Lehrer Lämpel aus «Max und Moritz» von Wilhelm Busch.

Mit spitzer Feder

Simon Speng­ler: Islam­ver­ste­her der Extra-​Klasse

Der Bio-​Deutsche Simon Speng­ler macht sich in der neu­es­ten Aus­gabe von «Grüss Gott Zürich» Sor­gen um den Zustand des Schwei­zer­vol­kes. Fas­sungs­los starrt der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­chef der «Römisch-​katholischen Kör­per­schaft des Kan­tons Zürich» auf einen Shits­torm, den ein Satz von Bun­des­rat Beat Jans aus­ge­löst habe. Des­sen Wort­laut: «Mit Freude habe ich ges­tern Abend am Fas­ten­bre­chen der Föde­ra­tion isla­mi­scher Dach­or­ga­ni­sa­tio­nen Schweiz FIDS teil­ge­nom­men. Liebe Mus­li­min­nen und Mus­lime. Der Islam als Reli­gion und Sie als Men­schen gehö­ren zur Schweiz. Rama­dan Mubarak!»

Spengler unterschlägt, dass der vermeintliche Shitstorm nicht nur auf die Fastenbruch-Euphorie des Bundesrates Jans Bezug nimmt, sondern auch auf die Tatsache, dass der gleiche Bundesrat in einem Interview mit der Zeitung «reformiert.» die Präambel der Bundesverfassung als nicht mehr zeitgemäss abgetan hatte. Der männliche Gottesbegriff («Im Namen Gottes des Allmächtigen») sei je länger, je schwieriger zu verstehen, das Wort «Allmacht» bereite ihm Mühe. Offenbar hat der solcherart um ein Islamverständnis bemühte Bundesrat andererseits keine Mühe, seine Präambel-Aversion mit der wirklich nicht mehr zu toppenden Allmacht Allahs unter einen Hut zu bringen.

Mit leicht getrübtem Blick auf die Realität versteigt sich Spengler zur folgenden Fehldiagnose: «Zunehmender Antisemitismus, wachsender antimuslimischer Rassismus, wachsender christlicher Fundamentalismus prägen unsere Zeit.» Mit sichtlicher Erleichterung konstatiert er demgegenüber den ihm durch den «SonntagsBlick» zuteil gewordenen Support («Dankbar bin ich auch dem Sonntagsblick»). Spengler unterschlägt, dass die Schützenhilfe aus der Feder eines gewissen Raphael Rauch stammt. «Islam-Bashing ist unchristlich», dekretiert der ob seiner deutschen Oberlehrer-Manier berüchtigte Ex-Chefredaktor von «kath.ch».

Nicht gemeint haben konnte Spengler mit seiner Behauptung des wachsenden antimuslimischen Rassismus die Tatsache, dass

  • die SBB Gratiswerbung für den Ramadan betreibt: «Teilen Sie die Freude des Ramadans», heisst es flächendeckend auf Plakaten in den Bahnhöfen der sich im Besitz der Eidgenossenschaft befindenden Bundesbahnen.
  • der Schweizerische Fussballverband Fastenbruch-bedingte Unterbrüche von hiesigen Fussballspielen zuliess: per sofort – in vorauseilendem Gehorsam zum Europäischen Fussballverband UEFA, welcher diesen islamisch konnotieren Spielunterbruch erst für die kommende Saison in Kraft setzen will.
  • die für einen fortschrittlichen Islam kämpfende Muslimin Saida Keller-Messahli von zwei muslimischen Organisationen vor Gericht gezerrt wurde. Dies, weil sie in einem Zeitungsinterview vor der Unterwanderung von Schweizer Moscheen durch die Muslimbruderschaft gewarnt hatte. Keller-Messhali dazu: «Sie wollen mich zum Schweigen bringen – dies ist ein internationales Phänomen, der journalistische Dschihad.»

Frustrierender Link
Immerhin: Der unermüdlich, aber vergeblich nach Spuren eines «wachsenden anti-muslimischen Rassismus» suchenden Leserschaft eilt Spengler uneigennützig mit einem Link zu Hilfe. Wer ihn anklickt, muss allerdings frustriert feststellen: Statt auf belastbare Belege für antimuslimischen Rassismus stösst man auf die Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich (VIOZ), die soeben die Plattform «Melde Rassismus – Jetzt!» aufgeschaltet hat. Konkret heisst es da: «Hast du Anfeindungen, Diskriminierungen oder Angriffe erlebt, nur weil du Muslimin oder Muslim bist? Lass es uns wissen!»

Der absolute Clou dabei: Wie das Regionaljournal Schaffhausen Zürich SRF unlängst enthüllte, lässt sich die VIOZ eben diese Plattform vom Steuerzahler des Kantons Zürich finanzieren. Kostenpunkt: 30 000 Franken!

An die Herren Spengler und Rauch: Dass die Schweiz von barbarischen islamistischen Attacken mit der Tötung unschuldiger Menschen und einer Vielzahl von Schwerverletzten wie in Deutschland geschehen bis dato weitgehend verschont blieb, hat eben auch damit zu tun, dass hierzulande das Volk bestimmt, wo die Grenzen der Extremformen des Islams zu ziehen sind.

Fazit: Über die Frage, ob der Islam zur Schweiz gehört, darf und soll diskutiert und disputiert werden, durchaus auch kontrovers. Aber bitte ohne Befehlsausgaben vom grossen Kanton.


Niklaus Herzog
swiss-cath.ch

E-Mail

Lic. iur. et theol. Niklaus Herzog studierte Theologie und Jurisprudenz in Freiburg i. Ü., Münster und Rom.


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Bemerkungen :

  • user
    Stefan Fleischer 24.03.2025 um 14:09
    So lange wir nicht wieder Gott ins Zentrum der Kirche, der Gesellschaft und das Leben jeden Einzelnen stellen, werden wir unsere Probleme nicht lösen.