Die Grossfamilie Ojeda Ruiz de Luna. (Bild: Ojedamd, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons)

Weltkirche

Papst Leo XIV.: Die Welt braucht die Ehe als Zei­chen der Liebe

Papst Leo XIV. fei­erte mit 45 000 Men­schen auf dem Peters­platz in Rom einen Got­tes­dienst zur Heilig-​Jahr-​Feier der Fami­lien, Kin­der, Gross­el­tern und Senio­ren. Am Tref­fen waren Men­schen aus rund 130 Län­der vertreten.

Im heutigen Evangelium bittet Christus, dass wir alle «eins sind». «Es handelt sich um das höchste Gut», da die Einheit «die ewige Gemeinschaft der Liebe verwirklicht, in der man Gott selbst erkennt, als Vater, der das Leben schenkt, als Sohn, der es empfängt, und als Heiliger Geist, der das Leben mitteilt», so Papst Leo XIV. in seiner Homilie. Und weiter: «In seiner Barmherzigkeit möchte Gott seit jeher alle Menschen an sich ziehen, und es ist sein Leben, das er in Christus für uns hingegeben hat, das uns eins werden lässt, das uns miteinander verbindet.»

Die Welt braucht den Bund der Ehe
Niemand von uns hat die Entscheidung getroffen, auf die Welt zu kommen, und vom ersten Moment unseres Daseins sind wir auf andere Menschen angewiesen; wir alle leben dank einer Beziehung. «Es ist wahr, dass diese Menschlichkeit manchmal verraten wird. Jedes Mal, zum Beispiel, wenn man sich auf die Freiheit beruft, nicht um Leben zu schenken, sondern um es zu nehmen, nicht um zu helfen, sondern um zu verletzen.» Doch Christus betet für uns beim Vater und dieses Gebet ist eine Botschaft der Vergebung und Versöhnung. Wenn wir uns so lieben, gegründet auf Christus, werden wir für die anderen Menschen zu einem Zeichen des Friedens. «Und vergessen wir nicht: Aus den Familien heraus entsteht die Zukunft der Völker.»

Papst Leo XIV. verwies auf die Ehepaare, die als Paar selig- oder heiliggesprochen wurden: Louis und Zélie Martin, die Eltern der heiligen Theresia vom Kinde Jesus, Luigi und Maria Beltrame Quattrocchi oder auch die polnische Familie Ulma, die gemeinsam das Martyrium erlitt, weil sie während des Zweiten Weltkrieges zwei jüdische Familien bei ihr versteckte. « Ja, indem uns die Kirche diese Ehepaare als vorbildliche Zeugen vor Augen stellt, sagt sie uns, dass die Welt von heute den Bund der Ehe braucht, um die Liebe Gottes zu erkennen und anzunehmen und um mit seiner einigenden und versöhnenden Kraft jene Mächte zu überwinden, die Beziehungen und Gesellschaften zersetzen.»

«Die Ehe ist kein Ideal, sondern der Massstab für die wahre Liebe zwischen Mann und Frau: einer Liebe, die ungeteilt, treu und fruchtbar ist», zitierte Leo die Enzyklika «Humanae vitae» von Papst Paul VI. aus dem Jahr 1968. Er ermutigte die Eltern, ihren Kindern kohärente Vorbilder zu sein, indem sie sich so verhalten, wie sie es sich von ihren Kindern wünschen. Die Kinder rief er zur Dankbarkeit gegenüber ihren Eltern auf: «Danke zu sagen für das Geschenk des Lebens und für alles, was uns damit jeden Tag geschenkt wird, ist die erste Weise, um Vater und Mutter zu ehren.» Er sprach auch die Grosseltern und Senioren an und bat sie, mit Weisheit, Mitgefühl, Demut und Geduld über jene zu wachen, die sie lieben.

«Das Gebet des Sohnes Gottes, das uns auf unserem Weg Hoffnung schenkt, erinnert uns auch daran, dass wir eines Tages alle «uno unum» sein werden: eins in dem einzigen Erlöser, umfangen von der ewigen Liebe Gottes.»

Segen für Babys und Kleinkinder
Am Ende der knapp zweistündigen Messe erinnerte der Papst an Familien in Not und Konflikten. «Ich denke besonders an diejenigen, die unter den Kriegen im Nahen Osten, in der Ukraine und in anderen Teilen der Welt leiden», sagte er vor dem Mittagsgebet.

