Papst Leo in Audienzhalle. (Bild: © Mazur/cbcew.org.uk / Flickr, CC BY-NC-ND 2.0)

Weltkirche

Papst Leo XIV. bie­tet Vati­kan als Frie­dens­ver­mitt­ler an

Leo XIV. setzt sich für den Frie­den in der Welt ein und bie­tet dabei die guten Dienste des Vati­kans an. Dar­über hin­aus möchte er auch inner­halb der Kir­che ver­mit­teln und die Ost­kir­chen mehr unterstützen.

«Christus ist auferstanden. Er ist wahrhaft auferstanden!» Mit dem Ostergruss begrüsste Papst Leo XIV. die Vertreter der katholischen Ostkirchen am Mittwochmorgen bei einer Audienz. «Ihr seid wertvoll. Wenn ich euch anschaue, denke ich an die Vielfalt eurer Ursprünge, an eure glorreiche Geschichte und an das bittere Leiden, das viele eurer Gemeinschaften erlitten haben oder noch erleiden.»

Den Christinnen und Christen insbesondere im Nahen Osten dankte Leo XIV. in seiner mehrfach von Beifall unterbrochenen Ansprache dafür, dass sie in ihrer Heimat ausharrten und Widerstand leisteten. Die Ostkirchen-Vertreter bat er um Unterstützung der ihnen anvertrauten Gläubigen. Zudem rief er sie zu Kollegialität und Mitverantwortung untereinander auf.

Mit Nachdruck würdigte er die besonderen geistlichen und liturgischen Traditionen der Ostkirchen. Auch die Kirchen des Westens müssten den Vorrang Gottes, das Geheimnis der Liturgie, den Wert der Reue und des Fastens neu entdecken, die in den Ostkirchen bis heute gepflegt werden.

Besorgt zeigte sich der Papst über die Lage vieler Christinnen und Christen orientalischer Tradition, die aufgrund diverser Gründe ihre Heimat verlassen mussten. Sie liefen Gefahr, im Westen nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihre religiöse Identität zu verlieren. «So geht mit dem Verstreichen der Generationen das unschätzbare Erbe der Ostkirchen verloren», sagte der Papst. Er selbst wolle für eine Wahrung dieser Traditionen sorgen, etwa durch die Errichtung orientalischer Bistümer im Westen und eine Sensibilisierung der Vertreter des lateinischen Zweiges der Katholischen Kirche.

Vatikan bereit zur Vermittlung in Konflikten
Papst Leo XIV. will, dass der Vatikan sich in Kriegen und Konflikten als Vermittler stark macht. «Ich werde mich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass dieser Friede sich ausbreitet.» Der Heilige Stuhl stehe bereit, «damit sich die Feinde begegnen und einander in die Augen schauen können, damit den Völkern die Hoffnung zurückgegeben wird und ihnen die Würde wiedergegeben wird, die sie verdienen, die Würde des Friedens».

Der Pontifex erinnerte an die Gewalt vom Heiligen Land bis zur Ukraine, vom Libanon bis nach Syrien, vom Nahen Osten bis nach Tigray und in den Kaukasus. «Und über all diesem Schrecken, über den Massakern an so vielen jungen Menschen, die Empörung hervorrufen sollten, weil im Namen militärischer Eroberung Menschen sterben, erhebt sich ein Ruf: nicht so sehr der des Papstes, sondern der Ruf Christi selbst: ‹Friede sei mit euch!›». Dies waren auch die ersten Worte von Leo XIV. nach seiner Wahl zum Papst.

An die politisch Verantwortlichen appellierte der 69-Jährige: «Lasst uns zusammenkommen, lasst uns miteinander reden, lasst uns verhandeln! Krieg ist niemals unvermeidlich, Waffen können und müssen schweigen, denn sie lösen keine Probleme, sondern verschärfen sie.»

Die Begegnung zwischen dem Papst und den Ostkirchen-Vertretern fand im Rahmen des Heiligen Jahres statt. In der Audienzhalle schwenkten Menschen unter anderem die Nationalfahnen der Ukraine, des Libanon und Indiens.

Das Ereignis mit rund 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern von allen Kontinenten hatte bereits am Montag begonnen. Seitdem feiern die Christen zahlreiche Gottesdienste in ihren verschiedenen Riten. Insgesamt gibt es 23 orientalische Teilkirchen mit eigenem Recht und Ritus innerhalb der Katholischen Kirche.


KNA/Redaktion


Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

Captcha Code Kann das Bild nicht gelesen werden? Klicken Sie hier, um zu aktualisieren

Captcha ist erforderlich!

Code stimmt nicht überein!

You have reached the limit for comments!

* Diese Felder sind erforderlich.

Sei der Erste, der kommentiert