«Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?» Mit dieser Frage werden die Frauen konfrontiert, die am ersten Tag der Woche zum Grab gehen, um den Leichnam Jesu zu salben. «Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden», erfahren sie von den unbekannten Männern in leuchtenden Gewändern. Sie gehen in die Stadt und erzählen den Aposteln, was geschehen ist. Diese glauben ihnen nicht, halten es gar für Geschwätz. Nur Petrus eilt zum Grab. Dort sieht er aber lediglich die Leinenbinden. «Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war» (Lk 24,1–12).
Gottes Liebe und die Sünde der Menschen
Nachdem Adam und Eva das Paradies – die Gemeinschaft mit Gott – durch eigene Schuld verlassen mussten, blieb das Paradies den Menschen verschlossen. Doch Gott liebt uns Menschen und hat «uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne und Töchter zu werden durch Jesus Christus und zu ihm zu gelangen nach seinem gnädigen Willen» (Eph 1,5). Fra Angelico hat diesen Heilsplan Gottes eindrücklich in seinem Bild der Verkündigung dargestellt. Am linken Bildrand werden Adam und Eva aus dem Paradies verwiesen. Doch von der Hand über ihnen geht bereits ein Lichtstrahl aus, der auf die Jungfrau Maria trifft, welcher soeben vom Engel Gabriel verkündet wird, dass sie die Mutter Jesu sein soll. Im Schein ist die Taube als Symbol des Heiligen Geistes zu erkennen. Im Augenblick des tiefsten Falls des Menschen hat Gott bereits seine Erlösung im Sinn.
Gott verlässt die Menschen nicht, lässt sich auch durch unsere Sünden nicht abschrecken, sondern schenkt seinen eigenen Sohn, damit die Menschen den Weg zu Gott zurückfinden.
Kommentare und Antworten
Sei der Erste, der kommentiert