Im dichten Programm des Heiligen Jahres hat das Bistum Lugano beschlossen, das Jubiläum der Familien und der Mission zusammenzulegen. Denn Familie heisst Mission: Als Familien sind wir berufen, den Glauben weiterzugeben und Hoffnung und Frieden zu säen. Dies haben die beiden Päpste Franziskus und Leo XIV. mehrfach betont. Aus diesem Grund haben die Familienpastoral und die Missionskonferenz der italienischen Schweiz (CMSI) einen gemeinsamen Nachmittag im Bellinzonese organisiert. 15 Vereinigungen sind der Einladung gefolgt und haben bei strahlendem Wetter ihre Aktivitäten auf dem Pausenhof der Primarschule von Sant’Antonino vorgestellt. Daneben gab es ein reiches Programm mit Clowns, Musik und Aktivitäten für die Kleinen. Auch der Apostolische Administrator Alain de Raemy liess es sich nicht nehmen, dem Anlass einen Besuch abzustatten.
Neben Organisationen, die in vielen Teilen der Welt humanitäre Hilfe leisten, machten verschiedene Gruppen mit Ständen auf ihr Engagement für Familien im Kanton aufmerksam – Familien, die ganz unterschiedliche Bedürfnisse haben. Es zeigte sich, wie viele Familien anderen Menschen und anderen Familien helfen. Papst Franziskus hatte 2022 am Zehnten Weltfamilientreffen gesagt: «Jede eurer Familien hat eine Mission in der Welt zu erfüllen, ein Zeugnis zu geben. Gerade wir Getauften sind dazu berufen, eine Botschaft zu sein, die der Heilige Geist aus dem Reichtum Jesu Christi schöpft und seinem Volk schenkt.» Und Papst Leo XIV. sagte am Jubiläum der Familien am 1. Juni 2025: «In der Familie wird der Glaube zusammen mit dem Leben von Generation zu Generation weitergegeben: Er wird wie das Essen am Tisch und die Zuneigung des Herzens geteilt.»
Konkrete Hilfe für Familien
Familien sind der Grundpfeiler des Glaubens und der Gesellschaft. Aber es ist auch bei uns nicht immer einfach, eine Familie zu gründen resp. als Familie zu leben. Viele haben Angst, Kinder zu bekommen. 2024 wurden in der Schweiz gemäss Bundesamt für Statistik über zwölftausend Abtreibungen durchgeführt. «Ja zum Leben» darf aber nicht nur eine blosse Parole sein. Wer sich für Kinder oder gegen eine Abtreibung entscheidet, braucht oft konkrete Unterstützung, sowohl in Form von freundschaftlicher Begleitung als auch materiell und finanziell. Der Verein «Sì alla vita» (Ja zum Leben) betont, dass er Familien, «die den Mut aufbringen, auf uns zuzukommen», gerne unterstützt. «Wir können zum Beispiel Mittel für eine Betreuungsperson zur Verfügung stellen, wenn die Familie diese braucht», erklären die Frauen am Stand. «Oder wir schenken ihnen Kinderwagen, Kleider und andere Utensilien.» Ihnen gehe es darum, die Betroffenen zu ermutigen und sie in ihrem Familienleben zu unterstützen.
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