Handauflegung durch Bischof Joseph Maria Bonnemain. (Bilder: Rosmarie Schärer/Swiss-cath.ch)

Kirche Schweiz

Dia­kon­weihe von Mat­teo Tuena: Freude herrscht

Am Sams­tag, 26. Okto­ber 2024, wurde Mat­teo Tuena in Küs­nacht ZH zum Dia­kon geweiht. Die Kir­che war bis auf den letz­ten Platz gefüllt und die Freude sowohl des Neu­ge­weih­ten wie auch der Men­schen machte die­sen Tag zu einem Freu­den­fest für die ganze Kirche.

Das trübe Wetter wollte so gar nicht zum Geschehen in und rund um die Pfarrkirche St. Georg in Küsnacht ZH passen. Zur feierlichen Diakonweihe von Matteo Tuena waren nicht nur zahlreiche Gläubige aus der Pfarrei selbst gekommen, sondern auch viele Verwandte und Bekannte aus dem Puschlav. Ebenso kamen Freunde und ehemalige Mitstudenten aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland nach Küsnacht, um Matteo Tuena zu begleiten und nach der Weihe zu feiern. Bereits vor dem Gottesdienst herrschte eine erwartungsvolle Stimmung, man begrüsste erfreut bekannte Gesichter, es schien mehr ein Verwandtentreffen denn eine ernsthafte Angelegenheit zu sein.

Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, nicht wenige mussten den Gottesdienst stehend mitfeiern. Regens Daniel Krieg stellte den Kandidaten Matteo Tuena vor und bezeugte, dass er von den Verantwortlichen und dem Volk für das Amt des Diakons für würdig gehalten wird. Bischof Joseph Bonnemain erklärte: «Mit dem Beistand unseres Herrn und Gottes Jesus Christus, des Erlösers, erwählen wir diesen unseren Bruder zum Diakon.» Das Volk antwortete mit einem frohen und zustimmenden «Dank sei Gott, dem Herrn».

Die auf Italienisch vorgetragene Lesung (Jes 61,1–6) handelte vom Gesalbten des Herrn und seiner Sendung.
«Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir. Denn der Herr hat mich gesalbt; er hat mich gesandt, um den Armen frohe Botschaft zu bringen, um die zu heilen, die gebrochenen Herzens sind, um den Gefangenen Freilassung auszurufen und den Gefesselten Befreiung.»

Als Evangelium wurde die Erscheinung des Auferstandenen am See von Tiberias ausgesucht (Joh 21,1.15–17).
«Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich? Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weisst alles; du weisst, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!»

Wie ist diese Stelle zu verstehen, fragte Bischof Bonnemain in seiner Predigt. Er interpretiere sie so: «Wenn wir dem Herrn sagen, dass wir ihn lieben, erklärt er uns: Damit deine Liebe nicht eine pure Theorie bleibt, sage ich dir, liebe meine Schafe. Wenn unsere Liebe zu Christus nicht dazu führt, dass wir jene lieben, für die er sein Leben hingegeben hat, kann Gott mit unserer Liebe nichts anfangen.»

Am Schluss seiner Predigt erklärte Bischof Bonnemain, der Zuruf zu Beginn der Heiligen Messe «Der Herr sei mit euch» respektive der «Der Friede sei mit euch» sei zu wenig. Man müsste die Liturgie hier etwas verändern. «Wir sollten alle sagen: Der Herr ist mit uns. Der Friede ist mit uns. Die Liebe ist mit uns. Und wir sollten verkünden, dass uns diese Liebe nie im Stich lassen wird.»
 


«Ich bin bereit!»
Matto Tuena erklärte seine Bereitschaft zum Dienst als Diakon, indem er auf die entsprechenden Fragen mit einem deutlichen «Ich bin bereit» antwortete. Konkret erklärte er seine Bereitschaft, sich für den Dienst in der Kirche weihen zu lassen und diesen in selbstloser Hingabe zum Wohl des christlichen Volkes auszuüben. Hier wurde besonders der Einsatz für die Armen und Kranken, die Heimatlosen und Notleidenden erwähnt. Weiter erklärte sich Matteo Tuena bereit, den Glauben gemäss dem Evangelium und der Überlieferung der Kirche in Wort und Tat zu verkünden, ehelos zu leben, ein Mann des Gebetes zu sein und das eigene Leben nach dem Bild und Beispiel Jesu Christi zu gestalten.

