Collage der Theologischen in Chur, der Aula der Universität Fribourg (Bild: Chris ALC, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons), der Theologischen Fakultät Freiburg (Bild: user: Joergens.mi CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons) und der Universität Luzern (Bild: Luzern: A.Savin, FAL, via Wikimedia Commons).

Kommentar

Selbst­ver­liebte «Theolog*innen» und ver­ängs­tigte Bischöfe

Der Nie­der­gang des Chris­ten­tums hat vor allem eine Ursa­che: die moderne Theo­lo­gie. Einer ihrer Ver­tre­ter ist Magnus Striet. Doch des­sen Kult des Men­schen ist noch nicht mal der grösste Skan­dal. Über­le­gun­gen eines in Müns­ter aus­ge­bil­de­ten Modernisten.

Dieser Beitrag von Josef Jung erschien zuerst auf «Corrigenda»

Die Krise des Christentums wurzelt in der modernen Theologie. Sie wirkt wie ein Vorschlaghammer, der den Glauben zerschlägt. Verantwortlich für diesen Zerfall sind die Intellektuellen. G. K. Chesterton, stets eine exzellente Adresse für Analytiker, beschreibt dieses Spannungsfeld treffend: «Was wir die intellektuelle Welt nennen, ist in zwei Arten von Menschen unterteilt – diejenigen, die den Intellekt anbeten, und diejenigen, die ihn nutzen.»

Heute haben wir es mit selbstverliebten «Theolog*innen» zu tun, die ihre eigenen Ideen für so brillant halten, dass sie bereit sind, die gesamte Tradition des christlichen Glaubens über Bord zu werfen. Wie Narziss, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte, sind diese Theologen in ihre eigenen Ideen vernarrt. Ein prominentes Beispiel unserer Zeit ist Magnus Striet, der kürzlich im offiziellen Portal der Deutschen Bischofskonferenz erklärte, sich von der «klassischen Lehre von der Erlösung» verabschiedet zu haben.

Während die Zerstörung mit Begeisterung vorangetrieben wird, schauen die Bischöfe zu.

Grunddogmen leugnen? – Wissenschaftliche Freiheit.

Die Kirche delegitimieren? – Kritik muss möglich sein.

Und so bricht das zweitausendjährige christliche Erbe unter den Füssen der Prälaten zusammen.

Die «moralisierende Grundtendenz» der modernen Theologie
Die Ursachen der modernen Theologie reichen weit zurück. Historisch gesehen findet man die erste grossangelegte Infragestellung des Christentums aus seinem Inneren heraus in der Aufklärung. Der Theologe Ludwig Baur beschreibt dies treffend:

«Die Aufklärung als geschichtliche Erscheinung ist die theoretische und praktische Tendenz, sich von der christlichen Offenbarung und Kirche sowie allem, was damit zusammenhängt, als einer ‹Verfinsterung des Geistes› zu befreien und nur noch den Glauben an die sola ratio anzuerkennen.»

In Deutschland und England gab es andere Aufklärungstraditionen als in Frankreich. Während in Frankreich die klassischen Aufklärer jede positive Religion ablehnten, versuchten Denker wie John Locke, Gottfried Wilhelm Leibniz und Immanuel Kant in Deutschland und England eine Verbindung von Aufklärung und Christentum zu schaffen. Doch auch diese Synthese ist kritisch zu sehen, da die natürliche Religion der Aufklärung zu einer Erschütterung des Glaubens führte.

Baur resümiert: «Die Aufklärungskritik wandte sich gegen die Lehre von der Inspiration der Bibel, gegen die Lehre von der metaphysischen Gottessohnschaft Jesu, gegen den Erlösungs- und Auferstehungsglauben.» Stattdessen setzte sich eine «moralisierende Grundtendenz» durch.

