Pietro Kardinal Parolin, Staatssekretär des Vatikans, wird an der Präsentation teilnehmen und die Eröffnungsrede halten. Zudem werden Opfer religiöser Verfolgung aus erster Hand berichten, darunter zwei Frauen, die aufgrund ihres Glaubens jahrelang in der Todeszelle sassen.
Alfredo Mantovano, Staatssekretär im Präsidium des italienischen Ministerrats, wird ebenfalls am Beginn der Veranstaltung mitwirken. In der Eröffnungssitzung, moderiert von Alessandro Gisotti, stellvertretender Chefredakteur von Vatican Media, werden die Ergebnisse der neuesten Ausgabe des Berichts über Religionsfreiheit von dessen Chefredakteurin Marta Petrosillo offiziell vorgestellt.
Religionsfreiheit immer stärker unter Druck
Seit 1999 veröffentlicht «Kirche in Not (ACN)» den Bericht über Religionsfreiheit, der alle zwei Jahre erscheint. Es handelt sich um den einzigen Bericht einer Nichtregierungsorganisation, der die Lage der Religionsfreiheit in allen Ländern der Welt und für sämtliche Glaubensgemeinschaften systematisch untersucht.
In einem im August veröffentlichten Interview erklärte Marta Petrosillo: «Seit Beginn der Erscheinung des Berichts hat sich die Situation tendenziell verschlechtert. Leider gehen wir davon aus, dass dies auch für die kommende Ausgabe zutrifft.» Besonders Afrika bereite grosse Sorge, da dort dschihadistische Gruppen immer mehr Anschläge verübten – auch in Ländern wie Mosambik und der Demokratischen Republik Kongo, wo interreligiöse Gewalt bislang kein Problem gewesen war.
Das Programm in Rom
Auf das Eröffnungsprogramm folgt eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der notleidenden Kirche, darunter Bischof Matthew Kukah aus Sokoto (Nigeria), Erzbischof Jacques Mourad aus Homs (Syrien) und Erzbischof Linus Neli aus Manipur (Indien). Auch die Expertin für Religionsfreiheit in Lateinamerika, Marcela Szymanski, wird daran teilnehmen.
Am Nachmittag wird sich eine zweite Podiumsdiskussion mit der Religionsfreiheit im Westen befassen, mit Beiträgen von Jose Luis Bazán, Rechtsberater für Migration, Asyl und Religionsfreiheit der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union, Mark von Riedemann, Direktor für Advocacy und Religionsfreiheit bei «Kirche in Not (ACN)» International, sowie vom internationalen Religionsfreiheitsanwalt Roger Kiska. Die Moderation übernimmt Elisabetta Piqué, Vatikan-Korrespondentin der argentinischen Zeitung La Nación.
Während der Veranstaltung werden zwei kurze Erfahrungsberichte von weiblichen Opfern religiöser Verfolgung zu hören sein: Mariam Ibrahim, die 2014 im Sudan wegen ihres Übertritts zum Christentum zum Tode verurteilt wurde und später Asyl in den USA erhielt, und Shagufta Kausar, die 2014 in Pakistan wegen Blasphemie zum Tode verurteilt wurde und acht Jahre im Gefängnis verbrachte, bevor sie freigelassen wurde.
Die Veranstaltung wird mit einer Heiligen Messe um 17.00 Uhr enden, bei der für die verfolgten Christen gebetet wird.
Das Programm in Zürich
In der Deutschschweiz wird der Bericht Religionsfreiheit im Pfarreisaal der kath. Pfarrei Guthirt in Zürich Wipkingen präsentiert; die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr. Hauptreferent Michael Ragg, Journalist und Moderator, wird einen Vortrag halten mit dem Titel: «Bedrängte Christen – Boten der Hoffnung in stürmischer Zeit». Der ganze Anlass wird von Radio Gloria live übertragen. Die Teilnahme vor Ort ist kostenlos und eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
«Kirche in Not (ACN)» ist ein internationales katholisches Hilfswerk päpstlichen Rechts, das 1947 als «Ostpriesterhilfe» gegründet wurde. Es steht mit Hilfsaktionen, Informationstätigkeit und Gebet für bedrängte und Not leidende Christen in ca. 130 Ländern ein. Seine Projekte sind ausschliesslich privat finanziert. Das Hilfswerk wird von der Schweizer Bischofskonferenz für Spenden empfohlen. Link
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