Das Big Adoray am Adoray Festival 2024. (Bild: Manuel Thüring)

Kirche Schweiz

Zum 20-​jährigen Jubi­läum: Ein Ado­ray Fes­ti­val der Spitzenklasse

Mit dem Ado­ray Fes­ti­val vom 16. bis 19. Okto­ber in Zug fin­det das «year of jubi­lee» zum 20-​jährigen Beste­hen von Ado­ray sei­nen Abschluss. Die Besu­che­rin­nen und Besu­cher dür­fen sich auf viele High­lights freuen, so z. B. auf den inte­grier­ten «Ado­ray Fami­li­en­tag» oder den Film «Ein Leben für andere – Pier Gior­gio Frassati».

Die Medienverantwortliche Julika Hengstler kommt ins Schwärmen, wenn sie auf das Adoray Festival 2025 blickt. «Das diesjährige Adoray Festival steckt voller Highlights. Dazu gehören der eigens für das Festival produzierte Spielfilm über das Leben des heiligen Pier Giorgio Frassati, wie auch das alljährlich stattfindende Big Adoray am Samstagabend.» Ausserdem können sich Besucherinnen und Besucher auf spannende Impulse vom Hauptspeaker Pfarrer und Domkapitular Marcus Scheiermann freuen. Ein besonderes Highlight ist wie immer das Big Adoray: ein grosser Lobpreisabend. «Im Anschluss folgt das ChillOut, welches meist fröhlich tanzend ausklingt.»

Ein Tag speziell für die Familien
Eine Besonderheit zum 20-jährigen Jubiläum: Am Samstag sind auch ehemalige «Adoraylerinnen und Adorayler» mit ihren Familien eingeladen. «Wir wollen mit allen feiern, die Adoray geprägt haben, um gemeinsam in Erinnerungen der letzten 20 Jahre zu schwelgen, das Jetzt zu feiern und in die Zukunft zu blicken», so Julika Hengstler.

Am Vormittag feiert Bischof Beat Grögli die heilige Messe mit den Teilnehmern, danach blicken alle gemeinsam auf 20 Jahre Adoray zurück. Weiter geht es am Nachmittag mit Zeit für Austausch und Workshops. Hier gibt es für die Familien einen eigenen Workshop, welcher Raum für Begegnungen und Erinnerungen schafft. Zudem wird ein Zauberer auf dem Festivalgelände auftreten. «Die Kinder können sich auf der Hüpfburg austoben und für die erwachsenen Teilnehmenden gibt es einen Kaffeebus, der hilft, die müden Augen wachzuhalten», so die Medienverantwortliche weiter.
 


«Ein Leben für andere – Pier Giorgio Frassati»
Zum Jubiläum gibt es dieses Jahr nicht ein Theater wie in anderen Jahren – das Team hat sich an einen Film gewagt, der vom heiligen Pier Giorgio Frassati handelt. Der mit gerade einmal 24 Jahren verstorbene Italiener und Patron der Weltjugendtage wurde am 7. September 2025 zusammen mit Carlo Acutis von Papst Leo XIV. heiliggesprochen.

Produktionsleiter Benedikt Hegglin erinnert sich an die Idee zum Film:

«Traditionell wird für jedes Adoray-Jahr ein ‹Jahresheiliger› per Los gezogen. Schon relativ früh in der Geschichte des Adoray-Festivals sollte dieser Heilige in einem Theater zum Leben erweckt werden. Mein Vater schrieb von Anfang an die Theaterskripts und führte die Regie. Meine Schwester Magdalena unterstützte ihn bei der Regiearbeit und organisierte die Proben. Als Familienmitglied war man automatisch Teil des Projekts und wurde relativ schnell (freiwillig) als Schauspieler rekrutiert.

Dieses Jahr feiert die Adoray-Bewegung ihr 20-jähriges Jubiläum. Der Patron ist seit Gründung der Bewegung der heiliggesprochene Pier Giorgio Frassati. Das Thema des diesjährigen Theaterstücks war somit von Anfang an klar: Das Leben und Wirken des heiligen Pier Giorgio Frassati. Aber wo sollten wir es aufführen? Unser Aufführungslokal, das Theater Casino in Zug, war dieses Jahr wegen einer grossen literarischen Aufführung nicht zu haben. Gleichzeitig wollte mein Vater kürzertreten. Ein Wechsel war vorgezeichnet. Nur welcher?
 


