Bei strahlendem Sonnenschein traf sich eine froh gestimmte Festgemeinde in der Kathedrale in Chur zur Priesterweihe von Matteo Tuena. Neben Schweizerdeutsch war auch immer wieder Italienisch zu hören, stammt Matto Tuena doch aus dem Puschlav. Nicht alle fanden einen Sitzplatz in der Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt, so zahlreich waren Verwandte, Bekannte, Freunde und Pfarreimitglieder aus Küsnacht-Erlenbach ZH erschienen. Der Gottesdienst wurde entsprechend zweisprachig gefeiert.
Der Beginn jeder Berufung liegt bei Gott
Zu Beginn der sehr würdig gefeierten Messe erklärte Matto Tuena mit seinem kräftig gesprochenen «Hier bin ich!» seine Bereitschaft für den Dienst, zu dem er sich von Gott berufen weiss und der von der Kirche bestätigt wurde. Regens Daniel Krieg stellte den Kandidaten kurz vor. Dabei ging er einerseits auf sein Studium ein, das Matteo Tuena nach Heiligenkreuz, Rom und Chur geführt hatte, sowie auf seine Persönlichkeit. «Er hat einen wachen Blick und ein gutes Gespür für die Menschen.» Die Erwählung durch den Bischof bekräftigte die Gemeinde mit einem lauten «Dank sei Gott, dem Herrn.»
«Jede Priesterweihe ist ein freudiges Ereignis für das Bistum und eine Quelle der Zuversicht für den Bischof», begann Bischof Joseph Maria Bonnemain die Homilie. Eine Priesterweihe setzt drei Entscheidungen voraus: jene des Kandidaten, jene des Bischofs, aber zuerst immer die Berufung durch Gott. ER ist es, der die Hingabe zu diesem Dienst in den Herzen der Menschen erweckt. Bischof Bonnemain zitierte mehrmals Papst Leo XIV., besonders seine Aussagen über die Liebe. «Dies ist die Stunde der Liebe!»
Mit einem Lied um das Kommen des Heiligen Geistes begann die eigentliche Weihe. Bischof Bonnemain forderte Matteo Tuena auf, vor der Gemeinde zu bekunden, dass er den Dienst des Priesters auf sich nimmt und ihn sein Leben lang erfüllen will.
Auf die sechs gestellten Fragen antwortete er mit einem entschiedenen «Ich bin bereit». Konkret fragte Bischof Bonnemain: Bist du bereit, als Mitarbeiter des Bischofs die Gemeinde unter der Führung des Heiligen Geistes umsichtig zu leiten; den Dienst am Wort Gottes getreu zu erfüllen; die Mysterien Christi, besonders die Sakramente der Eucharistie und Versöhnung, in gläubiger Ehrfurcht zu feiern; mit dem Bischof im Gebet Gottes Erbarmen für die Gemeinde zu erflehen;
den Armen, Kranken, Notleidenden und Heimatlosen beizustehen; dich Tag für Tag enger an Christus zu binden?
Es ist immer wieder sehr berührend, wenn sich der Weihekandidat auf den Boden legt, sich ganz Gott übergibt, während das Volk mit der Allerheiligenlitanei Gnade und Segen für ihn erbittet, damit er ein Segen sein kann. Matteo Tuena kniete sich anschliessend vor den Bischof, der ihm still die Hände auflegte und dann über ihn das Weihegebet sprach.
«[…] Um dir ein priesterliches Volk zu bereiten, erwählst du in der Kraft des Heiligen Geistes Diener deines Sohnes Jesus Christus und ordnest ihren Dienst in den geistlichen Ämtern. Im Alten Bund schon hast du Ämter und Dienste in heiligen Zeichen entfaltet. […] In der Fülle der Zeit hast du, heiliger Vater, deinen Sohn in die Welt gesandt, Jesus, deinen Apostel und Hohenpriester, zu dem wir uns alle bekennen. Er hat sich dir dargebracht im Heiligen Geist als makelloses Opfer. Seine Apostel hat er durch die Wahrheit geheiligt und ihnen Anteil geschenkt an seiner eigenen Sendung. Ihnen hast du Gefährten zugesellt, die auf dem ganzen Erdkreis das Werk deines Heiles verkünden und vollziehen. So bitten wir dich, Herr, unser Gott, schenke auch uns Bischöfen solche Gefährten und Helfer, deren wir bedürfen in unserem apostolischen und priesterlichen Dienste.
Allmächtiger Vater, wir bitten dich, gib diesem deinem Diener die Würde des Priestertums.
Erneuere in ihm den Geist der Heiligkeit. Das Amt, das er aus deiner Hand, o Gott, empfängt,
die Teilhabe am Priesterdienst, sei sein Anteil für immer. So sei sein Leben für alle Vorbild und Richtschnur. Mit uns Bischöfen vereint, erflehen diese Priester, Herr, dein Erbarmen für die ihnen anvertrauten Gemeinden und für alle Menschen auf Erden. So werden die vielen Völker in Christus vereint; sie wachsen zusammen zu einem einzigen Volk und werden vollendet in deinem ewigen Reiche.»
Im Anschluss legte Pfr. Karl Wolf, Pfarrer von Küsnacht-Erlenbach, wo Matteo Tuena tätig ist, dem Neugeweihten das Messgewand und die Stola an.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Oft wird es der Mutter dann auch in den Sarg mitgegeben.
Jedenfalls freut es mich, daß Don Matteo an einem Ziel angekommen ist, das zugleich auch einen großen Anfang bereitet.
Dem Weihling für sein priesterliches Wirken Gottes allerreichste Segensfülle und das allzeitige Weggeleit der heiligen Engel und selbstverständlich auch den Schutz und Beistand der allerseligsten Gottesmutter Maria