Das diesjährige «Adoray Festival» steht unter dem Motto «staunenswert schön». Wie kam es zu diesem Thema?
Wir sind der Meinung, dass wir viel mehr über Gott staunen sollten. Er ist wirklich staunenswert schön. Viele von uns hatten dieses Thema auf dem Herzen und wir fanden sehr schnell eine gemeinsame Faszination.
Jedes Jahr setzen wir uns mit dem Festivalthema auseinander. Dieses Jahr waren wir im Franziskanerkloster in Näfels zu Gast und haben uns ein Wochenende lang intensiv ausgetauscht und das Thema erarbeitet.
Immer wieder interessant sind die verschiedenen Ateliers («Activities»). Werden hier einfach Ideen gesammelt oder ist es eine anstrengende Arbeit, Passendes zu finden?
Ziel ist es, dass die Activities etwas mit dem Thema des Adoray Festivals zu tun haben. Es braucht jedoch auch einfach mal eine Activitiy, um etwas Dampf abzulassen. So kommt eine breite Palette an unterschiedlichen Angeboten zustande.
Dieses Jahr reicht das Angebot von Living Stones (hier wird über die Schönheit der sakralen Baukunst gestaunt), über Fussball bis hin zu einem Workshop über die Schönheit am Beispiel der Muttergottes sowie auch ein Workshop zur Christlichen Orientierung in einer pluralen Demokratie (eine Einführung in die Katholische Soziallehre). Es sind also ganz unterschiedliche Activities im Angebot.
Drei «Activities» sind besonders spannend. Was muss man sich unter «Speed-dating» vorstellen? «Katholische Verkupplungsversuche» oder ein ungezwungenes Kennenlernen anderer Menschen?
Ich denke, dass eher Zweiteres der Fall sein wird. Wir sind bemüht, einen Rahmen zu schaffen, bei dem man wirklich frei und ohne Druck andere Leute kennenlernen darf, aber auch weiss, dass die anderen gleiche Absichten haben und sich wünschen, jemanden kennenzulernen. Es gibt so viele tolle Jugendliche bei diesem Festival und wir wünschen uns für alle, dass sie ihrer Berufung nachgehen dürfen.
Und vielleicht findet ja sogar jemand seine zukünftige Ehefrau oder ihren zukünftigen Ehemann.
Auch unter «Ceilidh – Irischer Gruppentanz Workshop» kann sich vermutlich nicht jeder etwas vorstellen. Irischer Tanz zeichnet sich normalerweise durch komplizierte Schrittfolgen bei kerzengeraden Rücken aus. Haben auch Ungeübte eine Chance, mitzumachen, ohne aus der Reihe zu tanzen?
Hier ist es sogar erlaubt, aus der Reihe zu tanzen. Vorkenntnisse und Perfektion sind nicht gefragt. Es geht um den Spass und die Bewegung. Da man am Festival viel sitzt und zuhört, kann es für manche ein guter Ausgleich sein, sich körperlich etwas auszutoben.
Anspruchsvoll klingt das Angebot von Martin Iten, der in die Grundlagen der Katholischen Soziallehre einführen wird.
Auch für mich klingt diese Activity sehr anspruchsvoll. Als Martin vor einigen Monaten mit dem Vorschlag auf mich zukam, war ich total begeistert, dies bin ich auch heute noch.
Die Katholische Soziallehre hat sehr viel mit dem Thema der Schönheit zu tun und hat unsere Kirche, Politik und Gesellschaft stark mitgeprägt. Sicherlich nicht ein Thema, um einfach rein zu sitzen und sich berieseln zu lassen, jedoch perfekt geeignet für diejenigen, welche vielleicht im eigenen Glaubensweg schon fortgeschritten sind und intensiveren Tiefgang wünschen.
Auch dieses Jahr gibt es wieder ein Theater: «Blind Date mit Dung-Lac». Was erwartet die Theaterbesucher?
Auch für mich wird es eine Überraschung, denn ich habe das Stück auch noch nicht gesehen. Was klar ist, dass ein Stück aufgeführt wird, umgesetzt von Amateurschauspielern, einige mit bereits sehr viel Bühnenerfahrung, welches speziell für das Festival einstudiert wurde. Jedes Jahr verzaubert die Theater-Crew das Publikum und das schauspielerische Niveau ist gewaltig. Dies wäre nicht möglich ohne das intensive Engagement von Stephan Hegglin und seiner Tochter Magdalena, welche gemeinsam das Skript geschrieben haben. Ich freue mich sehr auf diese Theateraufführung. Andreas Dung-Lac ist ein vietnamesischer Priester und Märtyrer, welcher unser Adoray-Jahresheiliger ist.
«Adoray» feiert dieses Jahr seinen 20. Geburtstag. Wird dieser am Festival gebührend gefeiert?
Und so was von! Wir schmeissen eine Geburtstagsparty. Ich möchte aber nicht zu viel verraten. Speziell ist sicherlich, dass wir uns entschieden haben, ein Jahr lang ein Jubiläumsjahr zu feiern. Somit möchten wir pro Monat je einen grösseren Anlass in einem unserer Adorays feiern und das Jubiläumsjahr 2025 mit einem generationenübergreifenden Festival abschliessen.
Worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?
Auf die vielen Begegnungen, die Freundschaften, die geschlossen werden dürfen, und die vielen bekannten Gesichter und Freunde, welche ich wieder einmal sehen werde. Und natürlich das Big Adoray – ein genialer Lobpreis- und Anbetungsabend, zu dem alle sehr herzlich eingeladen sind. Dieser findet am Samstag um 20.00 Uhr in der Kirche St. Michael in Zug statt.
Informationen zum «Adoray Festival» Link
Bist du zwischen 16 – 35 Jahren jung und noch nicht angemeldet? Am Festival selbst ist eine Anmeldung möglich.
Auch ohne ein Ticket ist der Besuch des Theaters «Blind Date mit Dung-Lac» möglich (Donnerstag 20 Uhr, Freitag 20.15 Uhr).
Die Heiligen Messen sind ebenfalls öffentlich: Freitag, 10.45 Uhr; Samstag 9 Uhr und Sonntag 10 Uhr.
Und selbstverständlich darf jeder am Samstagabend am «Big Adoray» teilnehmen (20 Uhr).
Kommentare und Antworten
Sei der Erste, der kommentiert