Nach der Allerheiligenlitanei wurde Matteo Tuena durch Handauflegung und Weihegebet durch den Bischof zum Dienst als Diakon beauftragt.

Als Zeichen für seinen Dienst erhielt der neugeweihte Diakon von seinem Heimatpfarrer Davide Redaelli die Stola und die Dalmatik, das liturgische Gewand des Diakons. Bischof Bonnemain reichte Matteo Tuena das Evangeliar: Er soll als Diakon nach dem Geist des Evangeliums leben und dieses verkünden. Die Weihe schloss mit dem Friedensgruss des Bischofs an den neugeweihten Diakon. Die Gemeinde zeigte ihre Freude durch langen, kräftigen Applaus.

In der Eucharistiefeier durfte Matteo Tuena zum ersten Mal als Diakon am Altar dienen. Beim Friedensgruss vor der Kommunion ging er sichtlich berührt zu seiner Familie, um die Eltern und seinen Bruder zu umarmen.

Auch für die Gläubigen ein Freudentag
Die Mutter des neu geweihten Diakons war sichtlich gerührt und glücklich. Sie hätten ja schon seit vielen Jahren von seinem Wunsch gewusst, doch jetzt wo es so weit ist, sei sie sehr glücklich. Auf die Frage, wie sie reagiert habe, als Matteo zum ersten Mal den Wunsch geäussert habe, ins Priesterseminar einzutreten, lachte sie herzlich. «Man kann nicht enttäuscht sein, wenn der Sohn eine Entscheidung getroffen hat. Wir sind sehr zufrieden mit seinem Weg und haben seine Entscheidung immer mitgetragen.»

Auch der Regens des Priesterseminars St. Luzi, Daniel Krieg, zeigte sich erfreut über die Weihe von Matteo Tuena. Jeder Seminarist sei einzigartig, doch bei den Priesteramtskandidaten aus dem Puschlav sei es immer wieder erstaunlich zu erleben, wie anpassungsfähig die jungen Männer sind. «Seine guten Deutschkenntnisse sind unglaublich.» So wie es aussieht, sollte es auch nächstes Jahr wieder eine Diakonenweihe geben. «Und vermutlich in zwei Jahren auch wieder eine», weiss der Regens zu berichten.

Für seinen Heimatpfarrer, Davide Redaelli aus Prada, war die Diakonenweihe von Matteo Tuena eine grosse Freude. Es sei ihm auch eine grosse Freude gewesen, Matteo während den letzten Jahren zu begleiten, ihn wachsen und reifen zu sehen. Auf die Frage, ob er nicht ein wenig traurig sei, dass Matteo nicht im Puschlav wirke, meinte er: «Nein, es ist wichtig, dass Priester oder auch Diakone auf ihrem Weg möglichst viele Erfahrungen sammeln und konkrete Möglichkeiten erhalten, zu dienen, um so in ihrem Dienst und auf ihrem Weg zu wachsen.» Es freut ihn, dass Matteo noch in Küsnacht bleiben kann. «Es gefällt ihm hier gut und er wird auch gut begleitet durch Pfarrer Karl Wolf und Diakon Matthias Westermann.»
 


Eine Arbeitskollegin von Matteo Tuena erlebte den Gottesdienst als eine würdige Feier. «Man spürte, dass Matteo einen inneren Ruf von Christus in sich trägt.» Für sein Wirken als Diakon und angehender Priester wünscht sie ihm den Segen Gottes «und dass er Christus treu bleibt. Er hat wirklich diese Berufung.»

Eine Bekannte aus Chur erklärte nach der Weihe, sie fühle sich wie im siebten Himmel. Besonders berührt war sie von der Bereitschaftserklärung. «Wie Matteo da so wirklich überzeugt geantwortet hat!» Für seinen weiteren Weg wünscht sie ihm, dass «der liebe Gott ihm beisteht und ihm die nötige Kraft für diesen Dienst gibt».


Rosmarie Schärer
swiss-cath.ch

E-Mail

Rosmarie Schärer studierte Theologie und Latein in Freiburg i. Ü. Nach mehreren Jahren in der Pastoral absolvierte sie eine Ausbildung zur Journalistin.


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