Über 500 Jugendliche fanden den Weg in die Alpenstadt, um gemeinsam zu beten, singen, auszutauschen und zu feiern. Jozef Lushi, innerhalb des Organisationskomitees verantwortlich für das Marketing, zeigt sich begeistert, dass so ein Treffen in der Schweiz möglich ist, dass praktizierende und nicht praktizierende Katholiken zusammenkommen, um Gott zu loben.
Am WJT herrscht eine echte Willkommenskultur: Schnell kommen die Jugendlichen und jungen Menschen miteinander ins Gespräch, helfen weiter, wenn jemand den Weg zum Ort des nächsten Programmpunktes sucht. Auf dem ganzen Gelände trifft man immer wieder auf schwarze Platten, auf denen in weisser Schrift ein Bibelvers steht, der einen Aspekt des Glaubens verdeutlicht.
Neben der gemeinsamen Liturgie werden verschiedenste Workshops angeboten. Auch hier steht der Glaube im Vordergrund. «Zu den beliebtesten Workshops zählen die Führung durch die Kirche St. Stephan, das Rosenkranzknüpfen, das Bischofskaffi und ‹Glaube und Vernunft›», erzählt Jozef Lushi.
Die Organisatoren profitieren vom Wetterglück. Dass das Wetter mitspielt, finden auch Enie und Yara toll. Sie sind aus dem Toggenburg, genauer aus Bütschwil respektive Bazenheid angereist. Der Kreuzweg am Freitagabend hat beide beeindruckt, aber auch die Heilige Messe am Samstagmorgen. Die Auswahl der Workshops überliess Enie ihrer Kollegin Yara. Diese entschied sich für «Mitten in der Welt ganz Gott gehören», einen Workshop des Säkularinstituts «Servi della Sofferenza» über die Berufung des geweihten Lebens in der Welt.
Das Säkularinstitut hat auch einen Stand auf dem Festgelände. Unter den vielen Angeboten findet man z. B. einen Stand von «Mary’s Meals» oder der Priesterbruderschaft St. Petrus. Gleich daneben befindet sich das Angebot von «TeenSTAR», ein Verein, der ein sexualpädagogisches Programm für Jugendliche anbietet. Ihre Präsenz an Weltjugendtagen habe mit Johannes Paul II. begonnen, erzählt Katharina von Däniken, die während vieler Jahre Präsidentin des Vereins war. «Wir wurden von den Schweizer Bischöfen eingeladen, an einen Stand zu kommen. Seitdem waren wir auch mehrfach an Weltjugendtagen im Ausland.» Aktuell konzentrieren sie sich jedoch auf die Schweiz, da der Aufwand für die Präsenz an internationalen Weltjugendtagen sehr gross ist. Die jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmer des WJT in Chur interessieren sich vor allem für das Quiz, bei dem es Preise zu gewinnen gibt. Die Fragen drehen sich u. a. um Digitale Medien, Verhütung, Schwangerschaft oder den weiblichen Zyklus. Ein Jugendlicher hatte beim Quiz fast alles gewusst. «Kurz darauf kam er mit zwei Kollegen zurück und sie haben alle Preise abgeräumt», erzählt Katharina von Däniken lachend.
Die älteren WJT-Teilnehmenden machen sie auf ihre Kurse aufmerksam. Sie suchen auch dringend Leiterinnen und Leiter, die vor Ort «teenSTAR»-Kurse geben, denn die Nachfrage ist gross. «Die Jugendlichen merken in unseren Kursen, dass wir sie und ihre Fragen ernst nehmen. Von uns erhalten sie Antworten in einer angemessenen, anständigen Sprache, die ihr Intimgefühl wahrt.»
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Es gab einst quasi Wettbewerbe um die Führung in der Statistik der ausgeteilten Kommunionen, schon ab der Barockzeit, als der Nutzen der tridentinischen Reformen bewiesen werden musste. Die bei mir aufbewahrten ersten 100 Jahrgänge der Schweiz. Kirchenzeitung hausieren mit diesen Zahlen, um ein blühendes Pfarreileben öffentlich zu machen. Man darf indes durchaus beeindruckt sein.
Dass die obige Zahl von Chur , hoffentlich nicht wie häufig vom Veranstalter aufgerundet, nicht mehr als "Masse" bezeichnet werden kann, aber für heutige Verhältnisse positiv, um nicht zu sagen mutig, scheint mir nicht unerfreulich. Siehe indes "wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind".