Während der Allerheiligenlitanei legten sich die beiden Priesterkandidaten Adrian Klima und Ernst Niederberger auf den Boden. Foto: Moni Abellás © swiss-cath.ch

Kirche Schweiz

Für das Bis­tum Chur wur­den heute zwei Pries­ter geweiht

Heute wur­den Adrian Klima und Ernst Nie­der­ber­ger in der Kathe­drale in Chur von Bischof Joseph Maria Bon­ne­main zu Pries­tern geweiht. Mor­gen dür­fen sie an ihren Tätig­keits­or­ten Unte­ri­berg SZ und Davos GR ihre Pri­miz feiern.

Ernst Niederberger haben wir bereits anlässlich seiner Diakonenweihe vorgestellt. Doch wer ist Adrian Klima?

Adrian Klima wurde 1968 in Schlesien (Polen) geboren. In der Familie wurde Deutsch gesprochen, in der Schule lernte er noch Russisch. Nach der obligatorischen Schulzeit erlernte er den Beruf des Elektrikers. Als Zwanzigjähriger wagte er den Umzug nach Deutschland, wo er weiter als Elektriker arbeitete, gleichzeitig aber an einer Abendschule die Matura nachholte. Durch die Teilnahme an mehreren Weltjugendtagen war in ihm der Wunsch gewachsen, am pastoralen Leben der Kirche teilzunehmen; aus diesem Grund entschied er sich für ein Theologiestudium. Er studierte zunächst an der Universität in Bonn, dann wechselte er an die Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Augustin, wo er das Studium abschloss.

Nach dem Studium trat Adrian Klima der Missionskongregation der Mariannhiller bei. Er durfte ein Jahr in Afrika (Kenia und Tansania) verbringen und den Missionsalltag aus der Nähe erleben. Konkret war er in der Pfarrei- und Jugendseelsorge tätig. Er nutzte die Zeit, um auch etwas Swahili zu lernen. Als Mitglied der Mariannhiller Missionare war er öfters zu Exerzitien in Altdorf UR; so entstand der Kontakt zum Bistum Chur.

Ab 2019 war Adrian Klima als Pastoralassistent und Katechet in Schindellegi, Goldau und Steinen tätig. Am 24. Oktober 2020 durfte er in Adliswil ZH die Diakonenweihe empfangen. Seit August 2021 arbeitet Adrian Klima in der Pfarrei Unteriberg, absolvierte dort auch den Pastoralkurs und wird als Neupriester dort weiterhin tätig sein.

Vor seiner Priesterweihe gab Ernst Niederberger swiss-cath.ch ein Interview.

Beim Interview mit swiss-cath.ch anlässlich Ihrer Diakonenweihe freuten Sie sich besonders auf die erste Taufe und Hochzeit. Wie haben Sie die erste Taufe resp. Hochzeit erlebt?
Meine erste Taufe war in der Davoser Herz-Jesu-Kirche. Da ich die Familie durch das Taufgespräch gut kannte, war es eine innige und herzliche Feier. Es sind immer sehr schöne Augenblicke, die Taufe spenden zu dürfen. Vor Kurzem durfte ich zudem Onkel werden und bald darauf meine Nichte taufen. Dies war für mich eine besonders grosse Freude. Die erste Hochzeit werde ich erst im Sommer feiern, da in der Winterzeit nicht viele Hochzeiten stattfinden. Es laufen aber bereits die Vorbereitungen für mehrere Hochzeiten. Mit diesen Brautpaaren auf dem Weg zu sein und sie begleiten zu dürfen, ist sehr bereichernd. Die Nähe zu Gott und zur Geschichte eines jeden Menschen ist für mich sowieso etwas vom Schönsten am Priestertum.

Als Diakon dürfen Sie in der Eucharistiefeier das Evangelium verkünden und die Homilie halten. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie das Wort Gottes verkünden?
Der Glaube lebt aus dem Wort Gottes und somit haben die Evangelien für uns Christinnen und Christen eine zentrale Bedeutung. Wir glauben, dass das ewige Wort in Jesus Christus Fleisch geworden ist. Schon als Jugendlicher ist mir aufgefallen, dass der Lektor nach der Lesung folgenden Satz spricht: «Wort des lebendigen Gottes». Indem ich als Diakon dieses lebendige Wort Gottes verkünde und in der Predigt auslege, soll es auch in einer lebendigen und menschennahen Verkündigung münden, die die Gläubigen anspricht, sie erreicht und lebensbejahend durch die Woche begleitet.

