Trotz seiner schlechten Gesundheit hat Pater Felix noch eine Woche vor seinem Tod eine Aushilfe übernommen; dies zeigt, wie wichtig ihm die Feier der Heiligen Messe war. Am 9. Juli 1978 zum Priester geweiht, war ihm der damit verbundene Auftrag, «das Volk Gottes zu heiligen und Gott das Opfer darzubringen» ein Herzensanliegen. Durch seine lange Krankheitsgeschichte lebte er auch die Verbundenheit mit Christus am Kreuz. Trotz aller Beschwerden war es ihm möglich, viele Aushilfen zu übernehmen und so seinen wertvollen Dienst in der Kirche bis zu seinem Tod auszuüben.
Pfarrer Viktor Hürlimann führte Anfang September ein Interview mit Pater Felix über dessen Leben als Missionar.
Du bist jetzt schon seit 2007 wieder in der Schweiz und wirkst, wenn es dir die Gesundheit erlaubt, in etlichen Pfarreien in deiner Umgebung. Aber ursprünglich warst du im Ausland in den verschiedenen Missionsgebieten tätig. Wie kam es dazu?
Der katholische Pfarrer in meiner Heimatgemeinde Netstal GL war ein grosser Förderer der Weltmission. Alljährlich am Hochfest Mariä Himmelfahrt hielt ein Missionar, der gerade auf Heimaturlaub war, die Festpredigt und nachmittags nach der Vesper einen Vortrag über seine Missionstätigkeit. Ein Film oder Lichtbilder wurden über das Land, indem der Missionar tätig war, gezeigt.
Die Missionare gehörten verschiedenen Orden an: Kapuziner, Weisse Väter, Steyler Missionare und andere. Ich freute mich jedes Jahr auf diesen Missionstag. Mariä Himmelfahrt war für mich der schönste Tag im Kirchenjahr. Schon als Ministrant wünschte ich mir, einmal Missionar zu werden. Die Missionare und ihre Predigten faszinierten mich. So las ich viele Missions-Zeitschriften und Biografien von Missionaren. Besonders berührten mich die Lebensgeschichten vom Indienmissionar Franz Xaver und von Damian de Veuster, der den Leprakranken auf der Insel Molokai zur Seite stand. Der Wunsch, in ein fernes Land zu gehen und dort das Evangelium zu verkünden, wurde immer stärker.
Spielte bei deinem Entschluss auch ein wenig Fernweh mit?
Ich denke schon. Ich interessierte mich für alles Fremde und Unbekannte, vor allem für Fremdsprachen. Das ist auch heute noch so.
In welchen Ländern warst du tätig?
Meine erste Mission war Malawi (Nyasaland). Dort war ich von 1967 bis 1994 (mit einem Unterbruch von fünf Jahren zwecks Theologiestudium in Fribourg und London). Später war ich in Ghana, Jerusalem und Mauretanien (Sahel) tätig.
Wenn du neu in ein Land kamst, was war dir wichtig?
Das Erlernen der Landessprache. Für uns Weisse Väter war das sehr wichtig. Ohne Sprachkenntnisse wäre unser Dienst sinnlos. Der Sprachkurs in Malawi dauerte sechs Monate. Während dieser Zeit lernten wir nicht nur die Landessprache, sondern befassten uns auch mit dem Brauchtum, den Sitten und Traditionen des Gastlandes. Vertrautheit mit der Kultur des Landes, in das wir gesandt wurden, war uns wichtig.
Du hast also einige Sprachen gelernt. Welche sprichst du?
Die Heilige Messe feierte ich in all den Jahren in acht Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch. Italienisch, Chichewa (Malawi), Dagbanli (Ghana), Arabisch und Latein. Gepredigt habe ich in fünf dieser Sprachen.
Die Sprache und die Bräuche zu kennen ist ja das eine. Zu merken, wie die Leute ticken, also dass sie einen auch mit dem Herz verstehen, ist das andere. War das für dich einfach?
Vertrautheit mit den Menschen des Gastlandes und ihren Sitten muss geübt sein. Einfach ist das nicht, aber auch nicht unmöglich. Als Fremder muss man sich bemühen, die Menschen im fernen Land zu verstehen, indem man ihnen zuhört, sie beobachtet, ihre Sprache versteht und spricht. Vor allem darf man keine Vorurteile haben.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
R.I.P
Ehrlich gesagt, das ist eine Forderung unseres Herrn, die mir oft sehr schwer fällt. Zu meiner Entschuldigung; wenn sich unsere Kirche und ihre Amtsträger immer bewusst zu Gott, zu Christus unserem Herrn und Erlöser. voll und ganz bekennen würden, würde das auch mir leichter fallen. Aber als Rechtfertigung vor unserem gerechten Richter dürfte das nicht genügen. Glücklicherweise erbarmt er sich aller, die ihn fürchten, oder anders gesagt, die sich bemühen. Attende Domine et miserere!