Sendeleiter und Vereinspräsident Peter Galliker im Einsatz. (Bilder: zVg)

Interview

15 Jahre «Radio Glo­ria» – Die Freude am Glau­ben verbreiten

Am 13. Mai fei­ert «Radio Glo­ria» sei­nen 15. Geburts­tag. In kon­kre­ten Zah­len aus­ge­drückt sind das 5475 Tage oder 131 400 Stun­den im Dienst der Fro­hen Bot­schaft. Im Inter­view mit swiss​-cath​.ch schaut Sen­de­lei­ter und Ver­eins­prä­si­dent Peter Gal­li­ker zurück, aber auch nach vorn.

«Radio Gloria» war das erste katholische Radio der Schweiz. Wer hatte die Idee dazu und wie kam es zur Gründung von «Radio Gloria»?
Angefangen hat alles im Juni 2004, anlässlich des Papstbesuches von Johannes Paul II. beim nationalen Jugendtreffen in Bern. Mein Anliegen war es, live über den Papstbesuch im Gebiet der Zentralschweiz zu informieren. Somit erfolgte mit ausdrücklicher «Aussendung» des damaligen Bischofs von Basel, dem jetzigen Präsidenten des «Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen», Kardinal Kurt Koch, der befristete Sendestart als erstes katholisches Radio der Schweiz. Gesendet wurde aus dem Wartezimmer des Klosters Gerlisberg in Luzern. Das Vollprogramm startete vor genau 15 Jahren am 13. Mai 2008. Kardinal Kurt Koch war von der Idee des ersten katholischen Radios in der Schweiz sehr überzeugt und würdigte damals als Ortsbischof Radio Gloria mit folgenden Worten: «Meine bisherigen Erfahrungen erlauben mir, diese Initiative von engagierten Laien in unserer katholischen Kirche zu empfehlen. Ich freue mich, dass dieses Radio so einen schönen Namen trägt – Gloria. Das ist die wichtigste Aufgabe der Kirche und der Christen, die Ehre Gottes in dieser Welt hochzuhalten und zu verkünden. Als Ortsbischof unterstütze ich die Anliegen dieser Initiative sehr gerne, zumal in der heutigen Situation, in der der Glaube weithin zu verdunsten droht und deshalb ein Tauchgang in die unauslotbaren Tiefen des christlichen Glaubens notwendig ist».

«Gloria» ist der Name des Lobgesangs in der Liturgie («Ehre sei Gott in der Höhe»). Ist der Name auch Programm – also auch wortwörtlich zu verstehen?
Ich bin der Überzeugung, dass die Ehre Gottes die wichtigste Aufgabe für uns Christinnen und Christen ist. Danach richtet sich der Programminhalt unseres Radios und somit auch unser Name. Wir vereinen mit unserer Missionsarbeit nämlich nicht nur die katholischen Tugenden wie beispielsweise Glaube, Hoffnung und Liebe, sondern ganz besonders auch die Freude an der Verkündigung des Heiligen Evangeliums. Der Leitspruch «Gott ist Liebe» gilt seit dem eigentlichen Sendestart im 2008 und stammt von der ersten Enzyklika von Papst Benedikt XVI. «Deus caritas est».
 


Doch welches Ziel verfolgt «Radio Gloria» überhaupt?
Diese Frage kann das Schreiben von Kardinal Kurt Koch bestens beantworten. Der Schweizer-Kurienkardinal umschreibt es in einem Schreiben an Radio Gloria so: «Das Zweite Vatikanische Konzil hat in Erinnerung gerufen, dass die ganze Kirche «missionarisch» und dass das «Werk der Evangelisation» eine «Grundpflicht des Gottesvolkes» ist. Es hat deshalb alle Getauften zu einer «tiefgreifenden, inneren Erneuerung» eingeladen, «damit sie im lebendigen Bewusstsein der eigenen Verantwortung bei der Ausbreitung des Evangeliums ihren Anteil am Missionswerk bei den Völkern übernehmen» (Ad gentes 35). Diese Einladung haben die Initianten von Radio Gloria angenommen und konkret umgesetzt. Ich nehme dankbar zur Kenntnis, dass es sich um eine private Initiative von Christen handelt, denen die Ausbreitung des Evangeliums auch in der Schweiz am Herzen liegt.» Es geht also um eine Neuevangelisierung; den Glauben in die heutige Welt verkünden. Die Freude am Glauben verbreiten. Das Medium Radio eignet sich dazu vorzüglich.

Das Programm ist abwechslungsreich: Heilige Messen, Vorträge, Katechesen, Kinder- und Jugendsendungen, Nachrichten und natürlich Musik. Wie wird das Programm zusammengestellt?
Dank unseren langjährigen und erfahrenen Referenten haben wir seit Jahren die Möglichkeit, auf einen vielfältigen Themenbereich zurückzugreifen. Gerade aber auch die jüngeren Priester tragen gerne zum Programm bei. Zudem beobachten wir die Entwicklung der Kirche im In- und Ausland. Und schliesslich mit viel Feingefühl von unserer Radioredaktion entwickelte sich in den vergangenen Jahren und auch heute noch unser 24-Stunden-Sendeprogramm.

