Papst Leo XIV. beginnt seine Botschaft mit einem Dank an die Jugendlichen und jungen Menschen. «Danke für die Freude, die ihr verbreitet habt, als ihr zu eurer Heiligjahrfeier nach Rom gekommen seid, und danke auch an alle jungen Menschen aus aller Welt, die sich uns im Gebet angeschlossen haben. Es war ein kostbares Ereignis, um die Glaubensfreude zu erneuern und die Hoffnung weiterzugeben, die in unseren Herzen brennt!» Der Pontifex möchte, dass das Treffen im Heiligen Jahr kein isolierter Moment bleibt, sondern für alle einen Fortschritt im christlichen Leben und eine Ermutigung darstellt, in der Kraft des Heiligen Geistes weiterhin ihren Glauben zu bezeugen.
In seiner Botschaft geht der Pontifex auf zwei Aspekte des Zeugnisgebens ein: auf unsere Freundschaft mit Jesus, die wir von Gott als Geschenk annehmen, und das gesellschaftliche Engagement eines jeden von uns als Baumeister des Friedens.
Die Freundschaft mit Jesus als Grund unserer Verkündigung
Das christliche Zeugnis entspringt der Freundschaft mit Jesus Christus, der zum Heil aller Menschen gekreuzigt wurde und auferstanden ist. «Er allein weiss wirklich, wer wir sind und warum wir hier sind: Er kennt die Herzen von euch Jugendlichen, eure Entrüstung angesichts von Diskriminierung und Ungerechtigkeit, eure Sehnsucht nach Wahrheit und Schönheit, nach Freude und Frieden; als euer Freund hört er euch zu, er motiviert und geleitet euch und ruft jeden einzelnen zu einem neuen Leben.»
Jesus Christus betrachtet uns nicht als Knechte noch als «Aktivisten» einer Partei, sondern als seine Freunde. Aus der «freudvollen Neuheit» dieser Freundschaft entsteht das Zeugnis. «Es ist eine einzigartige Freundschaft, die uns Gemeinschaft mit Gott schenkt; eine treue Freundschaft, die uns unsere Würde und die der anderen entdecken lässt; eine ewige Freundschaft, die nicht einmal der Tod zerstören kann, weil sie im gekreuzigten und auferstandenen Herrn ihren Ursprung hat.»
Der Apostel Johannes schreibt am Ende seines Evangeliums: «Dies ist der Jünger, der all das bezeugt und der es aufgeschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist» (Joh 21,12). Dieser Jünger nennt nicht seinen Namen, sondern umschreibt sich als «der Jünger, den Jesus liebte». «Es handelt sich nicht um den Namen einer Person, sondern um das Zeugnis einer persönlichen Verbundenheit mit Christus. Das ist es, was für Johannes wirklich zählt: ein Jünger des Herrn zu sein und sich als von ihm geliebt zu erfahren.» Das christliche Zeugnis ist die Frucht einer Glaubens- und Liebesbeziehung zu Jesus, in dem wir das Heil unseres Lebens finden. Dies galt nicht nur für Johannes, sondern gilt auch für die Jugendlichen heute: «Jeder ist für Ihn ein ‹geliebter Jünger›, und aus dieser Liebe erwächst die Freude des Zeugnisgebens.»
Als weiteren mutigen Zeugen des Evangeliums nennt Papst Leo den Vorläufer Jesu, Johannes den Täufer. Obwohl er im Volk grossen Ruhm genoss, war er sich bewusst, dass er nur eine «Stimme» war, die auf den Erlöser verwies. Sein Beispiel erinnert uns daran, dass der wahre Zeuge demütig und innerlich frei ist; er braucht es nicht, im Mittelpunkt zu stehen.» Deshalb ist er frei, zuzuhören und die Wahrheit allen gegenüber auszulegen und auszusprechen, auch vor den Mächtigen.» Im Zeugnisgeben geht es nicht um unsere geistigen, intellektuellen oder moralischen Fähigkeiten. «Wahres Zeugnis besteht darin, auf Jesus, den einzigen Erlöser, hinzuweisen und ihn zu erkennen, wenn er in Erscheinung tritt. Johannes erkannte ihn unter den Sündern, inmitten der gewöhnlichen Menschen.»
Papst Leo fordert die Jugendlichen auf, in der Bibel nach weiteren Freunden und Zeugen Jesu zu suchen. «Beim Lesen der Evangelien werdet ihr feststellen, dass alle von ihnen in der lebendigen Beziehung zu Christus den wahren Sinn des Lebens gefunden haben.» Im ständigen Scrollen auf dem Smartphone finden wir keine Antworten auf unsere tiefsten Fragen. «Diese Fragen bringen uns nicht sehr weit, wenn wir sie in uns selbst oder in einem zu engen Kreis gefangen halten. Die Verwirklichung unserer wahren Sehnsüchte kommt immer dadurch zustande, dass wir aus uns selbst heraustreten.»
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