Die Priesterweihe ist ein im wahrsten Sinne des Wortes lebensveränderndes Ereignis. Wie geht es Ihnen unmittelbar vor der Weihe?
Ein bisschen nervös bin ich schon, wenn ich an die baldige Weihe und Primiz denke. Eine gewisse innere Anspannung ist da, in der Fragen wie «Kommt dies alles gut?» oder «Werde ich meiner Berufung und Aufgabe gerecht?» immer wieder aufkommen können. Allerdings ist diese Phase der letzten Vorbereitungen auch sehr stressig, daher hat man zum Glück keine Zeit, um sich da reinzusteigern. Unter dem Strich muss man wahrscheinlich bei jeder Weihe und Hochzeit sagen, dass man nie perfekt vorbereitet ist, da man immer auch ein fehlbarer Mensch bleibt, und das Leben einen immer wieder aufs Neue herausfordert. So darf ich mein Bestes geben und darauf vertrauen, dass Gott den Rest dazugibt. Nun freue ich mich darauf, in die Exerzitien gehen zu dürfen, um mich gut auf die Priesterweihe vorzubereiten. Ich freue mich sehr auf diesen Tag der Priesterweihe, so wie sich ein Brautpaar wohl auch auf seine Hochzeit freut. Aber mir ist natürlich klar, dass dies erst der Start in die eigentliche Berufung ist und diese ausgefüllt werden muss.

Möchten Sie uns sagen, wer Ihnen auf Ihrem Weg zum Priestersein geholfen hat?
Dies ist in erster Linie Gott. Wäre ich nicht im Herzen von Gott berührt worden und hätte er mir nicht im Gebet die Kraft gegeben, hätte ich in schweren Zeiten niemals durchgehalten. Daher bin ich auch besonders jenen dankbar, die für mich gebetet haben und dies weiterhin tun. Weiter haben mich natürlich viele liebe Menschen, meine Familie, meine Heimatpfarrei, die Pfarrei Davos, Studienkollegen, Priester, Seelsorger, Professoren, Freunde und Verwandte unterstützt und begleitet. Häufig sind es die vielen kleinen Begegnungen und Gespräche, an denen man lernt, wächst und so wird, wie man momentan ist. Dafür sage ich allen vielmals Danke.

Was wünschen Sie sich für sich und die Kirche?
Ich wünsche mir, dass wir Gottes Nähe immer spüren und erfahren und daraus Kraft schöpfen dürfen, um unseren Mitmenschen positiv zu begegnen. Die Kirche sind wir ja alle gemeinsam. Daher wünsche ich, dass es uns gelingt, der Kirche wieder eine schöne und positive Ausstrahlung zu geben. So, dass sich die Menschen in der Kirche wohl und zu Hause fühlen und den katholischen Glauben schätzen lernen dürfen. Ich wünsche mir eine Kirche, die in Freud und Leid gemeinsam auf dem Weg ist und in der die Freude an Gott und aneinander vorherrscht.

Primizmesse von Adrian Klima
Sonntag, 26. März, 10 Uhr in der Kirche St. Josef in Unteriberg SZ

Primizmesse von Ernst Niederberger
Sonntag, 26. März, 10.15 Uhr in der Marienkirche in Davos GR
Livestream: www.k-tv.org/live-stream

Heimatprimiz von Ernst Niederberger
Ostermontag, 10. April, 10.30 Uhr in der Kirche St. Martin Buochs NW
Livestream: www.pfarreibuochs.ch

Die Predigt des Bischofs Joseph Maria Bonnemain anlässlich der Priesterweihe und des Hochfestes Verkündigung des Herrn im Wortlaut

Bil­der der ein­drück­li­chen Wei­he­ze­re­mo­nie und von der Feier der hl. Eucharistie


Redaktion


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  • user
    MAGIN,Hubert 26.03.2023 um 17:52

    Habe über KTV Ihre Primizmesse mitgefeiert. Am Nachmittag habe ich für Sie den Rosenkranz gebetet.


    Danke,daß Sie dem Ruf Jesu gefolgt sind. Möge Sie Gott auf allen Ihren Wegen begleiten.


    Gruss


    Hubert Magin Frankenthal Rheinland-Pfalz


    Deutschland