Während des letztjährigen Adoray-Festivals klopfte mir jemand auf die Schulter und meinte im Scherz: ‹Dreht doch nächstes Jahr einen Spielfilm!›. ‹Was für eine verrückte, aber inspirierende Idee›, entgegnete ich. Ich lachte ein wenig mit, um zu zeigen, dass ich es ebenfalls nicht ernst meinte. Doch innerlich begann ich ein wenig zu träumen, war es doch schon immer ein Wunsch, endlich einen Spielfilm zu drehen. Zwar waren alle bisherigen Versuche in meiner Jugend sehr stümperhaft herausgekommen, doch mir blieben diese Projekte in bester Erinnerung.

Einen Monat später kontaktierte ich Jan, einen ehemaligen Kollegen des Gymnasiums, von dem ich wusste, dass er eine professionelle Filmfirma führt. Seine Firma Motion-Inn produziert zwar hauptsächlich Werbefilme oder Erklärvideos – mit Spielfilmen hatten sie noch keine Erfahrungen. Trotzdem meinte er, wir könnten mit seiner Unterstützung rechnen.

Mit Jans Zusage kam der Stein ins Rollen. Viele talentierte Adorayler und bewährte Helfer waren von der Spielfilm-Idee begeistert und sicherten ihre Teilnahme am Projekt zu. Salome Elmiger erklärte sich sehr früh bereit, das Drehbuch für den Film zu schreiben, eine Rolle zu übernehmen und mit Laurraine Baum, welche die Mutter von Pier Giorgio spielte, die Regie zu übernehmen. Jonas Elmiger und Pater Franziskus-Maria Merz wollten die Filmmusik kreieren, Celine Bürki die Kostüme und so wuchs unser kleines Team schnell zusammen. Nicolas Koch, unser Hauptdarsteller, kam extra aus Rom an unsere Proben und Drehwochen. Viele weitere Personen unterstützten das Projekt mit ihren Talenten und Spenden.»
 


Das Projekt startete im November 2024. 17 Schauspieler probten an 10 Tagen; nur gerade 9 Tage dauerten die Dreharbeiten, davon 6 im Valle Maggia TI. Sämtliche Aufgaben wie Schauspiel, Filmmusik, Drehbuch, Regie und Organisation wurden ehrenamtlich ausgeführt. Einzig die technischen und filmischen Arbeiten wurden von der professionellen Firma übernommen. Entstanden ist ein Film mit einer Dauer von 45 Minuten, der zunächst am 11. Oktober im Kino Gotthard und am 15. Oktober im Kino Seehof in Zug gezeigt wird.[1] Am Adoray Festival wird der Film am Samstag vorgeführt. Später soll der Film als DVD erhältlich sein bzw. über einen Streamingdienst bezogen werden können.

Glaube und Vertrauen im Film und bei den Dreharbeiten
Der Film war für die Darstellerinnen und Darsteller nicht einfach eine interessante Freizeitbeschäftigung, sondern auch ein Glaubenserlebnis. Hier ein paar Statements:

«Das war Risiko pur: Dass wir die Erlaubnis zum Filmen im Dorf, in der Kirche, in der Villa gekriegt haben. Dass wir Leute gefunden haben, die uns vertrauten, uns Geld gaben, Kostüme schneiderten, und dass wir einander halfen, bis zum Schluss: Verso l’Alto» (Stephan Hegglin-Besmer; spielt Cassone, einen Mitarbeiter der «La Stampa».

«Das war kein normaler Filmdreh, sondern auch eine Zeit der tiefen Verbundenheit untereinander im Glauben an denjenigen, der auch Pier Giorgio beseelt hat. Viele Filmcrew-Mitglieder gingen in der intensiven Zeit des Drehs an ihre persönlichen Grenzen, aber trotz dichtem Zeitplan und Müdigkeit war am Ende des Tages die Stimmung stets fröhlich und die Freude gross, die bewegende Geschichte dieses jungen Heiligen zusammen auf unsere Art und Weise weiterzuschreiben und weiterzuleben. Das Motto des Heiligen Jahres, die Hoffnung, prägte und begleitete auch unsere unvergessliche Zeit im Tessin» (Peter Girsberger; spielt Pier Giorgios Freund Marco).
 


«Pier-Giorgio Frassatis Leben hat uns bewegt. Seine Gedanken, seine Taten, seine Nächstenliebe und sein heroisches Beispiel im Glauben haben uns dazu gedrängt, diesen Film für ein grosses Publikum zu drehen. Wer denkt, dass Heiligkeit heute schwer zu leben sei, der täuscht sich und Pier-Giorgio erwidert ihm mit seinem eigenen Leben: Es ist möglich!
Er lebte im Herzen der Kirche. Durch die Sakramente beflügelt, hat er den Glauben durch Wort und Tat verkündet und die Nächstenliebe in allen Aspekten des Lebens gelebt. So ist er uns ein herausragendes Vorbild, im Leben immer ‹verso l'alto› zu gehen» (Nicolas Koch; spielt Pier Giorgio).

