Raphael Rauch zu swiss-cath.ch: «Mir war von Anfang an nicht wohl in diesem Zahlendickicht. Der Zusammenbruch der Credit Suisse hat mir drastisch vor Augen geführt, wohin es führt, wenn ökonomisch inkompetente Leute bei Wirtschaftsunternehmen das Zepter übernehmen. Schuster, bleib bei deinen Leisten, habe ich mir deshalb in gut deutscher Demut gesagt und kehre also per sofort als Chefredakteur zu kath.ch zurück.»

Geradezu euphorisch reagierte Rauchs Hagiograph Alt-Abt Martin Werlen auf diese Frohbotschaft: «Hätte mir nie träumen lassen, dass meine Gebetsnovene so schnell erhört würde.» Nur zu verständlich ist Werlens Spontanreaktion, vertraute er doch unlängst kath.ch an, dass der angekündigte Wechsel Rauchs sein Fassungsvermögen total überforderte. («Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich einen Mann wie Raphael Rauch hätte ziehen lassen.»)

Ein grosser Stein fiel ob der Rückkehr des verlorenen Sohnes auch Charles Martig, dem kurzzeitigen Nachfolger Rauchs, vom Herzen. Sich seinen Zwillings-Krawallbruder Rauch zu Herzen nehmend, startete Martig seine Karriere als Redaktionsleiter von kath.ch gleich mit einem kapitalen Fehlstart: «Oberammergauer Passionsspielleiter hat im Internat Übergriff eines Paters erlebt», titelte Martig unlängst auf kath.ch. Um wenig später seinen Mega-Fake korrigieren zu müssen: «Regisseur Christian Stückl hat im Internat Übergriff erlebt, aber nicht durch Pater». Martig gab sich zerknirscht: «Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa – diesen kapitalen Bock will ich mir nicht verzeihen. Ich trete deshalb postwendend zurück und übernehme wieder meine Stelle als Direktor des Katholischen Medienzentrums – Gott sei Dank haben wir diesen Posten wohlweislich vakant gehalten.» Wie recht er hat!