Um Erfolg zu haben und im Konkurrenzkampf zu bestehen, braucht es nicht nur ein vielfältiges Programm, sondern auch eine gute Technik. Das entsprechende Material ist kostspielig; dazu kommen Übertragungskosten von jährlich 300 000 Franken. Wie finanziert sich «Radio Gloria»?
Dank unseren Sponsoren, Gönner, Freunden und des Grossteils ehrenamtlichen Mitarbeitern kann Radio Gloria die hohen Übertragungskosten auf Digital Radio DAB+ bewältigen. Dies ist jedoch auch deswegen möglich, weil der gesamte Sendebetrieb, seit Sendestart, mit geringen Kosten ausgeübt wird. Um auch zukünftig das Wort Gottes über das Radio verbreiten zu können, sind wir auf Spenden angewiesen. Wir gehen mit jeder Spende verantwortungsvoll um und sorgen dafür, dass sie dem christlichen Glauben entsprechend verwendet wird.

«Radio Gloria» sieht seinen Auftrag vor allem in der Neuevangelisierung. Welche Projekte sind in nächster Zeit geplant?
In naher Zukunft ist eine Ausweitung des Sendegebietes geplant. Dadurch wollen wir nicht nur die Zuhörerzahlen in der Schweiz erhöhen, sondern vermehrt auch unsere Nachbarn im Ausland mit unserem Sendeprogramm begeistern. Bestehende Zusammenarbeit mit christlichen Vereinen und Medien sollen vertieft werden.
 


Was wünschen Sie und das Team sich für die nächsten 15 Jahre?
Die frohe Botschaft Christi in noch viele Herzen und Häuser zu senden! Das Anliegen der Päpste, die Neuevangelisierung und den Glauben in die heutige Welt hinauszutragen, sieht Radio Gloria weiterhin als Verkündigungsauftrag für die kommenden Sendejahre. Dazu danken wir unserer Zuhörerschaft für ihre tatkräftige Unterstützung und Verbundenheit. Alles zur grösseren Ehre Gottes.

Am Tag der offenen Tür von «Radio Gloria» wird auch swiss-cath.ch mit einem Infostand anwesend sein. Kommen Sie doch bei uns vorbei! Alte Klosterstrasse 1, 6283 Baldegg LU

Sendejubiläum mit Tag der offenen Tür
Samstag, 13. Mai 2023, 11 Uhr bis 18 Uhr
Studiobesichtigung von 11 bis 18 Uhr (12–13.30 Uhr Mittagspause)
14:00 Uhr Jubiläumsprogramm im Saal der Klosterherberge
16:00 Uhr Feierlicher Gottesdienst mit Weihbischof em. Denis Theurillat
17:00 Uhr Hörerwunschkonzert im Studio bis 18 Uhr

Radio Gloria, Alte Klosterstrasse 1, 6283 Baldegg LU.
SBB-Haltestelle «Baldegg Kloster»; Parkplätze vorhanden.
www.radiogloria.ch


Rosmarie Schärer
swiss-cath.ch

E-Mail

Rosmarie Schärer studierte Theologie und Latein in Freiburg i. Ü. Nach mehreren Jahren in der Pastoral absolvierte sie eine Ausbildung zur Journalistin und arbeitete für die Schweizerische Kirchenzeitung SKZ.


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Bemerkungen :

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    Simon Dach 12.05.2023 um 11:50
    Wie erfreulich, dass die Leitung dieses Radios sich „ohne wenn und aber“ der Aufgabe der Neuevangelisierung verpflichtet weiß! Von daher wird Segen auf dieser Sendetätigkeit liegen - im Gegensatz zu anderen Versuchen, das Evangelium auf das Zeitniveau „herunterzubrechen“.
    Ad multos annos! mit dem Segen Gottes !
  • user
    Claudio Tessari 11.05.2023 um 13:15
    Herzlichen Glückwunsch. Leider ist heute Radio Gloria in der Schweiz viel weniger bekannt als Radio Maria. Im Grunde finde ich das nicht so konstruktiv, dass man zwei Radios geschaffen hat. Durch den Internationalen Namen, Radio Maria, wurde Radio Gloria leider verdrängt, obwohl Radio Gloria es war, welches das katholische Radio in der Schweiz bekannt gemacht hat. Möge der Herr sie dafür belohnen.
  • user
    Don Michael Gurtner 11.05.2023 um 09:53
    Das Opfer vom Mediensonntag wäre bei Radio Gloria sehr viel besser angelegt als dort wofür es offiziell eigentlich bestimmt ist...
  • user
    Gabriela Ulrich 11.05.2023 um 09:18
    Das Radio Gloria leistet einen hervorragenden Beitrag zur Neuevangelisierung. Sie ist aber kein Ersatz für den sonntäglichen Kirchgang zur heiligen Messe!