«Mit seinem inspirierenden Beispiel zeigt uns Pier Giorgio, wie viel ein Einzelner bewirken kann, wenn er ins Handeln kommt. Auch im Filmteam konnten wir dies erfahren – einzeln und noch mehr als Gruppe» (Cornelia Hegglin; spielt eine schwangere Frau mit Kind).

«Für mich war es eine einmalige Erfahrung, Teil eines so grossartigen Projekts sein zu dürfen. Die Gemeinschaft mit dem gesamten Team habe ich sehr geschätzt, und es war bewegend, zu erleben, wie Gott das Projekt getragen, uns begleitet und sich immer wieder in kleinen Zeichen gezeigt hat. Insgesamt war diese Zeit für mich sehr bestärkend. Die Geschichte des heiligen Pier Giorgio hat mich tief inspiriert und prägt bis heute mein persönliches – sowohl geistiges als auch geistliches – Leben» (Sarah Von Arx; spielt Mariscia, eine Bedienstete im Hause Frassati).

«Wissen Sie, warum jemand von unserer Projektgruppe zwei Jahre lang Sprechtraining an der Uni absolviert hat? Um beim Spielfilm ‹Ein Leben für andere› die Off-Stimme aufzunehmen. Meine anfänglichen Träume von einem Spielfilm über das Leben und Wirken von Pier Giorgio Frassati waren gut. Die Realität war besser. Gott schickte für jede Aufgabe die richtigen Personen, welche mit grosser Leidenschaft ihren Teil zum Projekt beitrugen. Das zu erleben, war eine wahre Freude!» (Benedikt Hegglin; spielt Alfredo, Pier Giorgios Vater).

Die Besucherinnen und Besucher des Adoray Festivals erwartet ein spannendes Programm, aber auch eine Vertiefung des Glaubens und Begegnungen mit Gleichgesinnten. Eine Anmeldung ist noch bis zum 12. Oktober 2025 möglich. Einzelne Veranstaltungen können auch ohne Anmeldung besucht werden.
Alle Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden sich hier
 

Inhalt des Films
Der Film handelt von Pier Giorgio Frassati, einem jungen Mann aus wohlhabendem Haus im Italien der 1920er Jahre. Die Geschichte beginnt nach dem Tod seiner Grossmutter, als seine Schwester Luciana zur Villa der Familie zurückkehrt.
Pier Giorgio führt ein Leben in starkem Kontrast zu den Erwartungen seiner Eltern: Er verbringt seine Zeit damit, den Armen zu helfen, verschenkt seine Schuhe und sein Essen an Bedürftige, und findet Freude in den Bergen mit seiner Freundesgruppe namens «Tipi Loschi».
Der Film zeigt Pier Giorgios tiefe Religiosität und seine unmögliche Liebe zu Laura Hidalgo, einem Mädchen aus einfachen Verhältnissen. Aus Rücksicht auf seine Eltern, deren Ehe bereits zerrüttet ist, verzichtet er auf diese Liebe.
Der Filmzeigt eindrücklich, wie Pier Giorgio schwer an der Kinderlähmung erkrankt, die er sich bei seinen Besuchen bei den Armen zugezogen hat. Seine Krankheit wird zunächst nicht ernst genommen, bis es zu spät ist. Er stirbt am 4. Juli 1925 im Alter von 24 Jahren. Nach seinem Tod erkennen seine Eltern, besonders sein Vater, die Bedeutung seines Sohnes, als sie die vielen Menschen bei seiner Beerdigung sehen. Der Film endet mit dem Hinweis auf seine spätere Heiligsprechung.

Die Kosten für den Film beliefen sich auf insgesamt 39 000 Franken. Adoray freut sich über jeden Unterstützungsbeitrag Link

 


[1] Anmeldung unter https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSdT3iy7mZ20dgJZmpyaDoUVJiQ9ZM-TOmtTd2Tb0JeEy7JvRQ/viewform

 


Rosmarie Schärer
swiss-cath.ch

E-Mail

Rosmarie Schärer studierte Theologie und Latein in Freiburg i. Ü. Nach mehreren Jahren in der Pastoral absolvierte sie eine Ausbildung zur Journalistin.


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