Als Mons. Alfredo Espinoza, Erzbischof von Quito, am 15. September nach der grossen Abschlussmesse ans Mikrophon trat, war in seiner Stimme sowohl Stolz als auch Erleichterung zu hören: «Ich wusste damals [als der Eucharistische Weltkongress 2024 an Quito vergeben wurde] nicht, auf was wir uns einlassen. Heute weiss ich, auf was wir uns eingelassen haben. Heute können wir mit viel Freude der Weltkirche, der Ecuadorianischen Bischofskonferenz, dem Heiligen Vater, dem ecuadorianischen Volk und der Stadt Quito sagen: ‹Auftrag erfüllt›».
Die Organisation und Durchführung des Eucharistischen Weltkongresses waren für die Erzdiözese Quito eine Herkulesaufgabe. Die äusserst schwierige Sicherheitslage und die anhaltende wirtschaftliche Stagnation verlangten den Organisatoren einiges ab. Ecuador wird seit mehreren Jahren von einer aus Kolumbien eindringenden Banden- und Drogenkriminalität heimgesucht. Noch im Frühjahr musste nach Gefängnisrevolten, politischen Morden und einer offenen Herausforderung der Staatsmacht der Ausnahmezustand ausgerufen werden. Die Lage hat sich seither ein wenig beruhigt, aber Raubüberfälle und Schiessereien stehen in weiten Teilen des Landes nach wie vor auf der Tagesordnung. Entsprechend wurde auch während dem Kongress auf genügend Sicherheitspersonal geachtet.
Während einer Woche war die Weltkirche in der Andenhauptstadt präsent. Delegationen aus allen Kontinenten waren angereist, um gemeinsam über die Eucharistie nachzudenken und sie zu feiern. Naturgemäss kam ein Grossteil der Teilnehmenden aus dem lateinamerikanischen Raum. Die gleichzeitig stattfindende Papstreise in Asien dürfte zudem die asiatische Beteiligung leicht geschmälert haben. Die europäischen Kirchen waren leider schwach vertreten. Die kritische Berichterstattung über die Sicherheitslage in Ecuador just während der Dauer der Anmeldefrist dürfte einige interessierte Gläubige abgeschreckt haben. Aus dem deutschsprachigen Raum waren gerade einmal fünf Teilnehmende da: Drei Schweizer, ein Österreicher und ein Deutscher. Vertreten waren alle kirchlichen Stände – vom Kardinal über Ordensleute bis zum einfachen Gläubigen. Die Beteiligung von Klerikern und Ordensleuten war jedoch besonders stark. Dies zeigte sich auch bei den Hauptvorträgen, für die nur wenig Laien als Referenten eingeladen worden waren.
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