Symbolbild. (Bild: schäferle/Pixabay)

Hintergrundbericht

Abschied von «kath.ch»-Chef Charles Mar­tig: Ein Brand­stif­ter spielt Feuerwehr

In einem Rund­um­schlag son­der­glei­chen drosch Charles Mar­tig am Ende sei­ner Kar­riere als «kath-ch»-Chef auf die Schwei­zer Bischöfe ein. Dies hin­dert ihn nicht, sich auch in Zukunft indi­rekt von den Bischö­fen aus­hal­ten zu las­sen. Auf der Spu­ren­su­che eines Doppelmoralisten.

Am Dienstag, den 19. März 2024, gab Charles Martig, Direktor und Redaktionsleiter in Personalunion des Katholischen Medienzentrums, seine Abschiedsvorstellung. Während 45 Minuten zog er in einer Endlos-Polemik gegen alles vom Leder, was auch nur entfernt mit Hierarchie und Klerus im allgemeinen und Bischöfen im Besonderen zu tun hat. Zwar hatte er sich bereits per 30. November 2023 aus der Redaktionsleitung verabschiedet und sich durch Jacqueline Straub und Annalena Müller vertreten lassen, steht aber bis Ende März 2024 weiterhin auf der Lohnliste des Katholischen Medienzentrums. Insofern lag also Martig mit dem 19. März als Datum für seinen «Blick zurück im Zorn» durchaus richtig. Und tatsächlich wäre dies für ihn der gegebene Anlass gewesen, um sich Asche aufs Haupt zu streuen.

Gründe gab und gibt es zuhauf. Zwar hatte die von der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), der «Römisch-katholischen Zentralkonferenz» (RKZ) und dem Katholischen Medienzentrum unterzeichnete «Gemeinsame Erklärung zum Abschluss der Mediation» vom 22. Dezember 2022 festgehalten: «Die an den Redaktionsleiter und die gesamte Redaktion von kath.ch gerichteten Erwartungen werden auch für die Nachfolge von Raphael Rauch ihre Gültigkeit haben.» Charles Martig interpretierte diese «Erwartungen» wie unschwer vorauszusehen als frommen Wunsch, den zu erfüllen er dem lieben Gott überlies. In Tat und Wahrheit war das Niveau der kirchlichen Publizistik unter der Führung von Raphael Rauch auf einen in der Schweiz historischen Tiefpunkt gesunken. Ständige Verbalinjurien («Weihbischof Eleganti: ein Horrorclown»; «Was verzapfen da die Bischöfe für einen Unsinn») wurden zum «Markenzeichen» von «kath.ch» ebenso wie der Abdruck von Primitivkarikaturen. Kurz nach dem Tode von Papst Benedikt XVI. publizierte «kath.ch» beispielsweise eine Karikatur der deutschen Satirezeitschrift «Titanic» – mit einem gelb markierten Fleck auf der weissen Soutane sollte dessen Inkontinenz illustriert werden. Martig verteidigte diese strafrechtlich relevante Entgleisung mit den Worten: «Wegen der weltweiten Bedeutung von Satire im Kontext von Religion beurteile ich die Berichterstattung von kath.ch als gerechtfertigt.» Es handle sich dabei um einen popkulturellen Zugang, der als Dokument der Zeitgeschichte gewertet werden könne. Die Suchmaschine Google teilte die jenseits von Gut und Böse zu verortende Fehldiagnose Martigs nicht und nahm dieses «Dokument der Zeitgeschichte» umgehend vom Netz.

Bewusst provozierter Eklat
Dass die «Fortsetzung des Krieges mit andern Mitteln», sprich die kaltschnäuzige Ignorierung der «Erwartungen der Bischofskonferenz» unter Rauchs Nachfolger und Bruder im Geiste Charles Martig nicht lange gut gehen würde, lag auf der Hand. Das Fass zum Überlaufen brachte eine Artikelserie von «kath.ch»-Journalistin und Nicht-Theologin Annalena Müller, in der sie die Mariendogmen der katholischen und orthodoxen Kirche zu schieren Fiktionen herabwürdigte. Nach Protesten weiter Kreise des Kirchenvolkes sah sich die Bischofskonferenz veranlasst, am 12. Juni 2023 mit folgendem Statement an die Öffentlichkeit zu treten: «Die Bischöfe und Territorialäbte sind seit längerem besorgt über einige Artikel, die auf kath.ch veröffentlicht werden. Erst kürzlich waren Artikel über die Jungfrau Maria, die Diözese Chur oder die Diözese Lausanne, Genf und Freiburg in mehrfacher Hinsicht sehr problematisch. Diese wiederholten Veröffentlichungen verletzen Gläubige und führen bei diesen zu Unverständnis und Wut. Weil das Rahmenstatut sowieso angepasst werden muss, überlegen sich die Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz, ob und in welchem Rahmen es sinnvoll ist, den diesem Medium erteilten Auftrag beizubehalten.»

