischen Auslegung des Islam.

Im Jahr 1501 gründete die Safawiden-Dynastie das erste schiitische Reich im Iran und erhob den schiitischen Islam zur Staatsreligion.

Vor der Islamischen Revolution 1979 war der Iran eine Monarchie unter der Herrschaft der Pahlavi-Dynastie. Der letzte Schah, Mohammad Reza Pahlavi, regierte das Land von 1941 bis 1979.

Während seiner Herrschaft versuchte er, den Iran zu modernisieren und an westliche Standards heranzuführen, was als «Weisse Revolution» bekannt wurde. Dazu gehörten Landreformen, die Förderung der Industrialisierung, die Verbesserung des Bildungswesens und die Stärkung der Rechte der Frauen.

1979 führte die Islamische Revolution zur Gründung der Islamischen Republik Iran unter der Führung von Ayatollah Khomeini. In der neuen Verfassung wurde der schiitische Islam als Grundlage der iranischen Regierung und Gesellschaft festgeschrieben. Seitdem liegt die Macht in den Händen der religiösen Führer.

Seit der Revolution herrscht im Iran eine strenge theokratische Herrschaft, die vom islamischen Recht (Scharia) bestimmt wird.
 

Originalbeitrag auf «CNA Deutsch»


CNA Deutsch


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    Daniel Ric 29.08.2024 um 06:16
    Wenn wir Menschen aus muslimischen Ländern für den christlichen Glauben gewinnen wollen, ist es wichtig aufzuzeigen, dass es einen Unterschied zwischen westlicher Politik und christlicher Gesinnung gibt. Gerade der Iran hat natürlich genügend Gründe, gegenüber dem Westen sehr misstrauisch zu sein. Ich erinnere an die grosse Hungersnot im ersten Weltkrieg, die durch die Briten verursacht wurde und bei der Millionen von Iranern starben - ein Genozid, von dem im Westen nicht gesprochen wird - oder den durch die USA durchgeführten Sturz der Regierung Mossadegh. Westliche Länder haben mit ihrer Politik, die nicht durch christliche Nächstenliebe, sondern Geld- und Machtgier geprägt war, in vielen muslimischen Ländern für viel Unheil gesorgt (bis heute). Es ist daher zentral, dass wir als Christen aufzeigen, dass nicht unser Glaube zu dieser Politik geführt hat, sondern die Abkehr von diesem Glauben.
  • user
    Meier Pirmin 28.08.2024 um 12:50
    Alles interessant, nur sollte man dies alles samt Hintergründen genauer wissen, die Mitteilungen bleiben an der Oberfläche. Mit Interesse lese ich jeweils die Berichte von Christian Solidarity International über die Verfolgung von Christen in diesem Raum, auch den Nachbarländern und natürlich auch im Sudan und weiteren afrikanischen Ländern.
  • user
    Anna 28.08.2024 um 07:53
    Jesus lebt!
    Sein Reich kommt....auch in die islamische Welt. Welche Freiheit, welche Gnade!

    Danke für diesen Bericht!