Der Joseph Strickland wurde Ende 2012 von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Tyler ernannt. Die Diözese liegt im Osten des Bundesstaates Texas und zählt mit rund 100 000 Katholiken zu den kleineren Diözesen in den USA. Die Diözese hat viele Berufungen: Aktuell bereiten sich 21 Männer auf den Priesterdienst vor.
Einen Grund für die Amtsenthebung von Bischof Strickland teilte der Vatikan zunächst nicht mit. Im Juni dieses Jahres hatte der Papst eine kirchenamtliche Überprüfung (Visitation) des Bistums angeordnet. Die beiden Visitatoren – Dennis Sullivan, Bischof von Camden, Gerald Kicanas, Bischof em. von Tucson – hatten gegenüber Papst Franziskus erklärt, ein Amtsverbleib des texanischen Bischofs sei «nicht mehr möglich». Die offiziellen Ergebnisse der apostolischen Visitation wurden der Öffentlichkeit aber bisher nicht mitgeteilt. Dass einer der Visitatoren des glaubenstreuen Bischofs Strickland ausgerechnet Bischof Kicanas war, dürfte kein Zufall sein: Er verteidigte 2012 die Finanzierung von Abtreibungsbefürwortern durch den «Catholic Relief Services» und wurde unter anderem von einer Homosexuellengruppe unterstützt, als er Präsident der US-Bischofskonferenz werden sollte, wie John-Henry Westen von «LifeSiteNews» berichtete.
Bischof Joseph Strickland wurde bereits am Donnerstag dazu aufgefordert, seinen Rücktritt einzureichen, was er jedoch abgelehnt hatte.
Bischof Strickland hatte in den vergangenen Jahren immer wieder scharfe Kritik am kirchenpolitischen und theologischen Kurs von Papst Franziskus geübt. Auf X (vormals Twitter) hatte der Bischof zuletzt 136 000 Follower. Er verteidigte unbeirrt den katholischen Glauben – ob gelegen oder ungelegen. Im Mai hatte er in einem Tweet betont, zwar sei Papst Franziskus der rechtmässige Papst, doch untergrabe er die überlieferte Glaubenslehre.
Unter anderem hatte Bischof Strickland öffentlich dazu aufgefordert, der ehemaligen Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, wegen ihrer Unterstützung von Abtreibungen die Heilige Kommunion zu verweigern, er verurteilte die Pro-LGBT-«Blasphemie» des amerikanischen Pater James Martin, SJ und unterstützte Priester, die die Corona-Impfung verweigerten,
Bischof Strickland erklärte in einer ersten Stellungnahme nach seiner Absetzung gegenüber «LifeSiteNews»: «Ich stehe zu all den Dingen, die als Beschwerden gegen mich aufgeführt wurden. Ich weiss, dass ich ‹Traditionis Custodes› [das Dekret von Papst Franziskus, das die traditionelle lateinische Messe einschränkt] nicht umgesetzt habe, weil ich nicht einen Teil meiner Herde aushungern kann. Ich würde es wieder genauso machen. Ich fühle mich sehr wohl in dem Herrn und der Wahrheit, für die er gestorben ist.»
Bischof Joseph Strickland ist nicht der erste Bischof, den Papst Franziskus abgesetzt hat. So musste letztes Jahr bereits Bischof Daniel Fernández Torres, ein treuer Verteidiger der katholischen Lehre, ohne Erklärung den Bischofssitz von Arecibo (Puerto Rico) räumen. Es wird vermutet, dass seine kritischen Aussagen gegen die Corona-Impfungen den Grund dafür lieferten.
Während Papst Franziskus glaubenstreue Bischöfe, die nicht seiner Linie folgen, absetzt, werden Bischöfe, die sich öffentlich gegen die katholische Lehre aussprechen, z. B. betreffend Genderideologie oder Segnung homosexueller Paare, im Amt belassen. So ernannte Franziskus Kardinal Jean-Claude Hollerich zum Mitglied des Kardinalrates und setzte ihn als Generalrelator der Synode über Synodalität ein, obwohl dieser sich öffentlich gegen die katholische Lehre betreffend Homosexualität ausspricht.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Als Konvertit zur katholischen Kirche danke ich Bischof Joseph Strickland, der mich durch seinen treuen Dienst viele Male ermutigt hat, an dem festzuhalten, was überall, was immer und was von allen geglaubt wurde, denn das ist im wahren und eigentlichen Sinne katholisch (Vinzenz von Lérins, Commonitorium 2,3).
Sein Amt endet nun. Möge der HERR selbst diesen Entscheid des Papstes kommentieren. Mir gebührt es nicht, aber es betrübt mich sehr. Die Worte Jesu aber geben mir Hoffnung: «Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht» (Joh 12,24). Auf diese tragische Weise endete auch der Dienst des heiligen Johannes des Täufers. Auch er hatte seine Stimme gegen moralischen Zerfall erhoben. Auch er hatte es gewagt, als Diener der Wahrheit, die Wahrheit zu sagen. Deshalb planten Herodes und Herodias insgeheim die Ermordung des Johannes und setzten diesen Plan in den Tagen vor Ostern, ein Jahr vor der Passion Christi, um. Die Kirche hat später die Feier der Enthauptung von Johannes dem Täufer, wegen dem Sakrament des Kreuzes, von der Osterwoche auf den 29. August verschoben. Der Geringere sollte dem Grösseren weichen. Die Frucht des Johannes des Täufers sollte der noch viel grösseren Frucht Christi Platz machen.
In diesem Sinne bete ich, dass der Dienst jedes treuen Bischofs, der in unserer Zeit Unrecht erfährt, weil sein Ja ein Ja und sein Nein ein Nein ist, noch reiche Frucht tragen wird. Denn unser HERR hat versprochen, dass jedes Samenkorn, das auf guten Boden fällt, viel Frucht bringen wird. Manche Körner bringen 100, andere 60 und wieder andere 30 neue Samenkörner hervor (Mt 13,8). Ich vertraue Gott, dass die Treue eines Bischofs hundert neue treue Arbeiter im Weinberg unseres HERRN hervorbringen wird. Mein Sohn sagt es so: «Gottes Plan wird gelingen».
Das Martyrium des Täufers und die Rede Jesu vom Samenkorn kann man auf diesen Fall aber NICHT anwenden.
1. war der Täufer vor der Passion
2. von den Gegnern Jesu getötet worden.
Bischof Strickland ist aber nach der Passion vom statthalter entsetzt worden.
Das ist ein GRUNDLEGENDER Unterschied.
Viele Bischöfe wurden schon ungerecht des Amtes entsetzt, auch Bischof Haas. Ich meine, man muss das übernatürlich anschauen in dem Sinne als der Vater im Himmel Seine Heiligen prüft. Wie Abraham hätte Isaak opfern müssen.
Am Schluss bleibt die Liebe. DAs Wort des obersten Chefs (im Himmel).
So kann kath.net berichten, aber swiss-cath sollte keinesfalls auf diese "Anti-Bergoglio"-Schiene geraten und den Stil traditionalistischer Schreier übernehmen. Wir brauchen ein unverkrampft katholisches, lehramtstreues, grundsätzlich papstaffines Portal, dass die Kirche in der Schweiz in den Vordergrund stellt. Ideologen aller Art haben wir bereits.
https://beiboot-petri.blogspot.com/2023/11/was-kardinal-muller-zur-entlassung-von.html?m=1
https://beiboot-petri.blogspot.com/2023/11/bischof-schneider-eine-himmelschreiende.html?m=1