Die Angriffe der israelischen Armee zielten darauf ab, den seit Monaten andauernden Raketenangriffen durch Hisbollah-Angriffe auf Nordisrael ein Ende zu setzen. Die Folge dieser kriegerischen Auseinanderersetzungen war die Flucht von mehr als einer Million Menschen in andere Landesteile. Besonders betroffen sind Beirut, das Libanongebirge und der Norden des Landes, wohin viele Menschen aus dem Süden fliehen.
Kirchen und Klöster öffnen Türen
In einer Videobotschaft berichtet Patriarch em. Gregorios III., der im Süden des Libanon lebt, von der Situation der betroffenen Menschen und erklärt, wie die Kirche diesen Menschen vor Ort hilft. «Die Kirche im Libanon hat vom ersten Moment an hart daran gearbeitet, den Vertriebenen Aufmerksamkeit zu schenken», berichtet der 90-jährige Patriarch. Er sehe die grandiose humanitäre Arbeit, die unter den Vertriebenen geleistet wird und bewundere die Solidarität der Libanesen untereinander. «Doch ich sehe auch, unter welchen miserablen Lebensbedingungen diese Vertriebene leben. In öffentlichen Gärten, auf der Strasse und manchmal in einem kleinen Raum leben mehr als 25 Leute.»
In den besonders betroffenen Regionen hat die Kirche ihre Tore geöffnet und bietet in Kirchen und Altersheimen Schutz für jene, die aus den gefährlichen Gebieten flüchten. Diese Einrichtungen stehen allen offen, unabhängig von Religion oder Herkunft, da die Kirche den biblischen Auftrag wahrnimmt, Menschen in Not zu helfen.
«Kirche in Not (ACN)» steht in Kontakt mit sieben Diözesen und fünf Ordensgemeinschaften, die an der Betreuung der Vertriebenen beteiligt sind, und bemüht sich nun, die nötigen Mittel zur Versorgung der Menschen zu beschaffen. Der Bedarf betrifft vor allem Lebensmittel, Hygieneartikel, Matratzen, Decken, Medikamente und andere lebensnotwendige Güter.
Viele Christen im Südlibanon sind Bauern, die aufgrund der instabilen Lage ihre Oliven- und Tabakernte nicht einbringen können und dadurch ohne Einkommen dastehen. Auch katholische Schulen, die mittlerweile auf Online-Unterricht umgestellt haben, werden voraussichtlich Hilfe benötigen, da die Eltern in betroffenen Gebieten die Schulgebühren nicht zahlen können.
Obwohl der Konflikt das ganze Land betrifft, sind die Grenzgebiete zwischen Israel und dem Libanon besonders hart betroffen. Dies gilt besonders für die Christen, obwohl sie nicht in die Anschläge gegen Israel verwickelt sind. Tausende von Christen mussten ihre Häuser verlassen, was häufig zur Trennung der Familien führte: Mütter und Kinder finden Zuflucht in kirchlichen Einrichtungen oder bei Verwandten, während die Väter zurückbleiben, um ihre Häuser und Wohnungen vor Plünderungen zu schützen.
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