«Ein mutiger Teamplayer soll der neue Bischof sein», so lautet das Fazit der im Auftrag des Domkapitels vom Schweizerischen Pastoralsoziologischen Institut (SPI) durchgeführten Umfrage. Gemäss Medienmitteilung des Bistums St. Gallen vom 19. September 2024 haben 1305 Personen in 173 Gesprächsgruppen an der Konsultation teilgenommen.
«Gesprächsgruppen»: Ein Begriff, der stutzig macht. Warum waren nicht auch Einzelpersonen zu gelassen, die von gruppendynamischen Prozessen unbehelligt Wesentliches zu einem echten basisdemokratischen Meinungsbildungsprozess hätten beitragen können? Ja, wäre eigentlich unverzichtbar gewesen, wenn man dem Kirchenvolk ungefiltert, sozusagen eins zu eins, den Puls hätten fühlen wollen. Grund genug also für swiss-cath.ch, diese Frage an die Adresse des Bistums zu stellen. Die Antwort der Kommunikationsverantwortlichen des Bistums, Isabella Awad, lautete:
«Dem Austausch in Gruppen über die Erwartungen an einen neuen Bischof liegt das Anliegen der Synodalität zugrunde. Man wünschte sich, dass die Menschen diskutieren, einander zuhören, sich austauschen über die Herausforderungen, die sich unsere Kirche in den kommenden Jahren stellen und welche Anforderungen damit an einen Bischof besonders wichtig sind.»
Eine Antwort, die sich am Kern der Anfrage vorbeimogelt, sprich, weshalb ausgerechnet bei einer Umfrage zur Bischofswahl nun plötzlich nicht mehr das ansonsten hochgelobte Inklusionsprinzip gelten, sondern der Exklusion, nämlich dem Ausschluss von Einzelpersonen, weichen soll.
Über alle Rückmeldungen hinweg hätten sich die Begriffe «Volksnähe», «Offenheit» und «Mut» herauskristallisiert. Einen überaus üppigen Blumenstrauss von Qualitätsmerkmalen darf der neue Bischof bei seinem Start entgegennehmen, ja, schon fast die Quadratur des Kreises wird ihm zugemutet: Achtsam, hörend, liebevoll und spirituell verwurzelt soll er sein, aber zugleich müsse er belastbar sein und eine dicke Haut haben und resilient sein. Sozusagen als Viaticum für dieses schon fast überirdische Anforderungsprofil werden dem neuen Bischof die Trostworte mit auf den Weg gegeben, er dürfe auch «scheitern, Fehler machen und immer wieder neue Wege beschreiten».
Umfrage mit Doppelfilter
Eigentlich hätte es damit sein Bewenden haben können. Aber nein, nun wurde der Umfrage noch zusätzlich ein Expertenrunde aufgepfropft – zwecks, so wörtlich, «Vertiefung» der Umfrage. Deren Resultate wurden «gewichtet», um die Umfrage vollends auf «Synodalität» zu trimmen: Unterstrichen wurden in der Expertengruppe «Synodalität, Gleichstellung und die Fähigkeit eines Bischofs, alle Menschen im Bistum zu erreichen». Ziel dieser Expertengruppe ist es nun, in diesem Sinne zuhanden des Domkapitels einen ergänzenden Bericht zu verfassen.
Angesichts dieser doppelten Steuerung der Umfrage wäre es wichtig zu wissen, wer die Zusammensetzung dieser Expertengruppe bestimmte und wie die Namen ihrer Mitglieder heissen. Eine entsprechende Anfrage von swiss-cath.ch beantwortete die Kommunikationsstelle des Bistums wie folgt:
«Die Experten setzten sich zusammen aus Mitgliedern des Ordinariatsrates (sofern sie nicht Mitglied im Domkapitel sind), Mitglieder der Ordinariatsversammlung, Vertreter:innen des Priester- und Laienrats, Vertreter:innen des Seelsorgerats, Mitarbeitende der diözesanen Fachstellen, Vorstand Pastoralforum, Kantonsleitung von Jungwacht undBlauring, Spurgruppe von „Reformen jetzt“, Vorstand Kirchgemeindeverband St. Gallen sowie Vertreter der Kirchgemeinde beider Appenzell.»
Eine typische Nicht-Antwort. Sie ist in etwa ebenso aussagekräftig, wie wenn die Frage, weshalb es in Australien Kängurus gebe, mit der Antwort beschieden würde: «Weil es in Australien Kängurus gibt.»
Wir haben es im vorliegenden Fall mit einer klassischen, sich selbst erfüllenden Prophezeiung zu tun, im Fachjargon «Self fulfilling prophecy» genannt. Mit der gerade von den Bannerträgern der «Synodalität» permanent bemühten Forderung nach Transparenz und offener Kommunikation hat dieses Umfrage-Szenario jedenfalls wenig bis gar nichts zu tun.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
In den darauffolgenden Jahren wurde im Bistum der Glaube bis heute stetig verweltlicht. So sucht man heute logischerweise einen Bischof, welcher sich nicht unbedingt an die Dogmen und Vorschriften der katholischen Kirche hält, sondern die Wünsche der verweltlichten, protestantisierten Landeskirche berücksichtigt.
Ausserdem wird die "Frauenweihe" von immer mehr Leuten im Bistum bejaht. Diese wird es und kann es aber niemals geben, laut Ordinatio Sacerdotalis.
Als Jugendlicher will ich die authentische Katholische Kirche. Ich möchte keine Kirche, welche sich von der säkularen Gesellschaft einschüchtern lässt.
ich möchte mich ganz Ihrer Meinung anschliessen und hoffe so sehr, dass es noch viele tun werden. Beten wir für einen Bischof, dem die Eucharistiefeier und die Anbetung sehr am Herzen liegt. Beten wir um einen Bischof mit einer tief inneren Beziehung zum Dreifaltigen Gott, zu unserm Herrn Jessus Christus und zur Mutter Gottes. Möge er durch sein Vorbild viele Menschen zu Gott führen. Möge er bewahrt bleiben vor der Versuchung, es allen recht zu machen zu wollen und sich der Welt immer mehr anzupassen. Wir brauchen so dringend eine Erneuerung der Herzen, Vertiefung des Glaubens durch das Evangelium, und des Gebetes. Beten wir um Gottes Hilfe, um den Heiligen Geist und um die Hilfe und Führung der Mutter Gottes.