Prozession zur Gnadenkapelle. (Bild: © Kloster Einsiedeln)

Kirche Schweiz

Klos­ter Ein­sie­deln: «Engel­weihe» am 13./14. September

Die Ein­sied­ler Engel­weihe fin­det jedes Jahr Mitte Sep­tem­ber statt und stellt die Gna­den­ka­pelle in den Mit­tel­punkt von beson­de­ren Fei­er­lich­kei­ten. Sie will deut­lich machen: Gott ist gegenwärtig!

Die Einsiedler Engelweihe ist unbestritten eines der schönsten kirchlichen Feste in unserem Land: Hunderte von Kerzen, erhebende Musik, festliche Gewänder, gehaltvolle Predigten, viele Mitfeiernde und – vor allem! – die Erfahrung von Gottes Gegenwart an einem gesegneten Ort. Das alles ist die Einsiedler Engelweihe. Da die Hauptgottesdienste des Weihefestes der Einsiedler Gnadenkapelle dieses Jahr auf einen Samstag fallen, ist die Mitfeier für mehr Menschen als sonst problemlos möglich. Die Benediktinermönche des Klosters Einsiedeln laden deshalb alle herzlich ein: Feiern Sie die diesjährige Engelweihe mit und erleben Sie ein wunderschönes Fest!

Ein legendenumrankter Ort
Wer die Einsiedler Klosterkirche betritt, der erblickt nahe beim Eingang einen merkwürdigen, beinahe quadratischen Bau: die Gnadenkapelle. Wer näher tritt, sieht darin die von einem goldenen Wolkenkranz umgebene und in ein reich verziertes Kleid gehüllte Schwarze Madonna. Selten trifft man tagsüber die Gnadenkapelle ohne davor betende oder still verweilende Personen an. Dieser Ort zieht als Heiligtum der Gottesmutter Maria unzählige gläubige und zweifelnde Menschen beinahe magisch an. Es ist ein Ort, wo alle willkommen sind, denn die Gnadenkapelle ist das Haus einer liebevollen Mutter.

Weshalb die Gnadenkapelle seit dem 13. Jahrhundert der Gottesmutter Maria geweiht ist und nicht mehr wie in den drei Jahrhunderten davor dem Erlöser Jesus Christus, das wollte die Legende der Einsiedler Engelweihe erklären. Sie erzählt in einer bildreichen Geschichte, wie aus der Jesus Christus geweihten Kapelle eine durch Christus geweihte Marienkapelle geworden ist. Die Engelweihlegende ist aber auch «mittelalterliches Marketing» vom Feinsten. Wer mehr darüber wissen will, der muss am 14. September unbedingt an einer spirituellen Kirchenführung mit Frater Meinrad Hötzel teilnehmen! Der junge Mönch und Historiker wird der Engelweihlegende auf die Spur gehen und diese anhand der Deckenbilder in der Klosterkirche erschliessen. Beginn der spirituellen Kirchenführung ist um 14.30 Uhr auf der Rückseite der Gnadenkapelle.

Wunderschöne Hauptgottesdienste
Die Gottesdienste folgen am Samstag, 14. September der üblichen Gottesdienstordnung an Sonn- und Feiertagen, da die «Engelweihe» im Bezirk Einsiedeln ein offizieller Feiertag ist. Doch die Engelweih-Gottesdienste beginnen bereits am Vorabend, am Freitag, den 13. September! Die Erste Pontifikalvesper um 16.30 Uhr und das stimmungsvolle «Engelweihamt» um 19.00 Uhr bilden den festlichen Auftakt des Weihefestes der Gnadenkapelle. Am Samstag, 14. September, dem eigentlichen Festtag, sind das festliche Pontifikalamt um 09.30 Uhr, die Pontifikalvesper um 16.30 Uhr und die feierliche Komplet um 20.00 Uhr weitere Höhepunkte.
 


