Jugendliche am Christkönigsfest in Diessenhofen. (Bild: zVg)

Kirche Schweiz

Rekord­zahl – 460 junge Men­schen fei­ern das Christ­kö­nigs­fest in Diessenhofen

Die Tra­di­tion lebt! Ver­gan­ge­nes Wochen­ende hat in Dies­sen­ho­fen TG das Inter­na­tio­nale Christ­kö­nigs­tref­fen der KJB (Katho­li­sche Jugend­be­we­gung) statt­ge­fun­den. Offi­zi­ell haben 460 junge Men­schen aus dem gan­zen deut­schen Sprach­raum und dar­über hin­aus an dem Tref­fen teil­ge­nom­men – ein neuer Rekord.

Vorbemerkung: Die Katholische Jugendbewegung KJB wurde von der Priesterbruderschaft St. Pius X. gegründet und folgt dem Missale von 1962. Gemäss diesem wird das Christkönigsfest am letzten Oktobersonntag gefeiert.

Gemeinsames Gebet
Die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelten sich am Freitagabend für die Komplet und ein anschliessendes gemütliches Zusammensitzen. Am Samstagmorgen feierten sie in der Klosterkirche St. Katharina eine heilige Messe. In seiner Predigt erläuterte Pater Tobias Zahner die Rolle der Kirche im Alltag – sie soll wie ein «Rettungsboot» in stürmischen Zeiten sein.

Workshops und Entertainment-Pool
Der Samstagsnachmittag beinhaltete ein abwechslungsreiches Programm. Es wurden insgesamt 13 Workshops angeboten, die ein breites Spektrum von Themen behandelten: vom persönlichen Glauben und theologischen Grundlagen über ethische Fragen bis hin zu aktuellen Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft. Das gesamte Nachmittagsprogramm wurde mit einem vielfältigen Unterhaltungsangebot begleitet. An den verschiedenen Posten konnten die Teilnehmer Punkte sammeln oder einfach ins Gespräch kommen. Andere knüpften ihren eigenen Rosenkranz oder sassen auf der «Frag-den-Pater-Couch». Sie konnten sich an verschiedenen Ständen über katholische Schulen, Hilfswerke, Missionen, Orden, Marianische Bewegungen und andere Vereine informieren. Manche trafen sich in der Lounge zu einem gemütlichen Drink. Die Zeitschrift «Der Gerade Weg» wurde ebenfalls mit ihrer aktuellen Ausgabe beworben. Abendessen gab es an Ständen und konnte auf der Galerie oder stehend eingenommen werden.
 


Lichterprozession zur Klosteranlage St. Katharina
Am Abend gingen die Jugendlichen betend und singend zur Klosterkirche. Mit leuchtenden Kerzen in den Händen und von einer Blasmusik und der Herz-Jesu-Statue begleitet zogen sie durch die Altstadt zur Klosterkirche für die Sakramentsandacht und die feierliche Komplet des Christkönigsfests.

Vortrag des Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X.
Nach dem Frühstück am Sonntag gab es einen Vortrag von Pater Davide Pagliarani, dem Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X. Er sprach über die Kirche mit Bezug auf Offenbarung 12: die Mutter in Geburtswehen, bedrängt durch einen Drachen, die nach der Geburt des Sohnes in die Wüste flieht. Er deutete das Bild so, dass die Kirche stets darauf bedacht sein soll, ihre Lehre nicht für weltliche Ideen zu komprimieren. Am Ende des Vortrages gab es noch eine Fragerunde mit dem Generaloberen. Er versicherte, dass er den Kontakt zu Papst Leo wünscht und auf einen baldigen Termin hofft. Angesichts der Krise in der Kirche verliert er aber nicht die Hoffnung. Auf eine Frage antwortete er, dass es positive Zeichen gebe, beispielsweise viele Eintritte in den Seminaren der Tradition. Die Tradition lebt!
 


Feierliches Hochamt in der Klosterkirche
Das Christkönigsfest, welches dieses Jahr auch das 100-jährige Erscheinen der Enzyklika «Quas Primas» von Papst Pius XI. markiert, wurde mit einem levitierten Hochamt gefeiert. Die barocke Orgel wurde durch einen jungen Kirchenmusiker aus Regensburg gespielt, da ihr – anders als herkömmlichen Orgeln – auf der linken Seite der Klaviatur einige Tasten fehlen (kurze Oktave). Der Chor und die Schola der KJB-Schweiz und ein Blechbläserensemble trugen zur würdigen Feier der Liturgie bei. Die Predigt hielt Pater Pagliarani in deutscher Sprache. In der denkmalgeschützten Kirche fanden nicht alle Platz, weshalb eine zweite Messe angeboten werden musste.

Neue Jahreslosung und Schlusssegen
Beim Festessen gab es auf den Tischen verteilt Kärtchen mit der neuen Jahreslosung für das Jahr 2026. «Christus hat die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben». Dieser Spruch aus Epheser 5,25 begleitet die KJB im kommenden Jahr.


Redaktion


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Bemerkungen :

  • user
    MT 01.11.2025 um 17:25
    Es ist erfreulich zu sehen, dass sich 460 junge Menschen zum Christkönigsfest in Diessenhofen versammelt haben. In einer Zeit, in der vielerorts Glaubensleben und kirchliche Praxis erkalten, ist dieses Zeugnis jugendlicher Freude am Glauben ein starkes Zeichen. Umso trauriger, dass Traditionalisten oft verächtlich behandelt werden. Papst Franziskus sprach vom „totgelebten Gedächtnis“, nannte sie „Hüter von toten Traditionen“ und warf ihnen vor, den Glauben durch Ideologie ersetzt zu haben. Doch wer diese jungen Gläubigen erlebt, sieht das Gegenteil: Freude, Tiefe, Hingabe, Liebe zur Liturgie und Treue zum Glauben aller Zeiten. Diese Früchte sind lebendig und kraftvoll. Tradition bedeutet nicht Rückschritt, sondern Verwurzelung. Wer aus diesen Wurzeln Kraft schöpft, beweist, dass der Glaube nicht veraltet, sondern zeitlos ist. Es wäre schade, wenn man jene, die diese Schätze pflegen, verächtlich behandelt, statt sich über ihren Glaubenseifer zu freuen.
    • user
      Michael 06.11.2025 um 05:52
      Sie lehren uns, was wir tun sollten.