Wie ist die Stimmung in Ihrem Heimatland angesichts des Papstbesuches?
Es hat mich sehr berührt und in Erstaunen versetzt, wie alle Konfessionen (also nicht nur die Katholiken) sich auf den Papstbesuch gefreut und sich sogar Zeit genommen haben, um ihn in Empfang zu nehmen. Der Staat hat der Bevölkerung sogar während dieser Zeit «bezahlte» freie Tage gewährt. Es herrscht nun grosse Freude in der DR Kongo und vor allem in Kinshasa.
Wären Sie selbst gerne morgen in Kinshasa?
Also unsere Professorin für Dogmatik sagte einmal: «Seien Sie doch froh, wenn Sie an geschichtlichen Ereignissen teilnehmen dürfen. Denn Sie wären auch ein Zeuge/Zeugin der Geschichte.» So wäre ich auch gerne in Kinshasa, um mir vor allem einmal bewusst zu machen, was in «Gaudium et spes» steht: «Die engste Verbundenheit der Kirche mit der ganzen Menschheitsfamilie.»
Was erwarten die Katholikinnen und Katholiken in der DR Kongo vom Papstbesuch?
Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi (Gaudium et spes 1). Mit diesen Worten kann ich die Erwartungen der Katholikinnen und Katholiken in meiner Heimat zusammenfassen. Seit mehr als 20 Jahren herrscht Krieg in Kongo und das Elend ist nun fast unerträglich. Klare Worte zu unseren «Politikern» und den Strippenziehern des Krieges sind das Minimum, was die kongolesische Bevölkerung vom Papst erwartet: «Es reicht jetzt».
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