Die Organisatoren werben dafür, die ältere Form der katholischen Messe auch weiterhin als frei zugängliche Möglichkeit der Liturgie in der katholischen Kirche zuzulassen. Damit reagieren sie auf Verfügungen von Papst Franziskus, der – anders als sein Vorgänger Benedikt XVI. – die alte Form der Messfeier stark einzuschränken versucht.
Auf den Plakaten, die in der Osterzeit rings um den Vatikan ausgehängt werden sollen, sind Zitate von drei Päpsten zur sogenannten «Alten Messe» zu lesen. Dazu zählen die Worte von Papst Pius V. aus dem Jahr 1570 zur Einsetzung der sogenannten Tridentinischen Messe. Hinzu kommen Zitate der Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI., in denen sie in den Jahren 2001 und 2007 den Wert und die bleibende Berechtigung der «Alten Messe» betonten. Darunter ist auch ein Plakat, das Benedikt XVI. zeigt mit der Aussage:
«Was vorherigen Generationen heilig war, bleibt auch für uns heilig und gross und kann nicht plötzlich in Gänze verboten oder gar für schädlich gehalten werden.»
Die Organisatoren gehören zum italienischen «Nationalkomitee Summorum Pontificum», alle Texte sind auf Italienisch verfasst. In ihrer am Dienstag verbreiteten Presserklärung heisst es dazu: «Diese Gruppe normaler Gläubiger, junger Familien und eifriger Priester, vertraut und hofft darauf, dass ihre Stimme nicht unterdrückt, sondern gehört und abgewogen werden wird. Jene, die zur ‹Lateinischen Messe› gehen, sind keine Gläubigen zweiter Klasse, und sie sind auch keine Abweichler, die umerzogen werden müssten oder eine Last, die man loswerden sollte.»
Papst Benedikt XVI. hatte am 7. Juli 2007 mit dem Erlass «Summorum pontificum» die «Alte Messe» wieder allgemein zugelassen. In manchen Gemeinden etablierte sie sich daraufhin als Alternativ-Form des römischen Ritus neben der seit 1970 weltweit üblichen moderneren Form der Messfeier.
Mit seinem Erlass «Traditionis custodes» vom 16. Juli 2021 hatte Papst Franziskus diesen Schritt seines Vorgängers wieder weitgehend rückgängig gemacht und die Erlaubnis zur Feier der «Alten Messe» an strenge Auflagen geknüpft. Weitere Einschränkungen folgten; ein komplettes Verbot der älteren Liturgie durch den Vatikan wird in Kreisen traditionsorientierte Katholikinnen und Katholiken befürchtet. Gegner der «Alten Messe» argumentieren, dass zwei unterschiedliche Formen der Liturgie zu Spaltungen in den Gemeinden führen könnten. Dieser Sichtweise hat sich auch Papst Franziskus angeschlossen.
P. Martin Ramm FSSP ist Pfarrer der Personalpfarrei Hl. Maximiliam Kolbe, die sich auf den ganzen Kanton Zürich erstreckt. Die Personalpfarrei wachse beständig und es herrsche ein ruhiger und glaubensfroher Geist, sagte P. Ramm kurz nach Veröffentlichung des Reskripts vom 21. Februar, welches die Messe in der ausserordentlichen Form des römischen Ritus weiter einschränkte.
Angesprochen auf die Aktion in Rom erklärte P. Ramm gegenüber swiss-cath.ch: «Dass es solch eine Kundgebung gab, habe ich erst durch Sie erfahren. Über die Initianten weiss ich nichts zu sagen. Mir scheint, dass unter den praktizierenden Katholiken der Anteil der ‹Traditionsorientierten› durchaus namhaft ist, und ich kann den Wunsch verstehen, auf sich aufmerksam zu machen. Allerdings sind solche Aktionen in Zürich eher nicht zu erwarten.»
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