Der Kampf gegen den Modernismus
Im 19. Jahrhundert versuchte die katholische Kirche dieser Entwicklung entgegenzuwirken, indem sie auf die Scholastik des Mittelalters zurückgriff, die in Albertus Magnus und dessen Schüler Thomas von Aquin ihren Höhepunkt erreichte. Mit der Methode der Neuscholastik sollte den Herausforderungen der Aufklärung begegnet werden. Doch Pius X. (1903–1914) erkannte, dass neue glaubensschädliche Lehren in die Theologie eingedrungen waren und veröffentlichte dagegen 1907 die Enzyklika «Pascendi» gegen den Modernismus. Der Papst selbst definierte Modernismus als «Sammelbecken aller Häresien».

In Europa gab es damals subversive Theologen, die dem Modernismus zugerechnet werden. In England war es u. a. der Jesuit George Tyrrell (1861–1909), der die Unveränderlichkeit der definierten Glaubenssätze anzweifelte. In Frankreich lehrte der «Mustermodernist» Albert Loisy, auf den die Enzyklika «Pascendi» gemünzt war. Der Schweizer Dogmatikprofessor Anton Gisler konstatierte, dass Loisy «die Grunddogmen des Glaubens: die Gottheit Christi, seinen Erlösungstod, seine leibliche Auferstehung, die Gründung der Kirche und die Einsetzung der Sakramente» leugnete, und dennoch «Christ und römisch-katholisch» heissen wollte.

Sowohl Tyrrell als auch Loisy wurden exkommuniziert. Loisy wandte sich gegen Ende seines Lebens vom Christentum ab und ganz dem Pantheismus zu. In Deutschland verbreitete sich für modernistisch angehauchte Theologen der Euphemismus «Reformkatholiken», wozu u. a. Herman Schell (1850–1906) und Joseph Schnitzer (1859–1939) zählen.

Nicht nur heute, auch schon damals war es im Staatsinteresse, dass Theologen möglichst modern ausgebildet werden. In einer Rede im Preussischen Abgeordnetenhaus vom 14. Januar 1914 äusserte sich dazu der preussische Kultusminister August von Trott zu Solz über den Wert der katholischen Fakultäten für den Staat. Er liege darin, dass, «wenn sie auch unsere Universitäten beziehen, dort mit anderen Dingen und mit anderen Menschen in Berührung kommen». Es liege weiterhin im Staatsinteresse, wenn auch die Theologieprofessoren sich mit den Dozenten anderer Fächer an der Universität austauschen können.

Die erste Modernismuskrise wurde eingedämmt. Aber nach dem Zweiten Weltkrieg entstand eine neue. Aus Frankreich kam die «Nouvelle Théologie» (Neue Theologie). Zu ihren Vertretern zählen Dominikaner wie Marie-Dominique Chenu und Yves Congar sowie Jesuiten wie Henri de Lubac und Hans Urs von Balthasar. Besonders letzterer übte auch Einfluss auf Johannes Paul II. und Joseph Ratzinger aus. Pius XII. verurteilte diese Bewegung 1950 in seiner Enzyklika «Humani generis». Der Dominikanerpater Réginald Garrigou-Lagrange, der am Entwurf des päpstlichen Rundschreibens beteiligt war, resümierte: «Sie [die Nouvelle Théologie] kehrt zum Modernismus zurück!»

Die Grundlagen des Glaubens werden zerstört
Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–65) wurden die Zügel gelockert. Die einst kritisierten Vertreter der Nouvelle Théologie nahmen aktiv am Konzil teil und prägten dessen Ergebnisse. In Deutschland erlangte ein weiterer moderner Theologe Einfluss: Karl Rahner. Der Jesuit, der neuscholastisch geprägt war, entfernte sich zunehmend davon und wurde zur zentralen Figur der liberalen Theologie. Niemand, der seit den 1960er-Jahren an einer deutschen Universität Theologie studierte, blieb von Rahners Einfluss verschont.

