Pater Ramiro Zúñiga arbeitet seit 24 Jahren in Südkorea, wo es «eine junge, sehr lebendige Kirche mit vielen Erfolgen» in beruflicher, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht gibt.
Allerdings stehe die Kirche auch «vor vielen Herausforderungen, denn wirtschaftlicher Wohlstand bedeutet nicht immer geistliches Wohlergehen im Glauben. Für viele Menschen wird wirtschaftliche Sicherheit und ein ‹gutes Leben› zu einer Sicherheit, für die man Gott nicht mehr braucht.»
Der «Boom der 80er- und 90er-Jahre, als in jeder Kirche Hunderte von Menschen getauft wurden», sei abgeklungen, ebenso wie «die Zahl der Kinder, Jugendlichen und jungen Menschen, die die Messe besuchen», zurückgegangen sei, so der Missionar gegenüber ACI Prensa.
Pater Yoo Sanghyuk, Priester der Diözese Seoul, erklärte, dass «etwa 10 % der Gesamtbevölkerung Koreas katholisch sind», und stellte fest, dass ihre Gemeinden «in schwierigen Zeiten schnell gewachsen sind, jetzt aber dem Beispiel der europäischen Kirchen folgen» und einen gewissen Rückgang verzeichnen.
Dennoch habe die Katholische Kirche «immer noch einen guten Einfluss» im Land.
Helena Oh Yun Geon, eine in Spanien lebende Missionsschwester, stellte fest, dass die Menschen, auch wenn sie nicht so zahlreich seien, «die Katholiken sehr respektieren und die Priester und Ordensleute sehr lieben», auch wenn sie sich nicht zum gleichen Glauben bekennen.
Das liege daran, dass sie sich interreligiös vor allem für die Rechte der Armen und für den Frieden in der Welt einsetzten, besonders aber für den Frieden zwischen Nord- und Südkorea.
Sanghyuk räumte ein, dass in Korea «nur wenige Menschen vom Weltjugendtag wissen» und nur wenige diese Begegnungen aus erster Hand erlebt hätten.
Dennoch sieht er in der Ernennung zum Gastgeberland des nächsten WJT eine Chance, «den Glauben an Christus zu verbreiten» und die katholischen Gemeinden in Asien in ihrem Glauben zu bestärken.
Die Ordensfrau hofft, dass der Weltjugendtag dazu dient, die Einheit und «Präsenz der Katholischen Kirche» zu zeigen und den Koreanern «die Freude am Glauben» zu vermitteln. «Den Glauben mit anderen zu teilen und voneinander zu lernen, wird uns wachsen lassen und unseren Glauben lebendiger, stärker und offener machen», ist sie überzeugt.
Der mexikanische Missionar Zúñiga, der neben seiner apostolischen Arbeit Spanisch an der Nationaluniversität in Seoul unterrichtet, freut sich, dass Korea zum Gastgeberland des nächsten Weltjugendtags gewählt wurde. Seiner Meinung nach wird es auch eine grosse Gelegenheit für die Regierung und den Nationalstolz im Allgemeinen sein.
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