Schild der Schweizer Botschaft beim Vatikan (Bild: bbl.admin.ch, 6. Mai 2022)

Weltkirche

Neue Schwei­zer Bot­schaft am Hei­li­gen Stuhl eingeweiht

Die Schweiz hat seit Mitt­woch­abend offi­zi­ell eine Bot­schaft am Hei­li­gen Stuhl. Der Schwei­zer Aus­sen­mi­nis­ter Igna­zio Cas­sis betonte bei der Ein­wei­hung in Rom die Gemein­sam­kei­ten der bei­den Staa­ten, die die ita­lie­ni­sche Spra­che, christ­li­che Werte, die katho­li­sche Glau­bens­rich­tung sowie Grund­sätze der Aus­sen­po­li­tik teilten.

«Beide sind wir kleine Staaten, beide neutral mit allgemeingültigem Anspruch, beide setzen wir uns für die konstante Suche nach Frieden und Hilfe für die Schwachen ein», so Cassis. Der Aussenminister unterzeichnete gemeinsam mit dem vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin eine Eröffnungsurkunde.

Parolin, der die Räumlichkeiten auch segnete, hob die freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Schweiz und dem Heiligen Stuhl hervor. Unter anderem lobte er die Schweizergarde, die seit 1506 die militärische Schutztruppe der Päpste ist. Aussenminister Cassis ging auf die geplante Neuerrichtung einer Kaserne im Vatikan inhaltlich nicht näher ein. Der Bau soll 2025 beginnen. Vergangenen September lehnten allerdings die Bürger des Kantons Luzern bei einem Referendum einen staatlichen Beitrag deutlich ab. Andere Kantone sowie der Bund haben hingegen Gelder zugesagt. Die neue Kaserne soll durch Mittel aus der Schweiz, dem Vatikan und von privaten Spendern finanziert werden.

2020 hatten die Schweiz und der Heilige Stuhl anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen beschlossen, eine eigene Botschaft in Rom zu errichten. Der vatikanische Aussenbeauftragte, Erzbischof Paul Gallagher, eröffnete vergangenen Mai gemeinsam mit Cassis – damals Schweizer Bundespräsident – bereits den Zugang zu dem Gebäude in der Via Crescenzio nahe des Vatikans. Im September nahm die Botschaft dann ihren Betrieb übergangsweise an der Piazza del Popolo im römischen Zentrum auf. Nun ist sie an ihren eigentlichen Standort umgezogen.

Der Einweihung am Mittwochabend wohnten Amtsträger aus verschiedenen Bereichen bei, etwa der Schweizer Kardinal Kurt Koch und der Kommandant der Schweizergarde, Oberst Christoph Graf. Der Vatikan hat seit 1586 in Form einer Nuntiatur eine diplomatische Vertretung in der Schweiz, mit einer Unterbrechung zwischen 1873 und 1920. Die Schweiz ist ihrerseits erst seit 1991 beim Heiligen Stuhl vertreten. Seit 2014 war sie über ihren Botschafter in Slowenien beim Heiligen Stuhl akkreditiert.

© KNA. Alle Rechte vorbehalten


KNA Katholische Nachrichten-Agentur


Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

* Diese Felder sind erforderlich.

Bemerkungen :

  • user
    Gabriela Ulrich 24.04.2023 um 14:25
    Zur Ergänzung, was die Landessprache betrifft, verweise ich auf das Konzil v. Trient 22. Sitzung can. 9: Wenn jemand sagt, der Ritus der römischen Kirche, nach welchem ein Teil des Kanons und die Konsekrationsworte mit leiser Stimme gesprochen werden, sei zu verwerfen; oder es dürfe die Messe nur in der Landessprache gefeiert werden, der sei ausgeschlossen.
  • user
    Gabriela Ulrich 20.04.2023 um 11:31
    Die italienische Sprache ist die Landesprache von Italien und der Schweiz. Hingegen ist die italienische Sprache nicht die Kirchensprache, das ist nämlich das Latein! Folglich hat die Gemeinsamkeiten der beiden Staaten, die italienische Sprache, christliche Werte, die katholische Glaubensausrichtung, sowie die Grundsätze der Aussenpolitik von Schweizer Aussenminister Ignatio Cassis betonte, überhaupt nichts mit der Lehre der katholischen Kirche zu tun. Man kann ja alles schön reden, entspricht aber nicht der Wahrheit der Kirche. Die Konstante Suche nach Friede und Hilfe für die Schwachen beweist, dass man nicht mehr weiss was Friede ist. Der Friede ist Gott. Gott ist der Friede. Und Gott ist da. In der heiligen Messe begegnen wir dem dreifaltigen Gott. Die Neue Schweizer Botschaft am heiligen Stuhl ist mit dieser Einweihung schon heute ein völliger Leerlauf! Es ist unchristlich und ein Skandal, wenn man Gott nicht kennt und die Geschichte der Schweizerischen Eidgenossenschaft nicht mehr anerkennt und daraus lehrt.