Eine stattliche Zahl von Gläubigen hat sich am 19. Oktober 2024 in der Klosterkirche Rheinau eingefunden, um in einem feierlichen Gottesdienst gemeinsam für das grosse Anliegen unserer Zeit, den Weltfrieden, zu beten. Heuer durften gleich zwei Jubiläen begangen werden: die vor 20 Jahren erfolgte Seligsprechung von Kaiser Karl durch Papst Johannes Paul II. und die exakt vor 45 Jahren erfolgte Priesterweihe des Hauptzelebranten Pfarrer Bernhard Stephan Schneider.
In den Mittelpunkt seiner Festpredigt stellte Pfarrer Schneider das Sakrament der Taufe. Den unmittelbaren Anstoss für diese Thematik gab ihm der Taufstein der Habsburger (des bedeutendsten katholischen Adelsgeschlechts), deren Stammsitz sich in der im Kanton Aargau befindenden Habichtsburg befindet. Dieser Taufstein war in den Wirren der Reformation von Berner Truppen «entsorgt» worden und wurde erst vor wenigen Jahren bei Messungen an einer Stützmauer des Schlosses Lenzburg im Geröll wieder entdeckt.
Durch die Taufe, so Pfarrer Schneider in seiner Predigt, wird die christliche Existenz begründet. Dieses Sakrament öffnet uns das Tor, um den Weg des Heils und der Heiligkeit zu beschreiten. Der selige Kaiser Karl und seine Gattin, die Dienerin Gottes Zita, können uns, so Pfarrer Schneider weiter, auf diesem Weg Vorbilder sein: «Es ist der Weg des inneren Friedens, der zum ewigen Frieden führt.»
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Sicher die Habsburger sind einer der interessantesten und einflussreichsten Dynastien Europas gewesen und Karl I und Zita waren fromme Katholiken, aber der Artikel berichtet eine sehr verkürzte Sicht der Dinge. So ist fraglich, ob der Kaiser tatsächlich aus rein humanitären Gründen einen Frieden herbeiführen wollte, es liegt vielmehr nahe, dass er noch retten wollte was noch ging, da sie sich die Niederlage des Imperiums abzeichnete und Risse und Fliehkräfte der Doppelmonarchie und ihren bevorstehenden Zusammenbruch offensichtlich wurden. Umgekehrt ist der irrlichternde und wenig zurechnungsfähige Kaiser Wilhelm, schon vor dem Krieg sukzessive von der Macht entfernt worden und hatte im Verlauf seine Macht und Handlungsfähigkeit de facto an die oberster Heeresleitung verloren, also anders und auch hier unterschwellig suggeriert weniger der Kriegstreiber war, als den er dargestellt wird