Am 14. Februar 1858 erschien die Mutter Gottes dem 14-jährigen Hirtenmädchen Bernadette Soubirous erstmals in einer Grotte nahe von Lourdes, es sollten noch weiter Erscheinungen folgen, die letzte am 16. Juli 1858. Die Grotte war zu jener Zeit ein Ort, an welchem Müll verbrannt und Schweine gehütet wurden. Nach einer Vision legte Bernadette eine Quelle frei, aus der heilkräftiges Wasser zu fliessen begann. Die kirchlichen und vor allem weltlichen Behörden reagierten mit Argwohn und Ablehnung auf die Berichte des Hirtenmädchens.
Die kontinuierlich zunehmende Zahl von Kranken, die durch das «Lourdes-Wasser» Linderung oder Heilung erfahren hatten, führte zu einem Sinneswandel bei den kirchlichen Vorgesetzten. Die erste vom zuständigen Ortsbischof Bertrand-Sévère Laurence 1862 als Wunder anerkannte Heilung betraf Catherine Latapie, die nach dem Eintauchen ihres gelähmten Armes ins Quellwasser geheilt wurde. Die Kirche hat den Gedenktag an die erste Erscheinung der Gottesmutter auf den 11. Februar gelegt und ihn als sogenannten nicht gebotenen Feiertag in den Allgemeinen Römische Kalender aufgenommen.
Pfarrer Bernhard Schneider feierte in der Marienkirche Oberstammheim ZH in Anwesenheit von zahlreichen Gläubigen einen Gottesdienst zum Gedenktag unserer Lieben Frau von Lourdes – dem «Welttag der Kranken». Die während des Zweiten Weltkrieges ausschliesslich mit Spendengeldern erbaute Kirche ist insofern einzigartig, als jedes der Kirchenfenster auf je eines der sieben Sakramente Bezug nimmt.
Pfarrer Schneider spannte den Bogen des Linderung und Heilung spendenden Lourdes-Wassers zum Wasser der Taufe als Sakrament der Erlösung und Neuwerdung des Menschen durch Christus. Besonders hob er die Bedeutung des Beichtsakramentes hervor («die grossen Wunder geschehen im Verborgenen»), das zur Herzmitte von Lourdes gehört und zahllosen Menschen zum seelischen und körperlichen Heil geworden ist. Seine theologische Tour d’horizon schloss Pfarrer Schneider mit einem Exkurs zur Krankensalbung, sozusagen der «nervus rerum» des Wallfahrtsortes von Lourdes. «Ist jemand krank unter Euch, rufe er die Priester», steht unter Bezugnahme auf das Bibelwort im Jakobusbrief 4,14 auf einem Kirchenfenster der Marienkirche in Oberstammheim geschrieben.
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