Damit schliesst sich der Kreis zu Magnus Striet und der aktuellen Situation. Striet habilitierte 2001 bei Thomas Pröpper in Münster in Dogmatik, ein Lehrstuhl, den zuvor Rahners Meisterschüler Herbert Vorgrimler innehatte. Pröpper, selbst in der Tradition Rahners stehend, wollte die «anthropologische Wende» Rahners konsequent zu Ende denken. Die anthropologische Wende vollzieht eine Wende von Gott zum Menschen. Nicht mehr Gott und seine Offenbarung sind der Ausgangspunkt der Theologie, sondern der Mensch und seine Fragen.

Nach dem Theologen Peter Kwasniewski vertrat Rahner eine Theologie, die bei der menschlichen Erfahrung beginnt. Es gehe bei Rahner um das, was er «transzendentale Erfahrung» nenne. Darum, einem dem Menschen innewohnenden Ruf zur Transzendenz zu folgen und die Einheit mit dem Jenseits zu suchen, die völlig ausserhalb und nah zugleich ist. Wenn ein Mensch diesem Ruf folge, sei er bereits erlöst. Damit hätten wir bereits bei Rahner eine neue Erlösungslehre.

Der Kult des Menschen
Ein unter dem Pseudonym Edmund Pevensie schreibender Kirchenmitarbeiter analysiert die «anthropologische Wende» in Striets Theologie:

«Auch wenn sich bei Striet und den Synodalen im Unterschied zur radikal-atheistischen Selbstermächtigungsposition etwa Foucaults oder Butlers immer noch ein formaler theologischer Restbestand findet, wird das Wort ‹Gott› doch zu einer Hülle, in der das Herr-Subjekt-Sein des Menschen selber angebetet wird. Gott ist zu einer blossen Ermöglichungsbedingung menschlicher Selbstherrlichkeit depotenziert, der sodann vor der totalen Autonomie des Menschen respektvollanerkennend zurückweicht und als das schlechthin unerkennbare ‹Ding an sich› in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Eine als Seins- und Wahrheitsgeschehen begriffene göttliche Selbstoffenbarung kann es nicht mehr geben, sie müsste ins Leere laufen. Es gibt ja, wie Striet sagt, nur noch ‹Reflexionszirkel›, also die Bewusstseins-Götter unserer Narrative.»

Striets Theologie ist somit eine Mischung aus Aufklärungsphilosophie, einer eigenwilligen Kant-Interpretation, beinhaltet Elemente von Rahner und formt einen Humanismus, an dessen Ende gleichsam der Mensch selbst angebetet wird. In diesem neuen Glauben existiert die Hölle nur als Ort der «Heteronomie», der Fremdbestimmung auf Erden. Alle klassischen Begriffe und ihre Inhalte werden neu gefasst. Erlösung wird erreicht durch die Umsetzung des subjektiv-individualistischen Potenzials, mit einem Wort: durch Selbstverwirklichung. Erlösung heisst, man selbst zu werden. Das ist die Vollendung des Humanismus, der Kult des Menschen, dem Gott nur lästig ist. In den Worten Striets: «Dann darf auch nur noch ein Gott akzeptiert werden, der tatsächlich so unbedingt die Würde der menschlichen Freiheit akzeptiert.»

An die Stelle ewiger Wahrheiten und letztgültiger Offenbarungen tritt ein Autonomieanspruch, ein weiterer theologischer Euphemismus, diesmal für Rebellion. Ja, der Mensch selbst mit seinen Bedürfnissen wird zur Offenbarung. Und der Glaube zu einem subjektiven Motivationsprojekt, das sich ständig wandelt, sich in einem ewigen Prozess des Werdens, der Evolution und Innovation befindet. Wie schreibt Pevensie:

«Verlässlich ist hier nur noch, dass nichts mehr verlässlich ist. Würde dieser Ansatz zum kirchlichen Selbstverständnis, und erhebliche Teile der Kirche in der westlichen Hemisphäre drängen dorthin, implodierte der christliche Offenbarungsglaube und liesse der kirchliche Totalbankrott nicht lange auf sich warten.»

