Am 9. August 2024, seinem 75. Geburtstag, hatte Markus Büchel gemäss den Vorschriften des Kirchenrechts Papst Franziskus seinen Rücktritt als Bischof von St. Gallen angeboten. Bereits vier Tage später nahm der Papst den Rücktritt an; das Domkapitel begann umgehend mit den Vorbereitungen für die Wahl eines Nachfolgers. Am 20. Mai wählte es Beat Grögli als künftigen Bischof von St. Gallen und am 22. Mai bestätigte Papst Leo XIV. die Wahl. So konnten fast 20 Jahren später die Gläubigen des Bistums St. Gallen heute wieder eine Bischofsweihe feiern.
«In concordiam Christi»
Zu Beginn der Heiligen Messe verlas der Sekretär des Domkapitels, Felix Büchi, das von Papst Leo XIV. unterzeichnete Ernennungsschreiben. Hauptkonsekrator war Bischof Markus Büchel, die Mitkonsekratoren der Apostolische Nuntius, Martin Krebs, und Luis Manuel Alí Herrera, Sekretär der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen und Weihbischof von Bogotá.
In seiner Homilie wies Bischof Markus darauf hin, dass in unserer Zeit die Kirche für viele Menschen bedeutungslos geworden scheint. Er betonte, dass die Bischofsweihe von Beat Grögli keine leere Inszenierung ist, sondern in der 2000-jährigen Tradition steht, dem Auftrag Jesu gemäss, das Evangelium zu verkünden. Der neue Bischof soll wie Jesus als Sämann des Evangeliums wirken, offen für die Zeichen der Zeit, furchtlos gegenüber Herausforderungen und wenn nötig die Kraft haben, gegen den Strom zu schwimmen. Alt-Bischof Büchel ist zuversichtlich: «Er ist ein guter Schwimmer.» Und: «Beat, mit deinem Wahlspruch hast du für dein Tun den Referenzpunkt richtig gesetzt. ‹In concordiam Christi› – alles in Herzensverbundenheit auf Christus hin auszurichten», sagte Bischof Markus. «Es geht um eine Seelsorge, die mit dem Herzen spricht, handelt und heilt.»
Nach der Herabrufung des Heiligen Geistes bekundete Beat Grögli seine Bereitschaft, das Amt des Bischofs zu übernehmen, sich weihen zu lassen und das Evangelium zu verkünden. Er verpflichtete sich, den Glauben treu und unverkürzt weiterzugeben und zum Gehorsam gegenüber dem Papst.
In der Allerheiligen-Litanei riefen die Gläubigen die Heiligen um Beistand für den neuen Bischof an, während Beat Grögli sich ausgestreckt mit dem Gesicht zum Boden vor den Altar legte – als eindrückliches Zeichen seiner Selbstentäusserung, seiner Ergebenheit in den Willen Gottes. Danach legten die anwesenden Bischöfe und Äbte Beat Grögli schweigend die Hände auf. Das Weihegebet, das nun Bischof Markus sprach, geht auf die «Traditio Apostolica» des Hippolyt zurück, eine Kirchenordnung aus dem dritten Jahrhundert. Während des Gebets wurde ein aufgeschlagenes Evangeliar über dem Haupt des nun geweihten Bischofs gehalten. Diese Geste weist darauf hin, dass ein Bischof sein ganzes Leben und seinen Dienst unter das Evangelium stellt. Das Weihegebet wurde vom Volk mit dem gesungenen «Amen» freudig bestätigt.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
1. Für viele Menschen ist Gott bedeutungslos geworden, nicht zuletzt, weil unsere Hirten Angst davor zu haben scheinen, Gott als wahren Gott und Herrn zu verkünden. Das Schlagwort von der Drohbotschaft brachte sie zum Schweigen. Frühere war den meisten Christen klar: «Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit; / alle, die danach leben, sind klug» (Ps 111,10)
2. Infolge der vielen Eigenmächtigkeiten und des Ungehorsams im «Kader», im Bereich der Liturgie, der Interpretation der Schrift und der Lehre der Kirche, wissen sehr viele Katholiken nicht mehr, was bzw. wem «man» heute noch glauben kann und soll. Dass so kein Leben aus dem Glauben wachsen kann, dürfte klar sein.
Bitten wir zu unserem Herrn, er möge unsere Bischöfe und alle mit der Verkündigung, direkt oder indirekt, beauftragten, die Einsicht und den Mut schenken, die dringend nötige Neuevangelisation auf eine glaubwürdige und so tragfähige Basis zu stellen.
In Anwesenheit des Nuntius, anderer Bischöfe und jenster Priester fand man, dass man die Rubriken nicht so ernst nehmen muss. Die Allerheiligenlitanei begann häretisch mit: GOTT VATER UND MUTTER IM HIMMEL ERBARME DICH UNSER…..
Mehr muss man nicht sagen…