Heilige Messe in der neuen Kapelle von «Radio Maria». (Bilder: Rosmarie Schärer/swiss-cath.ch)

Kirche Schweiz

Die Freude über­wiegt den Abschiedsschmerz

Am Sams­tag, 7. Dezem­ber 2024, seg­nete Bischof Joseph Maria Bon­ne­main die neuen Stu­dio­räum­lich­kei­ten von «Radio Maria Schweiz» ein. Nicht nur das Wet­ter zeigte sich gut gelaunt, son­dern auch das Radio-​Team und die Besu­che­rin­nen und Besucher.

Nach wochenlangen Vorbereitungen konnte das Team von «Radio Maria» am Samstag ihr neues Studio an der Zürichstrasse 34 in Adliswil ZH beziehen. «Es ist ein wunderschönes neues Studio geworden», zeigte sich Redaktorin und Moderatorin Franziska Neff begeistert. «Wir freuen uns alle, dass wir in solchen frischen Räumlichkeiten arbeiten können und dass wir heute unsere Hauskapelle ‹Mutter der Gnade› einweihen durften.»

Einweihung der neuen Studio-Kapelle
Die Feierlichkeiten begannen mit der Einweihung der Kapelle durch Bischof Joseph Maria Bonnemain. Das Kruzifix sowie die Maria- und Josefsstatue sind Kunstwerke aus der Werkstatt der Bethlehem-Schwestern. Der Altar befand sich bis vor Kurzem auf dem Estrich des Priesterseminars St. Luzi in Chur. Programmdirektor Martin Rohrer wusste als ehemaliger Regens davon und fragte beim aktuellen Regens sowie dem Bistum nach, die «Radio Maria» den Altar überliessen. Die Bänke konnten von der Fatima-Kapelle am alten Standort übernommen werden.

Der Pfarrer von Adliswil, Radoslaw Jaworski, konzelebrierte bei der Heiligen Messe, die von einem kleinen Chor feierlich mitgestaltet wurde.

In seiner Predigt ging Bischof Bonnemain zuerst auf die Lesung aus dem Buch Jesaja ein (Jes 30,19–21.23–26).
Jesaja verkündet, dass Gott ein Gott ist, der uns hört und uns antwortet. Gott ist uns nahe, er kümmert sich um uns. Gerade in unserer heutigen Welt mit ihren vielen Problemen und Nöten sei es wichtig, «eine Botschaft zu verkünden, die Zuversicht, Hoffnung, und ich würde meinen auch Heiterkeit und Gelassenheit vermittelt.» Es gelte, den richtigen Weg zu verkünden, ohne Abweichungen nach links oder rechts. Wenn wir dies hören, könnten wir eine falsche Einstellung bekommen. «Deshalb sage ich gleichzeitig: Diese Treue zum rechten Weg bedeutet alles andere als Sturheit oder Engstirnigkeit, Fundamentalismen oder Verurteilung von Andersdenkenden. Der rechte Weg ist der Weg der Katholischen Kirche, offen für alle, mit einer Liebe, die niemanden ausschliesst.»

Aus dem Evangelium (Mt 9,35–10, 1.6–8) hob Bischof Bonnemain drei Worte hervor und führte sie aus: «Die Ernte ist gross – Geht! – Das Reich Gottes ist nahe»
 


Ein Neuanfang auf verschiedenen Ebenen
Im Anschluss an die Heilige Messe ging Bischof Bonnemain durch die Räumlichkeiten und segnete alle Räume mit Weihwasser.

Die Besucherinnen und Besucher erwartete eine Führung durch das neue Studio sowie ein reichhaltiger Apéro, der Gelegenheit zum Austausch und Kennenlernen bot.

Franziska Neff ist begeistert vom neuen Studio, besonders von der neuen Studiotechnik. «Jetzt sind wir technisch auf dem gleichen Niveau wie das Aussenstudio Brig-Glis und haben neue Möglichkeiten, um Sendungen zu gestalten». Sie ist dankbar für die vielen Menschen, die beim Umzug mitgeholfen und ihn so ermöglicht haben. «Es ist ein grosses Geschenk, diesen Schritt miteinander gemacht zu haben.»
 

