Mohandas Karamchand Gandhi wurde am 2. Oktober 1869 im indischen Gujarat geboren. Er wuchs mit seinen drei älteren Brüdern in der kleinen Hafenstadt Porbandar auf. Seine Familie gehörte der Bania-Kaste an, die zum Stand der Kaufleute (Vaishya) gehört; sie waren damit in der dritten Kaste und gehörten zur gesellschaftlichen und politischen Oberschicht. Gandhis Familie praktizierte den Vishnuismus1, hatte aber auch Kontakt mit Muslimen, Parsen und Jainas. Der Jainismus ist bekannt für sein Ideal der Nichtverletzung von Lebewesen und seine Gewaltlosigkeit. Gandhi dürfte von dieser Philosophie geprägt worden sein.
Später zog die Familie nach Rajkot, wo Mohandas die Schulen besuchte. 1888 reiste Gandhi nach London, um dort Rechtswissenschaft zu studieren.
Plötzlich ein Mensch zweiter Klasse
In London setzte sich Gandhi mit religiösen Schriften auseinander. Im Christentum war er vor allem von der Bergpredigt angetan. «Ich werde den Hindus sagen, dass ihr Leben unvollständig ist, wenn sie nicht ehrerbietig die Lehren Jesu studieren.»2 Die Gottheit Jesu lehnte er hingegen ab. Wenn Jesus Gott wäre, dann wären alle gottgleich und könnten selbst Gott werden. Er interessierte sich auch für Buddha sowie den Islam, da er die Meinung vertrat, dass der wahre Glaube die Angehörigen aller Glaubensrichtungen vereine.
Ende 1890 schloss er sein juristisches Studium erfolgreich ab und war nun als Barrister an englischen Obergerichten zugelassen. Somit konnte er überall als Rechtsanwalt arbeiten, wo britisches Recht galt. Er kehrte zunächst nach Indien zurück. 1893 schickt ihn seine Familie nach Südafrika, um einem befreundeten Geschäftsmann in Pretoria zu helfen. Als er eines Tages im Zug in der ersten Klasse fuhr, wurde er vom Schaffner aufgefordert, in den Gepäckwagen umzusteigen. Als er sich weigerte, wurde er aus dem Zug geworfen. Gandhi realisierte, dass er zwar gleichberechtigter Staatsbürger war, aber als Mensch zweiter Klasse galt. Er entschloss sich, etwas gegen die Krankheit des «Rassenvorurteils» zu unternehmen. Dabei ging es ihm aber nur um die Gleichberechtigung der indischen Bevölkerung – die schwarze Bevölkerung bezeichnete er als «Kaffer» und fand deren Ungleichbehandlung in Ordnung.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
wie kann ein Journalist so einen Fehler machen und die Redaktion das ohne Kontrolle publizieren. Schade!