Er dankte den Familien, die nach Rom gekommen waren. «Ich freue mich, dass so viele Kinder da sind, die unsere Hoffnung neu beleben.»

Vor der Messe war Papst Leo XIV. mehr als eine halbe Stunde lang im Papamobil über den Petersplatz gefahren, um die Menschen zu grüssen, Babys und Kleinkinder zu segnen. Die Menschen quittierten seine Fahrt mit viel Beifall und «Viva il Papa»-Rufen.


KNA/Redaktion


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Bemerkungen :

  • user
    Schwyzerin 04.06.2025 um 16:55
    Die ENZYKLIKA Mit brennender Sorge von Pius XI. ....vom 14. März 1937 Ich zitiere daraus die Abschnitte:

    Sittenlehre und sittliche Ordnung

    Nr. 34 Auf dem wahren und rein bewahrten Gottesglauben ruht die Sittlichkeit der Menschheit. Alle versuche, die Sittenlehre und sittliche Ordnung vom Felsenboden des Glaubens abzuheben und auf den wehenden Flugsand menschlicher Normen auf zubauen, führen früher oder später Einzelne und Gemeinschaften in moralischen Niedergang. Der Tor, der in seinem Herzen spricht, es gibt keinen Gott, wird Wege der sittlichen Verdorbenheit wandeln. Die Zahl solcher Toren, die heute sich unterfangen, Sittlichkeit und Religion zu trennen, ist Legion geworden. Sie sehen nicht oder wollen nicht sehen, dass mit der Verbannung des bekenntnismässigen, d. h. klar und bestimmt gefassten Christentums aus Unterricht und Erziehung, aus der Mitgestaltung des gesellschaftlichen und öffentlichen Lebens Wege der geistigen Verarmung und des Niedergangs beschritten werden. Keine Zwangsgewaltgewalt des Staates, keine rein irdischen, wenn auch in sich edelen und hohen Ideale, werden auf dauer imstande sein, die aus dem Gottes- und dem Christusglauben kommenden letzten und entscheidenden Antriebe zu ersetzen. Nimmt man dem zu höchsten Opfern, zur Hingabe des kleinen Ich an das Gemeinwohl Aufgerufenen den sittlichen Rückhalt aus dem Ewigen und Göttlichen, aus dem aufrichtenden und tröstenden Glauben an den Vergelter alles Guten und Ahnder alles Bösen - dann wird für Ungezählte das Endergebnis nicht sein die Bejahung der Pflicht, sondern die Fluchtr vor ihr. Die gewissenhafte Beobachtung der zehn Gebote Gottes und der Kirchengebote, welch letztere nichts anderes sind als Ausführungsbestimmungen zu den Normen des Evangeliums, ist für jeden Einzelmenschen eine unvergleichliche Schule planvoller Selbstzucht, sittlicher Ertüchtigung und Charakterformung. Eine Schule, die viel verlangt, aber nicht zuviel. Der gütige Gott, der als Gesetzgeber spricht:"Du sollst", gibt in Seiner Gnade auch das Können und Vollbringen. Sittlichkeitsbildende Kräfte von so starker Tiefenwirkung ungenützt lassen oder ihnen den Weg in die Bezirke der Volkserziehung gar bewusst zu versperren, ist unverantwortliche Mitwirkung an der religiösen Unterernährung der Volksgemeinschaft. Die Auslieferung der Sittenlehre an subjektive, mit den Zeitströmungen wechselnde Menschenmeinungen, statt ihrer Verankerung im heiligen Willen des ewigen Gottes, in seinen Geboten, öffnet zersetzenden Kräften Tür und Tor. Die hiermit ein geleitete Preisgabe der ewigen Richtlinien einer obektiven Sittenlehre zur Schulung des Gewissen, zur Veredlung aller Lebensbereiche und Lebensordnung ist eine Sünde an der Zukunft des Volkes, deren bittere Früchte die kommenden Geschlechter werden kosten müssen.

    Annerkennung des Naturrechts

    35. ...Im innerstaatlichen Leben verkennt er Nützlichkeits- und Rechtserwägungen miteinander verquickend, die grundlegende Tatsache, dass der Mensch als Persönlichkeit oder Brachlegung abzielenden Eingriff vonseiten der Gemeinschaft entzogen bleiben müssen. Die Missachtung dieser Wahrheit übersieht, dass das wahre Gemeinwohl letztlich bestimmt und erkannt wird aus der Natur des Menschen mit ihrem harmonischen Ausgleich zwischen persönlichem Recht und sozialer Bindung, sowie aus dem durch die gleiche Menschennatur bestimmten Zweck der Gemeinschaft. ....