Diese neue Theologie zerstört die Grundlagen des Glaubens. Sie interessiert sich nicht mal für sie und tut sie einfach als Mythos ab. Traditionell beruht der Glaube aber auf der Annahme von historischen und von Gott geoffenbarten Wahrheiten. Angenommen werden ein historisches Urelternpaar Adam und Eva, die Erbsünde, die Wahrheit der biblischen Erzählungen, die Erlösung durch Jesu Christi Kreuzestod, seine leibliche Auferstehung sowie die Heilsnotwendigkeit der Taufe und der Kirche.

Man braucht die heiligmachende Gnade, keinen modernen Autonomiebegriff, um gerettet zu werden. Denn wer ausserhalb der Gnade stirbt – das ist dogmatisch verbindlich definiert und kann im «Grundriss der Katholischen Dogmatik» von Ludwig Ott nachgelesen werden –, geht auf ewig verloren: «Die Seelen derer, die im Zustand der persönlichen schweren Sünde sterben, gehen in die Hölle ein.» Und um einem weiteren theologischen Modernismus entgegenzuwirken: Nein, die Hölle ist nicht leer.

In der modernen Theologie bleibt nur ein Pathos über Freiheit und den Menschen übrig, oft verbunden mit einer Kritik an der angeblichen Rückständigkeit der Kirche. Mit solchen Theologen lässt sich kein Christentum mehr aufbauen – aber ein humanistischer Atheismus.

Der grössere Skandal
Der eigentliche Skandal liegt darin, dass die Bischöfe dieses Treiben dulden. Vielleicht liegt es daran, dass sie selbst von Rahner-Schülern «aufgeklärt» wurden. Vielleicht fürchten sie staatliche Konsequenzen. Anstatt die Zerstörung der Glaubensgrundlagen zu stoppen, lassen sie Theologen wie Striet gewähren. Im «Kampf gegen Rechts» übersehen sie dabei die fortschreitende Glaubens- und Kirchenzerstörung, schlimmer noch, sie beteiligen sich sogar aktiv an ihr, in der Form des «Synodalen Wegs».

Am Tag des Gerichts möchte man kein Bischof sein. Und schon gar kein moderner Theologe.
 

Originalbeitrag auf «Corrigenda»


