Am kommenden Sonntag, den 1. Juni, ist es so weit: Zum ersten Mal führt eine Etappe des Giro d'Italia durch den Vatikan. Es ist gleichzeitig die letzte der 21 Etappen und damit krönender Abschluss der diesjährigen Rundfahrt.
1974 startete das italienische Radrennen zwar am Vatikan, doch diesmal verläuft es quer durch den Zwergstaat – ein Wunsch des verstorbenen Papstes Franziskus. Die Organisatoren sprechen von einem Höhepunkt, der Sport, Geschichte und Spiritualität vereint.
Die Strecke beginnt zwischen Audienzhalle und Petersdom. Danach erklimmen die Sportler den 75 Meter hohen Vatikanischen Hügel in Serpentinen. Bei ihrem Rundkurs durch die Vatikanischen Gärten passieren sie das Kloster Mater Ecclesiae, in dem Benedikt XVI. seinen Lebensabend verbrachte, sowie die vatikanischen Museen. Bei ihrer Abfahrt kommen sie auch an Santa Marta vorbei, dem früheren Wohnsitz von Papst Franziskus.
Steile Hänge hinterm Petrusgrab
Die vatikanischen Gärten, durch die das Peloton rollt, bedecken rund 20 der insgesamt 44 Hektar grossen Vatikanstadt. Hinter dem Petersdom wird deutlich, dass der Vatikan ein Hügel ist; schon beim Bau der konstantinischen Basilika wurden enorme Erd- und Steinmassen abgetragen, sichtbar an der steilen Abbruchkante hinter der Apsis der heutigen Peterskirche.
Auf dem rund 28 Fussballfelder grossen Gelände finden sich neben Verwaltungsgebäuden mehrere Kapellen, ein Weg mit Marienfiguren aus aller Welt, ein Bahnhof und ein Hubschrauberlandeplatz.
Vatikanangestellte können etwa in der Stefanskirche hinter dem Petersdom heiraten oder im Kaufhaus, das sich im alten Bahnhofsgebäude befindet, einkaufen. Gelegentlich fahren von hier auch noch Züge – meist jedoch nur für Touristen im Rahmen von Spezialtouren der Vatikanischen Museen.
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