    36. Der gläubige Mensch hat ein unverlierbares Recht, seinen Glauben zu bekennen und in den ihm gemässen Formen zu bestätigen. Gesetze, die das Bekenntnis und die Betätigung des Glaubens unterdrücken oder erschweren, stehen im Widerspruch mit einem Naturgesetz.

    37. Gewissenhafte, ihrer erzieherischen Pflicht bewusste Eltern haben ein erstes und ursprüngliches recht, die Erziehung der ihnen von Gott geschenkten Kinder im Geiste des wahren Glaubens und in èbereinstimmung mit seinen Grundsätzen und Vorschriften zu bestimmen. Gesetze oder andere Massnahmen, die diesen naturrechtlich gegebenen Elternwillen in Schulfragen ausschalten oder durch Drohung und Zwang unwirksam machen, stehen im Widerspruch zum Naturrecht und sind tiefsten und letzten Kern unsittlich.

    Wegen der Genderideologie an den öffentlichen Schulen entspricht das nicht mehr im Sinne von katholischen Eltern und der Lehre der Kirche. Es wäre gut, wenn Familien den Bundesrat bestürmen würden, damit die Eltern eine katholische Schule wählen können und für einen unentgeldlichen Schuluntericht. Frei ist nur wer eine gute Schule für sein Kind wählen kann.
  • user
    Schwyzerin 02.06.2025 um 17:14
    Die Predigt von Papst Leo XIV. des Heilig-Jahr-Feier der Familein, Kinder, Grosseltern und Senioren hob den Bund der Ehe hervor. Die Welt braucht den Bund der Ehe, um die Liebe Gottes zu erkennen und anzunehmen und mit seiner einigenden und versöhnenden Kraft jene Mächte zu überwinden, die Beziehungen und Gesellschaften zersetzen.

    Der Bund der katholischen Ehe ist vom Staat vor der Zivilehe anzuerkennen und zu übernehmen. Denn die katholische Ehe gab es immer schon. Die Zivilehe ist keine kirchliche Ehe. In diesem Zusammenhang können die Eltern noch so gute Vorbilder sein. Es hilft den Eltern alles nichts, wenn die Kinder an den öffentlichen Schulen durch die Genderideologie verdorben werden. Was wir heute brauchen ist, dass die Eltern die Schule wählen können. Die Eltern müssen die Wahl haben ihre Kinder an eine katholische Schule unterrichten zu lassen. Es kann nicht sein, dass in der Schweiz nur die Reichen die Schule wählen können und die Armen gezwungen sind ihre Kinder an eine öffentliche Schule zugeben, wo die Wahrheit nicht mehr gelehrt wird. Ich kenne fromme junge Katholiken, die den Lehrerberuf wegen der Genderideologie ablehnten. Die Religionsfreiheit von Katholiken wird verletzt, wenn sie ihren Berufswunsch Lehrer aus diesem Grund nicht erlernen. Der Staat ist verpflichtet die Religionsfreiheit zu gewährleisten. Frei ist nur wer das Gute wählen kann! Und genau das ist in der Schweiz nicht möglich.
    • user
      Motherof4 03.06.2025 um 16:33
      „Die Eltern müssen die Wahl haben ihre Kinder an eine katholische Schule unterrichten zu lassen. Es kann nicht sein, dass in der Schweiz nur die Reichen die Schule wählen können und die Armen gezwungen sind ihre Kinder an eine öffentliche Schule zugeben, wo die Wahrheit nicht mehr gelehrt wird.“

      Danke!, sage ich als eine von dieser Problematik betroffene Mutter. Was „nützen“ die besten katholischen Schulen, wenn gerade katholische Familien (das sind oft die, die das traditionelle Familienmodell leben - also keine Doppelverdiener sind - und sich selber um die mehreren Kinder kümmern) sich diese unmöglich leisten können?… Man kann nur versuchen, in der Familie gegen ganz vieles, was in der Schule, von Lehrern, Gspänli etc. als normal oder gut vermittelt oder vorgelebt wird, dagegenzuleben, schon früh vieles mit den Kindern zu reflektieren, sich möglichst mit gleichgesinnten Familien zusammenzutun und v.a. zu beten.