(Bild: Lula Oficial, CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons)

Weltkirche

Bei­set­zung von Papst Fran­zis­kus: Zum Schluss das «Salve Regina»

Mit einem Requiem haben am Sams­tag­vor­mit­tag Hun­dert­tau­sende Men­schen sowie Ver­tre­ter aus über 150 Staa­ten und mehr als 30 christ­li­chen Kon­fes­sio­nen Abschied von Papst Fran­zis­kus genommen.

Vor über 250 000 Menschen würdigte Kardinaldekan Giovanni Battista Re den an Ostermontag verstorbenen Franziskus. Er habe ein Charisma der Offenheit und des Zuhörens gehabt und seine Aufmerksamkeit besonders Menschen in Not gewidmet, sich unermüdlich vor allem für Benachteiligte eingesetzt. Er sei ein Papst gewesen, der mitten unter den Menschen war. Mit seiner bilderreichen Sprache habe er stets versucht, aktuelle Probleme «mit der Weisheit des Evangeliums zu beleuchten» und eine Antwort aus dem Glauben zu geben.

Vor Gästen wie US-Präsident Donald Trump, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Russlands Kulturministerin Olga Ljubimowa wie auch Vertretern mehrerer Nahoststaaten erinnerte Kardinaldekan Giovanni Battista Re in seiner Predigt an Franziskus' unaufhörliche Appelle zu Frieden und Vernunft. «Angesichts der vielen Kriege, die in diesen Jahren wüten, mit ihren unmenschlichen Gräueln, mit ihren unzähligen Toten und ihrer unermesslichen Zerstörung, hat Papst Franziskus unaufhörlich seine Stimme erhoben, um Frieden zu erbitten und zur Vernunft aufzurufen, zu ehrlichen Verhandlungen, um mögliche Lösungen zu finden.»

Schliesslich erinnerte Kardinal Re an die stets wiederholte Bitte des Papstes, für ihn zu beten. «Lieber Papst Franziskus, nun bitten wir dich, für uns zu beten und vom Himmel aus die Kirche, Rom und die ganze Welt zu segnen.» Am Ende der Messe wurde der Sarg mit dem Ritus der Aussegnung verabschiedet. Dabei sangen Geistliche aus 20 mit Rom unierten Ostkirchen Segensgebete auf Griechisch und Arabisch.

Am Rand der Feier trafen sich US-Präsident Donald Trump und sein ukrainischer Amtskollege Wolodymyr Selenskyj zu einem spontanen Gespräch im Petersdom.

Letzte Ruhestätte in «Santa Maria Maggiore»
Nach der Feier wurde der Sarg mit dem Leichnam des verstorbenen 88-jährigen Kirchenoberhaupts in einem offenen Papamobil durch die römische Innenstadt zur Basilika «Santa Maria Maggiore» überführt. Den Weg säumten Zehntausende Menschen. Als Papst war Franziskus zugleich Bischof der Stadt Rom.
Seit der Überführung von Paul VI., der 1978 in Castelgandolfo gestorben war, gab es keinen päpstlichen Leichenzug durch die Stadt Rom.

Auch an der Marienkirche warten seit dem frühen Morgen viele Menschen, an einem Palazzo gegenüber der Basilika prangt ein riesiges Transparent: «Grazie Francesco».

Um kurz nach halb eins postierten sich die Ehrenformationen vor «Santa Maria Maggiore»: Sicherheitskräfte in Paradeuniformen und jene Gruppe von Armen, Migranten, Transpersonen, Opfer von Menschenhandel und Vertreter der Roma-Gemeinschaft, die dem Papst die letzte Ehre erweisen durften. Vor der eigentlichen Beisetzung setzten die Träger den verschlossenen Sarg kurz vor der Marien-Ikone «Salus Populi Romani» ab, als letzten Gruss des Verstorbenen an das von ihm verehrte Marienbild. An dieser Stelle hatte Franziskus in seiner Zeit als Papst etwa 120 Mal gebetet, unter anderem vor und nach jeder Auslandsreise.

Die kurze Beisetzungsfeier zwischen zwei Seitenkapellen leitete der Camerlengo der römischen Kirche, Kardinal Kevin Farrell. Rund 50 Geistliche sowie einige andere dem Papst nahe stehende Menschen nahmen daran teil.

Als letzter liturgischer Gesang nach dem Absenken des Sarges in die Erde erklang das fast tausend Jahre alte lateinische Marienlied «Salve Regina». Es endet mit der Bitte der Betenden, «nach diesem Exil» des irdischen Lebens Jesus im Ewigen Leben begegnen zu dürfen.

Das schmucklose Grab, auf dessen Platte nur der Name des Papstes zu lesen ist, soll bereits ab Sonntag für Pilger zugänglich gemacht werden.


KNA/Redaktion


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  • user
    Stefan Fleischer 27.04.2025 um 11:53
    Welch eine tiefe, marianische Frömmigkeit Papst Franziskus hatte, das wurde mir eigentlich erst jetzt bewusst. Das muss ich in der ganzen Berichterstatung über sein Pontifikat überlesen haben. Dass diese darin besonders hervorgehoben worden wäre, kann ich mich nicht erinnern.