Das trübe Wetter wollte so gar nicht zum Geschehen in und rund um die Pfarrkirche St. Georg in Küsnacht ZH passen. Zur feierlichen Diakonweihe von Matteo Tuena waren nicht nur zahlreiche Gläubige aus der Pfarrei selbst gekommen, sondern auch viele Verwandte und Bekannte aus dem Puschlav. Ebenso kamen Freunde und ehemalige Mitstudenten aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland nach Küsnacht, um Matteo Tuena zu begleiten und nach der Weihe zu feiern. Bereits vor dem Gottesdienst herrschte eine erwartungsvolle Stimmung, man begrüsste erfreut bekannte Gesichter, es schien mehr ein Verwandtentreffen denn eine ernsthafte Angelegenheit zu sein.
Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, nicht wenige mussten den Gottesdienst stehend mitfeiern. Regens Daniel Krieg stellte den Kandidaten Matteo Tuena vor und bezeugte, dass er von den Verantwortlichen und dem Volk für das Amt des Diakons für würdig gehalten wird. Bischof Joseph Bonnemain erklärte: «Mit dem Beistand unseres Herrn und Gottes Jesus Christus, des Erlösers, erwählen wir diesen unseren Bruder zum Diakon.» Das Volk antwortete mit einem frohen und zustimmenden «Dank sei Gott, dem Herrn».
Die auf Italienisch vorgetragene Lesung (Jes 61,1–6) handelte vom Gesalbten des Herrn und seiner Sendung.
«Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir. Denn der Herr hat mich gesalbt; er hat mich gesandt, um den Armen frohe Botschaft zu bringen, um die zu heilen, die gebrochenen Herzens sind, um den Gefangenen Freilassung auszurufen und den Gefesselten Befreiung.»
Als Evangelium wurde die Erscheinung des Auferstandenen am See von Tiberias ausgesucht (Joh 21,1.15–17).
«Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum dritten Mal gefragt hatte: Liebst du mich? Er gab ihm zur Antwort: Herr, du weisst alles; du weisst, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe!»
Wie ist diese Stelle zu verstehen, fragte Bischof Bonnemain in seiner Predigt. Er interpretiere sie so: «Wenn wir dem Herrn sagen, dass wir ihn lieben, erklärt er uns: Damit deine Liebe nicht eine pure Theorie bleibt, sage ich dir, liebe meine Schafe. Wenn unsere Liebe zu Christus nicht dazu führt, dass wir jene lieben, für die er sein Leben hingegeben hat, kann Gott mit unserer Liebe nichts anfangen.»
Am Schluss seiner Predigt erklärte Bischof Bonnemain, der Zuruf zu Beginn der Heiligen Messe «Der Herr sei mit euch» respektive der «Der Friede sei mit euch» sei zu wenig. Man müsste die Liturgie hier etwas verändern. «Wir sollten alle sagen: Der Herr ist mit uns. Der Friede ist mit uns. Die Liebe ist mit uns. Und wir sollten verkünden, dass uns diese Liebe nie im Stich lassen wird.»
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