Folgenlose Rügen des Schweizer Presserates
Martig reagierte mit gespielter Verwunderung. Er könne die Kritik der Bischofskonferenz nicht nachvollziehen, da «kath.ch» «nach wie vor» nach journalistischen Qualitätsstandards wie «Fairness, Transparenz und Wahrhaftigkeit» arbeite. Die Redaktion von kath.ch «orientiert sich dabei am Rahmenstatut der katholischen Medienzentren. Zudem bildeten die Richtlinien des Schweizer Presserates den Rahmen der journalistischen Arbeit von kath.ch.»

Man wähnt sich im falschen Film, hatte doch eben dieser Presserat in seinem Entscheid 78/2021 die Verletzung des Wahrheitsgebotes durch «kath.ch» gerügt. Mehr noch: Wenig später, im August 2023, musste «kath.ch» vom Schweizer Presserat ein weiteres Mal gerügt werden (Entscheid 22/2023): «kath.ch» hatte sich unlauterer Methoden bei der Informationsbeschaffung bedient. Konkret hatte die «kath.ch»-Journalistin Sarah Stutte den Initiator und Hauptdarsteller der populären Fernsehserie «Tschugger», David Constantin, betreffend Weiterverwendung des mit ihm geführten Interviews hinters Licht geführt. Die Vorwürfe der Verletzung des Wahrheitsgebotes sowie der unlauteren Informationsbeschaffung wiegen gerade für ein im Auftrag der Bischofskonferenz tätiges Medienportal besonders schwer. Ebenso zum Markenzeichen von «kath.ch» gehören regelmässige Gegendarstellungen, zu deren Publikation sich «kath.ch» infolge tatsachenwidriger Behauptungen genötigt sieht.

Gründe sonder Zahl also, sich Asche aufs Haupt zu streuen und Besserung zu geloben. Doch weit gefehlt. Begnügte sich Martigs Vorgänger Rauch noch mit der Forderung «Treten Sie zurück, Herr Gmür» (SoBli vom 17. September 2023), geht Martig selbst gleich allen Bischöfen an den Kragen. Die Forderung nach einem Kollektivrücktritt hätte er selbst nach der Publikation der Pilotstudie im September 2023 nicht zu stellen gewagt, doch heute sei dies unumgänglich. Martig macht seinen kategorischen Imperativ fest an der vermeintlichen Untätigkeit der Bischöfe bei der Bewältigung der Missbrauchsfälle sowie ihrer Unfähigkeit zur Transparenz.

A propos Untätigkeit der Bischöfe: Ein solcher Vorwurf ist blanker Unsinn. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von hierarchieunabhängigen Meldestellen für Betroffene, ebenso unabhängige Fachorgane für Prävention im Bereich sexueller Übergriffe. Der mediale Dauerbeschuss, dem die Bischöfe nicht zuletzt unter massgeblicher Beteiligung von «kath.ch» an vorderster Front permanent ausgesetzt sind, hat mittlerweile dazu geführt, dass diese geradezu übereifrig und kopflos reagieren: Da lässt ein Bischof verlauten, er habe Strafanzeige gegen acht bereits verstorbene (!) Beschuldigte wegen des Verdachts sexueller Übergriffe bei den zuständigen Staatsanwaltschaften eingereicht. Und ein Territorialabt tat es ihm gleich wegen einer mutmasslichen, vor 60 Jahren begangenen Straftat.
 


Missbrauchsfälle als Vorwand
Hier stellt sich vielmehr die Frage nach den Beweggründen und der Art und Weise, wie «kath.ch» die Thematik der sexuellen Missbräuche bewirtschaftet. Die obsessive Fixierung auf de sexto hat bei «kath.ch» jedenfalls dazu geführt, dass sexuelle Übergriffe voreilig zu Unrecht Priestern angelastet wurden. So z. B. gerade bei Beginn der «Ära Martig»: Kaum im Amt, bezichtigte er einen Priester, sich an einem Oberammergauer Passionsspielleiter vergangen zu haben, musste aber diesen rufschädigenden Fake umgehend dementieren.

Was besonders auffällt: Infolge der Teutonenlastigkeit des «kath.ch»-Personals werden angebliche oder tatsächliche Fehltritte in extenso breitgeschlagen, die sich in Deutschland ereignet haben, für die Schweiz nicht relevant und oft von vergleichsweise geringfügiger Natur sind.

