Collage erstellt von «swiss-cath.ch». (Logo von kath.ch: Katholisches Medienzentrum, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)

Kommentar

Black Fri­day bei «kath​.ch»: Direk­tor und Chef­re­dak­tor Chris­tian Mau­rer wirft den Bet­tel hin

So dürr das Com­mu­ni­qué, so bri­sant des­sen Inhalt: Am 29. Novem­ber 2024 ver­öf­fent­lichte «kath​.ch» eine «Infor­ma­tion in eige­ner Sache: Chris­tian Mau­rer, Direk­tor und Chef­re­dak­tor von kath​.ch, ver­lässt auf den 28. Februar 2025 das Katho­li­sche Medi­en­zen­trum. Der Vor­stand bedau­ert den Ent­scheid sehr. Chris­tian Mau­rer gibt sein Amt nach knapp einem Jahr auf eige­nen Wunsch ab. Für Aus­künfte steht Nadia Omar vom Vor­stand des Katho­li­schen Medi­en­zen­trums zur Verfügung.»

«swiss-cath.ch» nahm Nadia Omar beim Wort und wollte von ihr Näheres zu den Hintergründen dieser abrupten Kündigung in Erfahrung bringen – immerhin hatte Christian Maurer seine Funktionen bei «kath.ch» erst im August, also vor wenigen Monaten, in vollem Umfang angetreten. Die Antworten fielen denkbar nichtssagend aus, kommen einer schieren verbalen Nebelpetarde gleich. So gab sie auf die Frage nach der Zukunft von «kath.ch» («Genügt es, einfach den Chefredaktor auszuwechseln oder müssen zuerst grundlegende Dinge geklärt werden? (Zum Beispiel schaltet kath.ch seit einiger Zeit auffallend viele Agenturmeldungen auf, aber wenig eigene Beiträge. Bei fünf Redaktoren und vier Redaktionsassistenzen ist das nicht nachvollziehbar») zur Antwort: «Eine Vakanz bringt in einem kleinen Team unweigerlich gewisse Einschränkungen mit sich. Aber das Team ist motiviert, die neue Situation zu gestalten. Mit den News, der Verkündigung, dem Podcast, Videos, dem täglichen Medienspiegel und den Webseitensupport wird jeden Tag sehr viel gute Arbeit geleistet.»

«Jeden Tag»? Gerade hatte unlängst «Klein Report» (Mediendienst der Schweizer Kommunikationsbranche) enthüllt, dass ab dem 1. Dezember des laufenden Jahres über das Wochenende nur noch Konserven aufgetischt werden («An den Samstagen und Sonntagen sollen in Zukunft drei bis vier vorproduzierte Artikel publiziert werden»). Der besagte Beitrag von «Klein Report» vom 26. Oktober 2024 begann übrigens mit dem geradezu prophetischen Satz: «Es knarrt im Gebälk des Katholischen Medienzentrums kath.ch.»

Weniger zugeknöpft gab sich der Vorstand des Katholischen Medienzentrums gegenüber den Vereinsmitgliedern. In einem Schreiben an die Mitglieder wird der Einsatz von Christian Maurer im Dienste von «kath.ch» ausdrücklich verdankt. Weiter heisst es:

«Mit sofortiger Wirkung übernimmt Nadia Omar aus dem Vorstand von kath.ch die betriebliche Leitung, um einen möglichst reibungslosen Übergang gewährleisten zu können. Die redaktionellen Aufgaben werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von kath.ch organisiert.» Bedeutet im Klartext: Christian Maurer legt seine Funktionen sowohl als Direktor wie auch als Chefredaktor mit sofortiger Wirkung nieder. Davon war im offiziellen Communiqué mit keinem Wort die Rede.

«swiss-cath.ch» wird demnächst auf die Umstände dieser capitis diminutio von «kath.ch» ausführlich zurückkommen.


Niklaus Herzog
swiss-cath.ch

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Lic. iur. et theol. Niklaus Herzog studierte Theologie und Jurisprudenz in Freiburg i. Ü., Münster und Rom.


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    T.L.D 30.11.2024 um 17:35
    "Kath".ch ist eh modernistisch, also auf Englisch würde man sagen: "Good riddance"
  • user
    Tobias Maier 30.11.2024 um 15:22
    Herzlichen Dank für Ihre Recherchen! Wir sind auf gespannt auf weitere Enthüllungen von Hintergründen!