«Ich glaube an die Auferstehung der Toten», so beten wir im Apostolischen Glaubensbekenntnis. Der Glaube an ein ewiges Leben ist heute bei vielen Katholikinnen und Katholiken noch vorhanden; wie dieses aber konkret aussieht, dazu gibt es unterschiedliche Vorstellungen. Bei einer 2016 durchgeführten Umfrage gaben 28,8 Prozent der befragten Katholikinnen und Katholiken an, an eine Wiedergeburt der Seele in einem neuen Leben zu glauben. Nur gerade 15,3 Prozent glaubten an die Auferstehung des Körpers. Doch was besagt die Lehre der Katholischen Kirche?
Sterben und Auferstehen in Christus
Der Tod ist die Folge der Sünde (vgl. Gen 2,17; 3,3; 3,19). Doch Gott hat den Menschen nicht zum Sterben bestimmt; der Tod widerspricht den Ratschlüssen Gottes, des Schöpfers. Der Tod ist durch Christus umgewandelt worden. Obwohl Jesus vor ihm zurückschreckte, «nahm er ihn in völliger und freier Unterwerfung unter den Willen seines Vaters auf sich. Der Gehorsam Jesu hat den Fluch, der auf dem Tod lag, in Segen verwandelt (vgl. Röm 5,19–2)» (KKK 1009).
Durch die Taufe wird der Mensch mit Christus vereint und hat deshalb schon jetzt wirklich Anteil am himmlischen Leben des auferweckten Christus (vgl. Phil 3,20). Ebenso gehört er durch den Empfang der Eucharistie zum Leib Christi.
Als die Menschen nach der Brotvermehrung Jesus aufsuchten, wies er sie an, sich nicht für die Speise abzumühen, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt. «Denn das ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben hat und dass ich ihn auferwecke am Jüngsten Tag» (Joh 6,40).
Jesus gab schon in seinem irdischen Leben Zeichen für ein Leben nach dem Tod, indem er einzelne Tote auferweckte (z. B. die Tochter eines Synagogenvorstehers, einen jungen Mann in Naïn oder seinen Freund Lazarus).
Der Glaube an die Auferstehung der Toten war von Anfang an ein wesentlicher Bestandteil des christlichen Glaubens. Doch er stiess auch auf Widerstand. «Der christliche Glaube stösst in keinem Punkt auf mehr Widerspruch als in Bezug auf die Auferstehung des Fleisches» (Augustinus, Psal. 88,2,5). An ein Weiterleben der Seele konnte man noch glauben, doch wie sollte der hinfällige menschliche Leib «auferstehen»?
Jesus Christus ist nach seiner Auferstehung den Jüngern erschienen. «Seht meine Hände und meine Füsse an: Ich bin es selbst» (Lk 24,39). So werden in ihm «alle […] mit ihren eigenen Leibern auferstehen, die sie jetzt tragen» (4. K. im Lateran). Ihr Leib wird aber in «die Gestalt [eines] verherrlichten Leibes» verwandelt werden (Phil 3,21), in einen «überirdischen Leib» (1 Kor 15,44). Wie das geschehen soll, übersteigt unsere menschliche Vorstellungskraft. Die Eucharistie kann uns aber schon eine Vorahnung auf die Verklärung unseres Leibes geben.
«Wie das von der Erde stammende Brot, wenn es die Anrufung Gottes empfängt, nicht mehr gewöhnliches Brot ist, sondern die Eucharistie, die aus zwei Elementen, einem irdischen und einem himmlischen besteht, so gehören auch unsere Leiber, wenn sie die Eucharistie empfangen, nicht mehr der Verweslichkeit an, sondern haben die Hoffnung auf Auferstehung» (Irenäus, her. 4,18,5).
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