Die Absolventinnen und Absolventen des LAM-Lehrgangs mit don Philipp Isenegger und Abt Vigeli Monn. (Bilder: © BLESS Missionswerk)

Kirche Schweiz

Inno­va­ti­ves Ange­bot für mis­sio­na­ri­sches Christsein

Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag, 1. Dezem­ber 2024, wur­den im Rah­men eines Fest­got­tes­diens­tes im Bene­dik­ti­ner­klos­ter Disen­tis die ers­ten Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten des «Lehr­gangs zur Aus­bil­dung von Mis­sio­na­ren» LAM des BLESS Mis­si­ons­werk ausgesandt.

Das BLESS Missionswerk wurde 2021 gegründet und widmet sich der Neuevangelisation. Es möchte ein lebendiges und authentisches Christsein fördern und richtet sich dabei nach der Lehre der Katholischen Kirche. Unter den verschiedenen Veranstaltungen nimmt der «Lehrgang zur Ausbildung von Missionaren» LAM eine wichtige Rolle ein.

Der zweijährige Lehrgang vermittelt die Grundlagen des katholischen Glaubens und hilft, Zusammenhänge und Hintergründe zu verstehen. Sein Ziel ist es, die missionarische Berufung aller Getauften zu vertiefen und bewusst im persönlichen Leben umzusetzen. «Es geht darum, sich im Alltag als Christ zu bewähren und das Evangelium durch ein gelebtes Glaubenszeugnis weiterzugeben», erklärt Sr. Isabelle Bürgler von BLESS. «Wie es in der Heiligen Messe am Ende heisst: ‹Ite, missa est› – Geht, ihr seid gesandt, so sollen die Absolventen befähigt werden, in ihrer Familie, ihrem Freundeskreis und ihrem beruflichen Umfeld missionarisch zu wirken.»

Ein weiterer Schwerpunkt des Kurses liegt auf der Aktivierung der Charismen und Gaben, die durch die Firmung empfangen wurden, denn die Gaben des Heiligen Geistes sind nicht für den Einzelnen allein, sondern für den Aufbau der Gemeinschaft und die Evangelisation verliehen.

Der LAM-Lehrgang wird zwar von hochqualifizierten und erfahrenen Referenten gestaltet, verfolgt aber nicht das Ziel, Absolventen auf einen kirchlichen Beruf oder andere Positionen mit theologischen Anforderungen vorzubereiten.
 


Erste Aussendung von Absolventen
Am ersten Adventswochenende erlebten die Teilnehmer des ersten LAM-Lehrgangs den Abschluss ihrer Ausbildung. Im ehrwürdigen Benediktinerkloster Disentis verschmolzen tiefe geistliche Erfahrungen, inspirierende Impulse und der Sendungsauftrag zu einer beeindruckenden Einheit.

Pater Bruno Rieder OSB eröffnete den Samstag mit einem Vortrag über «Christsein heute aus der Sicht des Heiligen Benedikt». Besonders hob er die Bedeutung der Gastfreundschaft hervor, die in der benediktinischen Regel als Herzstück des geistlichen Lebens betont wird: «Alle Gäste, die kommen, sollen wie Christus aufgenommen werden» (Regula Benedicti 53,1). Diese Haltung, so Pater Bruno, ist nicht nur für Klöster essenziell, sondern ein Auftrag an jeden Christen, in einer oft entfremdeten Welt Offenheit und Nächstenliebe zu leben.

Am Nachmittag zeigte DDDr. Peter Egger in seinen beiden Vorträgen auf, wie die Botschaft Jesu in einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft relevant bleibt. Er machte deutlich, dass Christus mit seiner Frohen Botschaft Orientierung, Heilung und Hoffnung bietet, gerade in einer Welt voller Unsicherheiten und Herausforderungen.

Zwischen diesen Vorträgen erstellten die Teilnehmer Kurzvideos für soziale Plattformen wie Instagram und TikTok. Ziel war es, in 30 bis 40 Sekunden prägnante Glaubensimpulse zu formulieren und so die Botschaft des Evangeliums durch moderne Medien jungen Menschen näherzubringen. Diese kreative Übung verdeutlichte, dass die Mission auch in den digitalen Raum hineinwirken soll.

Ein Höhepunkt des Wochenendes war die Eucharistische Anbetung in der Marienkirche.

Im Festgottesdienst vom Sonntag wurden die Absolventinnen und Absolventen für ihren Dienst gesegnet. Don Philipp Isenegger, der geistliche Leiter von BLESS, betonte in seiner Homilie die Wichtigkeit, mutig Zeugen Christi zu sein und im Vertrauen auf die Führung Gottes voranzugehen. «Der missionarische Auftrag ist nicht optional; er ist die Kernaufgabe eines jeden Getauften.» Er überreichte den Absolventen als besonderes Geschenk eine Bronzeesel-Skulptur, die das Leitbild eines Missionars auf eindrückliche Weise verkörpert. Der Esel, ein auf den ersten Blick unscheinbares Tier, spielte in der Heilsgeschichte eine zentrale Rolle: Er trug Maria nach Bethlehem und Jesus in Jerusalem. Diese Skulptur soll die Berufung eines missionarischen Menschen symbolisieren, der wie der Esel Gottes Herrlichkeit trägt, bereit ist, Lasten zu übernehmen, und sich mutig auf den Weg macht.

Die Figur selbst spricht von der Mission: Mit einem erhobenen Kopf, der stets zu Gott aufblickt; Ohren, die auf Gottes Stimme und die Not der Menschen hören; einem starken Körper, der bereit ist, zu tragen; und einem Bein, das zum Aufbruch schreitet. Sie zeigt, wie ein Missionar sein soll – wachsam, demütig und voller Bereitschaft. Mit dem abschliessenden Gebet von Abt Vigeli Monn, der die Wichtigkeit des missionarischen Wirkens betonte, endete das Wochenende – ein Abschluss, der zugleich ein Aufbruch war.
 

Im Februar 2025 startet ein neuer LAM-Lehrgang. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Informationen unter www.blessmissionswerk.ch/lam.

 


Redaktion


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    Anna 09.12.2024 um 04:01
    Wunderbar... ich freue mich sehr für euch und danke euch für die Liebe zum Glauben.
    Viele schöne, erbauende, kräftigende Abenteuer auf eurem zukünftigen, intensiven Weg mit und für Gott.
    Praise the Lord.
  • user
    Stefan Fleischer 08.12.2024 um 16:08
    Gottes reichsten Segen für diese Inititive!
    Christ sein im Alltag macht den wahren Christen aus. "Les exemples vivants sont d'un autre pouvoir, Un prince dans un livre apprend mal son devoir." (Lebende Beispiele hben eine ganz andere Kraft. In Büchern lernt ein Chrsit seine Auifgabe schlecht." (frei und der Situation angepasst übersetzt aus El Cid von Pierre Corneille)