Besondere Gäste vertreten den Abt
Abt Urban weilt über die Engelweihe mit 220 weiteren Äbten in Rom, wo noch bis am 20. September 2024 der internationale Äbtekongress der Benediktiner-Konföderation stattfindet. Da dieses «benediktinische Gipfeltreffen» auch für den Abt von Einsiedeln höchste Priorität hat – steht doch die Wahl eines neuen Abtprimas (der höchste Repräsentant der Benediktiner weltweit) an – mussten für ihn drei Vertreter bestimmt werden, welche den Gottesdiensten am Weihefest der Gnadenkapelle vorstehen.

Den ersten drei Pontifikalgottesdiensten steht Abt Vinzenz Wohlwend aus der Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau bei Bregenz (A) vor: am 13.9. der Ersten Vesper um 16.30 Uhr und dem «Engelweihamt» um 19.00 Uhr sowie dem Pontifikalamt am 14.9. um 09.30 Uhr. Abt Vinzenz ist Vorsteher eines Klosters, das wie Einsiedeln den Status einer sogenannten «Territorialabtei» hat und direkt dem Papst untersteht. Abt Vinzenz ist folglich das «österreichische Pendant» zu Abt Urban mit Einsitz in der Österreichischen Bischofskonferenz und besitzt darüber hinaus einen persönlichen Bezug zum Kloster Einsiedeln: Er hat an der hiesigen theologischen Hausschule studiert.

Für die Zweite Pontifikalvesper am 14.9. um 16.30 Uhr konnten wir als Hauptzelebranten Bischof Markus Büchel aus St. Gallen gewinnen. Wie Abt Vinzenz hat auch Bischof Markus in Einsiedeln die Schulbank gedrückt, allerdings einige Jahre früher und zwar als Gymnasiast.

Der Engelweihkomplet wird der Dekan des Klosters Einsiedeln, P. Daniel Emmenegger in Vertretung von Abt Urban vorstehen.

Prozession in der Klosterkirche
Da der Abbau der Tribüne des «Einsiedler Welttheaters» nach der Dernière am letzten Samstag, 7. September, immer noch läuft und darüber hinaus die Wetterprognose unsicher ist, wird die Eucharistische Prozession heuer nicht über den Klosterplatz führen, sondern in der Kirche bleiben. Doch auch innerhalb der festlich illuminierten Einsiedler Klosterkirche ist die Feier eindrücklich! Sofern es die Windverhältnisse erlauben, werden am Abend des 14. September dennoch die Klosterfassade und die Häuser am Klosterplatz mit brennenden Kerzen bestückt sein. Die vielen Lichter sollen Hoffnungszeichen sein inmitten einer von Krieg und Unsicherheit geprägten Welt. Denn die Einsiedler Engelweihe will zeigen: Gott hat unsere Welt nicht verlassen, sondern er ist mitten unter uns gegenwärtig.

Die Klostergemeinschaft freut sich auf zahlreiche Mitfeiernde und dankt allen, die aus der «Engelweihe» ein einmalig schönes Fest machen!
 

Legende
Im Jahr 934 wurde das Kloster Einsiedeln gegründet. Im Jahr 948 baten die Mönche des jungen Klosters Bischof Konrad von Konstanz, ihre neue Klosterkirche feierlich zu weihen.
In der Nacht vor der Weihe begab sich Bischof Konrad in die kleine Kapelle, um dort zu beten. Da sah er in einer Vision, wie Jesus Christus begleitet von Scharen von Engeln sowie vielen Heiligen vom Himmel herabsteigt. In einem feierlichen Gottesdienst weiht Jesus Christus die Kapelle zu Ehren seiner Mutter Maria. Sie sollte in Einsiedeln ganz besonders verehrt werden und den Menschen den Weg zu ihrem Sohn weisen. Am nächsten Morgen zögert Bischof Konrad, die Kapelle feierlich einzuweihen. Die Mönche drängen ihn aber zur Weihe. Als er die liturgischen Gewänder anzieht, erscheint ein Engel und sagt: «Bruder, halte ein! Die Kapelle ist bereits von Gott geweiht.» Und die Weihe der Kapelle wird nicht vollzogen. (Der Webseite des Klosters Einsiedeln entnommen.)

 


Kloster Einsiedeln


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