Martin Rohrer konnte sich nach dem Gottesdienst etwas entspannen. Die Vorbereitungen für diesen Tag waren anstrengend gewesen und bis zuletzt spannend: Der Altar war erst an diesem Morgen geliefert worden. Er nahm sich trotz der Gäste einen Moment Zeit für ein Interview mit «swiss-cath.ch».

Was waren die Gründe für den Umzug?
Der Hauptgrund bestand in den grossen Räumlichkeiten am alten Standort, die wir nicht alle nutzten, für die wir aber Miete bezahlen mussten. Eine Suche nach geeigneten Untermietern verlief ergebnislos, sodass wir beschlossen, neue Räumlichkeiten zu suchen. Wir wollten in Adliswil bleiben, da die Zusammenarbeit mit der Pfarrei gut ist, und fanden zum Glück diese Räume in einem Wohnquartier, die genau die richtige Grösse für uns haben. Hier sind wir auch näher bei den Menschen und somit auch sichtbarer.

Es ergab sich zeitgleich, dass uns unsere Technik immer wieder im Stich liess. Diese Anlage ist schon älter und es haben sich die verschiedensten Menschen darum gekümmert, sodass heute niemand mehr den Überblick hat: Es handelt sich nicht um Einstellungen auf nur einem Computer, sondern auf über zwanzig, die miteinander vernetzt sind.
Durch den Umzug ergab sich für uns der Vorteil, dass wir am alten Ort weitersenden konnten, während in den neuen Räumlichkeiten alles aufgebaut wurde.

Was sind die grössten Veränderungen?
Die Studios sind heller und näher bei den Menschen; das alte Studio lag in einem Industriequartier. Manchmal tut eine Ortsveränderung einem Team auch einfach gut: Man kann Altes und vielleicht Schweres wie Konflikte am alten Ort zurücklassen und am neuen Ort mit neuem Schwung wieder beginnen.

Wir haben Anfang Jahr – kurz nach meiner Anstellung bei «Radio Maria» – das Programm überarbeitet und etwas entschlackt. So können einerseits die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwischen den Sendungen etwas durchatmen und andererseits erhalten die Hörerinnen und Hörer genügend Zeit, das Gehörte setzen zu lassen.

Ein Umzug und eine neue Studiotechnik kosten Geld, gleichzeitig gehen allgemein Spenden zurück. Wie sieht die finanzielle Situation von «Radio Maria» aus?
Wir haben in den letzten Monaten verschiedene Spendenaktionen durchgeführt und Institutionen angeschrieben und sind jetzt dankbar für die Grosszügigkeit, die wir erleben durften. Die Kosten des Umzugs und der neuen Studioanlage sind gedeckt. Ich weiss von verschiedensten «Radio-Maria»-Stationen in der Welt, dass sie oft nicht wissen, wie sie die nächsten Monate finanzieren können, doch es klappt immer. Jesu hat uns ja versichert, dass wenn wir zuerst das Himmelreich suchen, wird uns alles andere geschenkt werden. Sicher ist für mich diese ungewisse finanzielle Situation nicht angenehm, aber wir sind dankbar für unsere tolle Hörerfamilie, die uns mitträgt.

Die neuen Räumlichkeiten zeigen sich hell und modern. In jedem Raum steht eine Mutter Gottes oder eine andere Statue, die zeigt: Hier wird nicht einfach Radio gemacht, sondern die Frohe Botschaft Jesu Christi verkündet.


Rosmarie Schärer
swiss-cath.ch

E-Mail

Rosmarie Schärer studierte Theologie und Latein in Freiburg i. Ü. Nach mehreren Jahren in der Pastoral absolvierte sie eine Ausbildung zur Journalistin.


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