Was bedeutet für Sie Mission?
Kirchliche Mission ist für mich das Teilen der Hoffnung in Christus, die mich erfüllt und im Alltag trägt. Letztlich ein persönliches Glaubenszeugnis auf dem Fundament der Heiligen Schrift und der Kirche.
Ist der Missionsgedanke heute noch aktuell?
Der Missionsgedanke ist so aktuell, wie die Botschaft von Jesus Christus aktuell ist. Wenn ich auf Jesus Christus schaue, dann ist sein Wort von Barmherzigkeit aktuell, wo die Schuldfrage einen solchen Raum einnimmt, dann ist seine klare Orientierung fürs Menschsein aktuell, wo die Suche nach Sinn und Orientierung so gross ist, und dann ist seine Hoffnung aus Kreuz und Auferstehung vielleicht sogar topaktuell, weil uns so viel Angst bedrängt.
Der Missionsgedanke hat sich im Laufe der Jahre verändert. Wie hat sich das in Ihrer Gemeinschaft gezeigt?
In unseren Gründungsjahren und bis in die 1960er-Jahre hinein war Missionsarbeit grossmehrheitlich eine europäische Sache. Seitdem ist es mehr und mehr eine globale Sendung. Missionsarbeit ist heute eine Sendung aus unterschiedlichen Kulturen, Sprachen, Prägungen im christlichen Glauben und einem gelebten Alltag vor Ort in der einen Kirche. In dieser Vielfalt erlebe ich unsere Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien, in der ich ein Missionar von gut tausend bin. Echt eine spannende, faszinierende, aber auch herausfordernde Sendung in Christus.
In ihrem diesjährigen Aufruf stellt die Schweizer Bischofskonferenz die Frage: Was bedeutet es für mich, Zeugin oder Zeuge zu sein? Wie lautet Ihre Antwort?
Zeuge von Christus sein, bedeutet für mich, das Evangelium Christi mit meinen Leben und meinen eigenen Worten authentisch zu verkünden, in Erfolg und Scheitern.
Und wie würden Sie auf die zweite Frage antworten: Wie bin ich Zeuge oder Zeugin «bis an die Grenzen der Erde»?
Da kommen für mich die Werke der Barmherzigkeit ins Spiel sowie das Gebet und damit auch Grenzerfahrungen und die Erfahrung von Ohnmacht. Blicken wir nur auf die Forderung Jesu, Friede für den Nächsten zu sein.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Ja, es geht um die innere Einstellung. Es geht um den Glauben. Glauben wir (und setzen es dann in unserem Leben auch um) was uns die Katholischer Kirche lehrt (und sich dabei u.a. auch auf das Wort des Herrrn vom engen Tor und der schmalen Strasse im Gegensatz zum breiten Tor und der breiten Strasse stützt) oder kirchen wir - bewusst oder unbewusst - auf den süssen Leim des MTD und anderer, ähnlicher Ideologien.
Genau darum geht es. Der Glaube mus gelebt werden, und wie, das hat uns dieser Jesus von Nazareth hautnah gelehrt und gelebt.
"Liebet einander, so wie ich euch geliebt habe." , und wie unten bereits erwähnt Mt.25,31-45.
So und nur so kann Missionieren nur funktionieren. Die Menschen müssen von den Christen etwas erfahren. Sie müssen sehen, dass Christen anders leben und dass dieses Leben im Hier und Heute wirklich weiterhilft, dass so zu leben zu dem führt, was Jesus das Reich Gottes nannte, eine menschliche, eine menschlichere Welt.(s.u.) Schon über die ersten Christen sagte man: "Seht, wie sie einander lieben!"
So kann dann dein Glaube aus Erfahrung und Deutung (Paul Weß) erwachsen.
Der Schlusssatz Ihren Beitrags heisst übersetzt:
"5. Alle Menschen, die im Leben Gutes tun, werden nach ihrem Tod in den Himmel kommen. Die anderen werden gar nichts mehr mitbekommen. "
heisst der Glaubenssatz 5 des MTD.
Inwieweit hier ein Verweis auf diesen MonoTriploiden Didiismus (MTD) weiterhilft, erschließ sich mir allerdings nicht.
In meiner Jugend, als ich daran dachte einst selbst in die Mission zu gehen (als Redemptorist nach Bolivien), ging es in erster Linie darum, den Menschen dort die frohe Botschaft von der Erlösung aus Sünde und Schuld durch Kreuz und Tod und Auferstehung unseres Herrn, Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn zu bringen, (Copiosa apud Eum Redemptio). Dabei stand das ewige Heil des Menschen im Vordergrund. Wenn ich in die Kirche von heute sehe, so glaube ich feststellen zu müssen, dass es meist zuerst um das irdische (physische und psychische) Heil des Menschen geht, um ein irdisches, mehr oder weniger heiles Reich Gottes.
Je älter ich werde, desto wichtiger aber wird mir der Gedanke an unsere ewige Heimat bei Gott.
Da schwingt mir dann doch zu viel Egoismus mit.
Wo bleibt das, was Jesus in Mt.25, 31-45 über das Gericht des Menschsohnes gesagt hat:
„ Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“?
Pater Roger Lenaers SJ, hat es in seinem Buch „Der Traum des Königs Nebukadnezar“ auf Seite 154 sehr gut auf den Punkt gebracht:
„Wir würden gut daran tun, uns von der Meinung zu befreien, dass es
für unser Ego von höchster Wichtigkeit und Dringlichkeit ist, den Tod
zu überleben.
Stellen wir uns einmal folgendes vor. Wir hätten die Wahl, entweder
auf ewig glücklich zu werden (denn den Tod überleben hat nur dann
Wert, wenn uns nicht ein ewiges Grauen erwartet), während die Welt
weiter ein Jammertal bleibt voll Elend und Unheil und Bosheit; oder:
aber endgültig zu verschwinden, jedoch mit der Gegenleistung, dass
die Welt in absehbarer Zeit zu jener weltweiten, befreiten Menschen-
gemeinschaft wird, die Gott sich träumt. Wer Gottes Verlangen wichtiger
findet als das seine und das Glück der Menschheit wichtiger als das
eigene Glück, wird bereit sein, das zweite zu wählen.
Das zeigt, dass es Wichtigeres gibt. als selber ewig zu leben, nämlich
die ,,Herrschaft Gottes", die identisch ist mit dem Wohl der Menschheit.
Es soll unser großes Anliegen sein, diesen Willen Gottes zu suchen
und zu tun, auch ohne Hoffnung auf Belohnung oder ewiges Leben,
sogar in der Bereitschaft, endgültig ausgelöscht zu werden. Dann ist
unsere innere Haltung der Haltung des alten Gottesvolkes vor dem
2. vorchristlichen Jahrhundert ähnlich geworden“.