Noch vor dem eigentlichen Marsch versammelten sich Gläubige zu einer Heiligen Messe. Weihbischof Marian Eleganti ging in seiner Predigt auf das Fest der Kreuzerhöhung ein, welches die Katholische Kirche am 14. September feiert. Durch Christi Leiden und Sterben am Kreuz sind wir Menschen erlöst. Als Jugendlicher sei er traurig gewesen, weil er nicht zur Zeit Jesu gelebt habe, um dieses Geschehen miterleben zu können. Doch dann sei ihm zu Bewusstsein gekommen, dass er doch in jeder heiligen Messe dabei ist. In Bezug auf den «Marsch fürs Läbe», der an die unzähligen Abtreibungen erinnert, stellte er die Frage: Wie kann nun Gott, der uns seine unendliche Liebe gerade am Kreuz zeigte, zulassen, dass Kinder so grausam sterben müssen, ohne je das Licht der Welt zu erblicken? Die Antwort ist das Kreuz, denn gerade im Leiden ist Gott gegenwärtig.
Um 14.30 Uhr begann die Veranstaltung auf dem Marktplatz in Zürich-Oerlikon. Prof. Dr. Cullen, Vorsitzender der «Ärzte für das Leben» in Deutschland, berichtete mit vielen konkreten Beispielen über die Tatsache, dass im Zusammenhang mit dem Lebensschutz aufgrund der lebensfeindlichen Gesetzgebung der Ampel-Regierung inzwischen auch die Gewissensfreiheit von Ärzten bedroht ist. Ärztinnen und Ärzte gerieten aufgrund ihrer positiven Haltung gegenüber dem Leben unter massiven Druck oder verloren gar ihre Stelle. Doch ein Arzt ohne Gewissensfreiheit sei kein Arzt mehr, erklärte Prof. Dr. Cullen, sondern «ein Medizintechniker, der vorgeschriebene Handlungen am Patienten vornimmt, egal, ob er sie vertretbar und mit seinem Gewissen vereinbar findet oder nicht». Und er forderte die Anwesenden auf: «Lasst uns Lebensoasen schaffen, in denen die Gewissensfragen gar nicht erst aufkommen können!»
Manda wurde mit 15 Jahren schwanger. Sie entschied sich zur Abtreibung und hatte im Spital bereits das Formular ausgefüllt, doch unterschreiben konnte sie es nicht. Auch ihre Mutter, die sie begleitete, spürte, dass eine Abtreibung der falsche Weg ist. Mit der Unterstützung der Eltern und eines verständnisvollen Chefs konnte sie ihr Kind behalten und eine Ausbildung absolvieren. Ihr Statement war klar: «Es gibt keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt für ein Kind!»
Nach dem Marsch durch das Quartiert, der dieses Jahr von einer 25-köpfige Samba-Band begleitet wurde, erhob EVP-Nationalrat Marc Jost die Stimme für den «Schutz ungeborener Kinder, da sie keine eigene Stimme haben». Angesichts der 12 045 Abtreibungen im Jahr 2023 fordert er fundierte und differenzierte Beratungen und eine bessere Unterstützung von Frauen in Notlagen.
Besonders stark von Abtreibung betroffen sind Kinder mit der Diagnose Trisomie 21 («Down-Syndrom»). Bis zu 90 Prozent der Kinder mit Verdacht auf Trisomie 21 werden abgetrieben. Der Verein «Hope21» ist bestrebt, betroffene Familien untereinander zu vernetzen. Es sei wichtig, dass werdende Eltern, die mit dieser Diagnose konfrontiert werden, Familien kennenlernen, die ein Kind mit Trisomie 21 haben. So sehen sie, dass ein normales Familienleben möglich ist – mit allen Auf und Abs.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Es wird für uns Ältere immer schwieriger, bedingungslos für den Lebensschutz von uns Alten zu sein. Ein väterlicher, dh. noch um fast eine Generation älterer Freund von mir ist Im Prinzip gegen seinen Willen bevormundet und unterdessen in ein Heim interniert worden, das er telefonisch als Gefängnis bezeichnete, dies bei intellektuell als Wissenschaftler noch guter Verfassung, ehrlich gesagt aber weniger guter in täglicher Lebensbewältigung.
Pro Life heisst für jedes Leben sein, denn alles andere verstösst gegen das 5. göttliche Gebot.