Weltkirche

Soli­da­risch mit den Chris­ten im Orient

Der «Schwei­ze­ri­sche Heiligland-​Verein» führt seit vie­len Jah­ren im Auf­trag der «Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz» die Kar­wo­chen­kol­lekte durch. Diese geht je zur Hälfte an die Kus­to­die der Fran­zis­ka­ner im Hei­li­gen Land und an den «Heiligland-​Verein».

Im Januar 1964 besuchte mit Paul VI. zum ersten Mal ein Papst die Wirkungsstätten Jesu im Heiligen Land. Seit damals wird in allen Pfarreien der Schweiz die Kollekte in der Karwoche für die Christinnen und Christen im Heiligen Land aufgenommen.

Dieses Jahr werden mit der Kollekte 16 Projekte von ostkirchlichen Einrichtungen in Ägypten, Irak, Israel, Libanon, Palästina und Syrien – den Ursprungsländern des Christentums – unterstützt.

Der «Schweizerischer Heiligland-Verein» stellt in seiner Zeitschrift «HeiligesLand» drei Projekte näher vor.

Gehörlosenbetreuung, Schulen und Sozialdienst
Pfarrer Bouless Nassief leitet das sozialpastorale Büro des Bistums Minya in Oberägypten. 1998 startete er das Projekt «Ein besseres Leben für Gehörlose». In den letzten 26 Jahren wurden gehörlose und schwerhörige Menschen im Alter von 3 bis 65 Jahren in sozialen, bildungsbezogenen und gesundheitlichen Belangen unterstützt und gefördert. Besonderes Augenmerk richtete Pfarrer Bouless auf die christliche Bildung. «Unsere gehörlosen und hörgeschädigten Kinder litten lange Zeit unter der Ausgrenzung innerhalb ihrer Familien, der Pfarrei und der Gesellschaft. Ihnen wurde sogar das Recht vorenthalten, eine angemessene christliche Bildung in ihrer lokalen Gebärdensprache zu erhalten», so Pfarrer Bouless.

Die «La-Salle-Schulbrüder» wirken seit 1876 in Palästina und führen heute Schulen in Ostjerusalem (Altstadt und Beit Hanina), Bethlehem, Jaffa und Amman. Über 5000 Schülerinnen und Schüler werden von mehr als 400 Lehrkräften und über 100 weiteren Mitarbeitenden unterrichtet. Sie gehören verschiedenen Ethnien und Religionen an, die Mehrheit stammt aus christlichen Gemeinden – 50 Prozent der Schülerinnen und Schüler sowie 80 Prozent der Mitarbeitenden. Die Schulen fördern die ethische Bildung, das interkulturelle Verständnis und die Verantwortung gegenüber der lokalen und globalen Gemeinschaft. Dies war seit der Gründung der Schulen immer eine grosse Herausforderung – in der gegenwärtigen Krisensituation in der Region ganz besonders.

Wegen der anhaltenden Wirtschaftskrise und den Folgen des Krieges von Israel gegen die Hisbollah wächst die Armut in Beirut rasant. Mangelnde hygienische Verhältnisse begünstigen die Ausbreitung von Krankheiten, auch Unterernährung, vor allem bei Kindern, ist ein grosses Problem. Viele Menschen wenden sich an den Sozialdienst der armenisch katholischen Kirche in Beirut, wenn sie krank sind, denn Spitalaufenthalte und Medikamente sind für die Betroffenen fast unerschwinglich.

Mehr als nur eine finanzielle Unterstützung
In ihrem Aufruf zur Karwochenkollekte schreibt die «Schweizer Bischofskonferenz» mit Blick auf das Thema des Heiligen Jahres «Pilger der Hoffnung sein»: «Die christliche Hoffnung leben die Christinnen und Christen in den Ursprungsländern unseres Glaubens in besonderer Weise. Kriege, Ungerechtigkeiten und die wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten scheinen unüberwindbar. In diesen schwierigen Umständen halten sie an der Hoffnung fest.» Die Bischöfe ermuntern zu Pilgerreisen ins Heilige Land, da viele Christen damit ihren Lebensunterhalt verdienen.

Die Karwochenkollekte ist für die Projektpartner sehr wichtig; sie bedeutet Hoffnung und Stabilität in instabilen Zeiten. Die Beträge bilden nicht nur eine finanzielle Unterstützung. «Sie sind viel mehr ein Zeichen unserer Verbundenheit und Solidarität. Wir hier in der Schweiz denken an sie, fühlen mit ihnen», so der «Schweizerische Heiligland-Verein».

 

50 Prozent der Kollekte gehen an den «Schweizerischen Heiligland-Verein». Damit unterstützt er mittel- und langfristige Projekte der Kirchen im Nahen Osten und ihre zahlreichen Institutionen in Ägypten, Irak, Israel, Libanon, Palästina und Syrien in den Bereichen Bildung, Sozialarbeit und sozialpastoraler Arbeit. Link
50 Prozent der Kollekte gehen an die Franziskanerkustodie des Heiligen Landes; dazu gehören Israel, Jordanien, Libanon, Palästina, Syrien und Zypern. Sie betreuen eine Vielzahl christlicher Heiligtümer (im Besitze der Franziskaner), betreiben Pilgerhäuser, organisieren Ausgrabungen. Weiter leiten sie vor Ort mehrere Pfarreien, Terra-Sancta-Schulen und Sozialeinrichtungen. Link / Franziskanerkustodie Schweiz

Schweizerischer Heiligland-Verein, Winkelriedstrasse 36, 6002 Luzern
Spendenkonto: IBAN CH78 0900 0000 9000 0393 0
BIC POFICHBEXXX
Spendenvermerk: Karwochenkollekte


Rosmarie Schärer
swiss-cath.ch

E-Mail

Rosmarie Schärer studierte Theologie und Latein in Freiburg i. Ü. Nach mehreren Jahren in der Pastoral absolvierte sie eine Ausbildung zur Journalistin.


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Bemerkungen :

  • user
    Stefan Fleischer 15.04.2025 um 09:06
    Danke für die Präsentation von gut katholischen Hilfswerken, welchen nicht nur das irdische Heil der Menschen am Herzen liegt, sondern auch auf das ewige bedacht sind. Das sind Alternativen zu jenen NGO’s, selche den Namen katholisch nur noch aus Gründen des Fundraisings führen.