Das Projekt ist Teil des Programms «Love the Poor», welches Pater Joel Pacquiao Agad und Chrisma Bangaoil im Rahmen des Kurses «Program of Church Management (PCM)» an der «Pontificia Università della Santa Croce» in Rom erarbeitet haben.
Viele Menschen in den ländlichen Gebieten der Diözese Dipolog leiden nicht nur unter grosser Armut – sie haben auch keinen Zugang zu spiritueller Unterstützung oder Beistand. Pater Joel und Chrisma Bangaoil beschlossen: «Wenn die Menschen nicht in die Kirche gehen können, bringen wir die Kirche zu den Menschen.»
Als während der Corona-Pandemie öffentliche Versammlungen verboten waren, organisierte «Love the Poor» zusammen mit Freiwilligen Strassenkatechesen, denn sie waren überzeugt: «Die Kirche darf während einer Pandemie nicht schlafen: sie muss umso offener, fürsorglicher und verfügbarer sein.»
Die Not sehen
Pater Joel Jag Pacquiao Agad ist Diözesanpriester, seine Mitarbeiterin Chrisma Bangaoil engagierte Laienmissionarin, Katechetin und Lehrerin an der Dominikaner-Universität Santo Tomas in Manila.
Eines Tages fiel Chrisma Bangaoil auf, dass Elizabeth Eguia, die als Köchin in der Pfarrei arbeitete, immer nach Hause lief, wenn es regnete. Als sie der Sache auf den Grund ging, sah sie, dass die zweifache Mutter in einem baufälligen Haus wohnte. Sie bot an, das Haus zu reparieren, um es bewohnbar zu machen. Mit zwei bezahlten Arbeitern und Archie, dem Ehemann von Elizabeth, wurde das Haus in zwei Wochen fertiggestellt.
Einige Monate später wurde Pater Joel zu einem Kranken gerufen, der ebenfalls in einem baufälligen Haus wohnte. Er hätte sich nur sehr vorsichtig bewegt, um das Haus nicht zum Einstürzen zu bringen, erzählte Pater Joel später. Diese beiden Erlebnisse veranlassten ihn, der Bau von Häusern zu einer Aktivität innerhalb des Programmes «Love the Poor» zu machen. In den ersten zwei Jahren entstanden so elf Häuser und das Projekt wächst.
Das Projekt erfuhr zunächst selbst von Priestern Widerstand, doch das Team um Pater Joel liess sich nicht davon beeindrucken. Ihnen war immer klar, dass es bei diesem Projekt nicht um sie geht. «Es geht um die Mission Christi, und wir sind nur Instrumente», erklärt Chrisma Bangaoil. Das Geld kam zu Beginn von ihren Verwandten und Freunden, doch jetzt erhalten sie Spenden und Unterstützung von anderen Gemeindemitgliedern.
Es ging Pater Joel und seinem Team um mehr als «nur» um den Hausbau. «Es ist eine grosse Möglichkeit, den Menschen zu sagen, dass der Herr sie nicht vergessen hat.» Während der Bauphase haben die Teammitglieder mit ihnen geredet, sie zum Gebet und zur Messe eingeladen und zum Schluss die Häuser gesegnet.
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