Dieser Satz, den zwei Engel an Christi Himmelfahrt an die zurückgebliebenen Apostel und Jünger richteten, enthält einen leisen Vorwurf. Er erinnert auch an den Ostertag, als zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu den Frauen sagten: «Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?» (Lk 24,5)
Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt!
Nach all den Begegnungen mit dem auferstandenen Herrn zwischen dem Ostertag und Christi Himmelfahrt sollten sie doch wissen, dass Jesus trotzdem bei ihnen bleibt, und zwar «alle Tage bis zum Ende der Welt» (Mt 28,20). Sie sollten doch wissen, dass er zum himmlischen Vater gehen musste, damit sie den Beistand, den Heiligen Geist, empfangen konnten. Doch dieser Blick himmelwärts ist menschlich ganz und gar verständlich; dieser Blick in jene Richtung, wo sie eben noch Jesus sahen und er ihnen entschwand. Das Bedürfnis nach seiner Gegenwart lässt sie immer noch dorthin schauen, wo er längst entschwunden ist.
Jesus schwebte vor ihren Augen zum Himmel und eine Wolke verhüllte ihn ihren Blicken. Natürlich dürfen wir nicht so naiv sein, den Himmel Gottes und der Heiligen einfach mit dem blauen Wolkenhimmel über uns gleichzusetzen oder mit dem Sternenhimmel des Alls. Mit den Dimensionen Raum und Zeit können wir den Himmel nicht beschreiben. Wir können allerlei Vergleiche anstellen und doch werden wir die himmlische Wirklichkeit niemals angemessen beschreiben können. Wir sollten wohl den Himmel besser als Zustand des Glücks verstehen, als Ziel, das es um alles in der Welt anzustreben gilt. Der Evangelist Johannes schreibt: «Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast» (Joh 17,3).
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
"Richtet euren Sinn auf das Himmlische". Denn im Himmel ist für uns eine Wohnung bereitet. "Maria hilft uns, Jesus im Blick zu behalten." "Der Marienmonat Mai, der durch die Maiandacht geprägt ist, hilft uns dank der Gottesmutter Maria, ihren Sohn nicht aus dem Blick zu verlieren. Behalten wir ihn im Blick: durch die Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistie und den Empfang des Bussakramentes. Dann werden wir Christus einst in seiner Herrlichkeit schauen, so wie er ist, und er wird nie mehr unserem Blick entschwinden!"
In der Herder Bibel, Das Neue Testament steht:
Die Verheissungen, die Israel besass, waren gross und kostbar, unsere himmlischen Verheissungen sind aber kostbarer und grösser (vgl. 1. Petrus 1,4)
Göttliche Gaben und menschliche Tugend: Alles hat uns seine göttliche macht geschenkt, was zum Leben und zur Frömmigkeit gehört, durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine eigene Herrlichkeit und Kraft. Durch sie wurden uns die kostbaren und grössten Verheissungen geschenkt, damit ihr durch sie an der göttlichen Natur Anteil erlangt, nachdem ihr der verderblichen Begierde in der Welt entronnen seid. (2. Petrus 1, 3-4)
Wo in Ortskirchen keine regelmässige sonntägliche Eucharistie gefeiert wird und das Bussakrament gar nicht mehr abgenommen wird, ist es besser diese zu verlassen und eine andere Pfarrei zu suchen, wo vom Priester die Sakramente gespendet werden. Auch wenn der Weg sehr weit ist, lohnt es sich diesen Pilgerweg, wegen des Himmelreich zu gehen!
Eine Formulierung ist aber etwas missverständlich: sie wurde als erste ihrem Sohn gleich, das setzt nach gängigem theologischem Sprachgebrauch die göttliche Natur voraus. Wolltest Du nicht eher sagen: sie hatte als erste die physische Erfahrung hypostatischer Gnade?