Corrigenda


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    Carus 23.11.2024 um 11:04
    Ich kann ja verstehen, wenn jemand frustriert ist, wenn der eigene, einem wichtige Glauben einen Relevanzverlust erleidet. Die Ursachen dafür sind komplex und es ist relativ einfach auf die moderne Theologie zu schimpfen wenn man selbst wenig Alternativen aufzeigt. Denn schlussendlich wünscht sich der Autor einfach in eine wünschenswerte oder angeblich mal existente heile (Glaubens)-Welt zurück. Er schreibt: "man braucht die heiligmachende Gnade, keinen modernen Autonomiebegriff, um gerettet zu werden" - das mag so sein, was aber wenn es die Menschen mit ihren modernen Denktraditionen schlichtweg nicht verständlich oder egal ist? Der Autonomiebegriff ist nun mal da ob man den blöd findet oder nicht. Man muss sich halt mit den Realitäten abfinden. Ein Beispiel, da nennt er ein historisches Urelternpaar Adam und Eva (wissenschaftlich nicht belegbar) od. die Wahrheit der biblischen Erzählungen, wo es für kritisch und aufgeklärt Denkende genügend Fragezeichen gibt. Moderne Theologen versuchen wenigstens auf vorhandene Spannungen einzugehen und Lösungen/Interpretationen aufzuzeigen. Wer nur meint man müsse jeglichen Inhalt als zu glauben hinnehmen, hat seinen Intellekt geopfert und wir den Zugang zu weiten Teilen der Menschen verlieren, weil es nicht überzeugt. Zur frommen Sekte zu werden ist jedenfalls nicht die Lösung, die uns das Evangelium aufträgt.
  • user
    Rainer Barmet 20.11.2024 um 17:44
    Ich finde den ersten Teil des Artikels sehr interessant, zeigt er doch, wie dem Modernismus der Offenbarungsglaube abhanden gekommen ist. Magnus Striet hier einzuordnen scheint plausibel, wenn er sich vom Erlösungsglaube verabschiedet hat, wie zitiert wird.
    Nicht einverstanden bin ich mit dem mittleren Teil des Artikels. Die gesamte nouvelle theologie in einem Abscnitt als zweite Modernismuswelle abzutun ist befremdlich. Die beiden Päpste JP II und Benedikt XVI zu lehrmeistern, weil sie sich von de Lubac und Balthasar beeinflussen liessen, bedarf keines Kommentares. Faktisch werden die beiden Päpste in die Modernistenecke gestellt, was absurd ist.
    Vielleicht könnte es ja auch sein, dass sich der Dominikaner Réginald Garrigou-Lagrange geirrt hat in seinem Urteil. Die Enzyklika von Pius XII verzichtet nebenbei auf konkrete Namensnennungen. Nach der Kaltstellung von de Lubac von seinem Orden, wurde dieser auf alle Fälle wieder rehabilitiert und Papst JP II hat ihn 1983 zum Kardinal kreiert.
    Vor allem und das ist das Entscheidende, sind de Lubac, Balthassar und die erwähnten Päpste alles Menschen, die den Offenbarungsglauben vehement vertreten haben, die an die Erlösung durch Jesus Christus glauben, die Sakramente lieben,...
    Sie passen definitiv nicht in die Linie, die am Schluss bei Magnus Striet endet.
    • user
      Claudio Cathomas 21.11.2024 um 01:19
      Ich stimme ganz und gar mit der berechtigten Kritik von Rainer Barmet überein.
      Man schüttet das Kind nicht mit dem Bad ab. De Lubac und Balthasar waren tiefsinnige Erneuerer des echt katholischen Glaubens auch wenn man ihnen nicht in allen Punkten folgen mag.
      Eine gute Philosophie und Theologie geht den Gründen der Gegner auf den Grund, weist sie nicht mit Skandalgeste auf die Seite, sondern nimmt sie ganz ernst und stärkt sie so gut es geht und findet dann mit aller Ruhe und Gelassenheit ihre sachlichen Schwächen und Wirersprüchlichkeiten auf. Durch vermehrte Lektüre des Heiligen Thomas lernt man katholisch zu denken und zu argumentieren. Wenn man diese Kunst nicht beherrscht, bleibt man an der Oberfläche journalistischer Parteinahme hängen oder verteift sich im eine wenig durchdachte, ehe schwache Theologie guter alter Zeiten wie jene von Ott, um alle Abweichungen von ihm zu verabscheuen.
  • user
    Stefan Fleischer 19.11.2024 um 10:02
    "Gott ist zu einer blossen Ermöglichungsbedingung menschlicher Selbstherrlichkeit depotenziert."
    und das Traurigste ist, dass ein Grosssteil unserer Hirten, bis hinein in die höchsten Hierarchiestufen, hierin kein Problem sehen, sondern eher eine Möglichkeit der Selbstverwirklichung. Diese sollen sich einmal überlegen, wenn sie Gott wären, was sie mit solchen "Dienern" anfangen würden.
    Aber halt! Dienen gehört ja nicht mehr zum Sinn eines christlichen Lebens. Ein Geistlicher schrieb mir kürzlich: «Sie bedauern, wie wir uns bei der 1. Frage des Katechismus unserer Jugend verändert haben. Damals stand: «Warum sind wir auf Erden?» Antwort: «Um Gott zu lieben, ihm zu dienen und dadurch in den Himmel zu kommen.» Ich antworte heute: «Um Gott über alles zu lieben, aber auch alle Mitmenschen und seine grossartige Schöpfung. Ebenso liebe und pflege ich mich selber und vermeide, ein Egoist zu werden.» «Non serviam!» lehrt uns der Widersacher.