Paradebeispiel sind die «MeToo-Vorwürfe» gegenüber einem deutschen, an der Universität Frankfurt am Main tätigen Kirchenhistoriker und Kirchenmusiker. Es stellte sich heraus, dass der verheiratete Mann unter anderem mit einer Studentin einvernehmlich eine sexuelle Beziehung unterhielt, davon Filmaufnahmen machte und diese an Dritte verschickte. Während Wochen und Monaten hat «kath.ch» diese Affäre breit getreten, genüsslich wurden «weitere Details» aufgetischt, die das Magazin «Der Spiegel» ans Tageslicht gezerrt hatte. Stolz bilanzierte der Unterhosenschnüffler vom Dienst Raphael Rauch den Aufwand, den er für diese Schmuddelstory im Dienste der Schweizer Leserschaft betrieben hatte: «‹kath.ch› hat für diese Recherche mit über 30 Menschen gesprochen.»

Was zudem auffällt: So brennend «kath.ch» an Sex-Storys «made in Germany» interessiert ist, wenn sich diese irgendwie im Kapitel «Sexuelle Missbräuche im Umfeld der Katholischen Kirche» unterbringen lassen, so geflissentlich wird die von der Evangelischen Kirche in Deutschland in Auftrag gegebene Studie zu sexualisierter Gewalt in ihrem Bereich von «kath.ch» ignoriert. Wenig verwunderlich: Diese über 800 Seiten umfassende, unter Mitwirkung von sieben Universitäten erarbeitete Studie bringt so manche lieb gewonnene Gewissheit interessierter Kreise zum Einsturz: Vertuschung, Verschleppung, Täterschutz statt Opferschutz erweisen sich als gängige Verhaltensmuster auch in der evangelischen Kirche. Vor allem aber: Von den beschuldigten Pastoren waren 75 Prozent zum Zeitpunkt der Ersttat verheiratet. Eine kritische Relecture der ohnehin mängelbehafteten Zürcher-Pilotstudie drängt sich förmlich auf. Passt aber so gar nicht in das Beuteschema von «kath.ch» und Konsorten. Die Fassade der katholischen Sonderfaktoren-Saga muss unbedingt aufrechterhalten und weiter befeuert werden – auch wider besseres Wissen. Dies im verblüffenden Gegensatz zur Reformierten Kirche der Schweiz, welche gerade begonnen hat, aus der Studie ihrer deutschen Schwesterkirche die sich aufdrängenden eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen.

Die Vermutung lässt sich deshalb nicht mehr von der Hand weisen, dass es «kath.ch» und ihr zugewandten Orten gar nicht um eine vorurteilslose Aufklärung und Aufarbeitung sexueller Missbräuche im Umfeld der Katholischen Kirche geht, sondern diese Thematik vielmehr als Vorwand herhalten muss, um das ihnen verhasste Weihepriestertum und damit die sakramentale und hierarchische Verfassung der Kirche als solcher zu zerstören.

Exemplarisch für diese Geisteshaltung steht wiederum Charles Martig selbst. In einem Beitrag vom 27. März 2023, also just vor einem Jahr, gab er den Tarif durch. Aufhänger für seine Befehlsausgabe war der unmittelbar zuvor erfolgte Rücktritt des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode wegen Verfehlungen bei der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in seinem Bistum. Für Martig war jetzt schon klar: «Für die katholische Kirche in der Schweiz ist das ein Warnsignal! Im September 2023 wird die Präsentation von ersten Ergebnissen einer nationalen Missbrauchs-Studie für die Schweiz erwartet. Dabei wird eine grosse mediale Aufmerksamkeit auf die Führungsetage der Schweizer Bischöfe gerichtet sein. Es ist auch hier zu erwarten, dass eine hartnäckige Journalistin die berechtigte Frage nach dem Rücktritt eines Schweizer Bischofs stellen wird […] Warum sollte die Dynamik zwischen Kirche und Medienöffentlichkeit hierzulande anders verlaufen als in Deutschland vor fünf Jahren?»
 


Verspielte Glaubwürdigkeit
Es grenzt an schiere Heuchelei, wenn Martig lauthals einen «enormen Vertrauensverlust» der Katholischen Kirche in der Bevölkerung beklagt, wo doch er und seinesgleichen durch ihren medialen Non-stop-Beschuss ganz wesentlich zu diesem Vertrauensverlust beigetragen haben: Da spielt ein Brandstifter Feuerwehr.

Doch damit war Martigs Revolvertrommel noch nicht leer geschossen. Das Einzige, was jetzt noch helfen könne, sei schonungslose Transparenz. Von wegen! «Swiss-cath.ch» hatte im Rahmen ihrer Recherchen festgestellt, dass «kath.ch» seit 2015 ihre Jahresrechnungen nicht mehr öffentlich zugängig macht. Nota bene: Just im Jahre 2015 hatte Martig seine Stelle als Direktor des Katholischen Medienzentrums angetreten. «Swiss-cath.ch» erkundigte sich nach den aktuellen Zahlen. Martigs Rückmeldung lautete: Frühere Auskünfte hätten dazu geführt, dass Informationen gegen ihn und das Katholische Medienzentrum verwendet worden seien. «Ich habe also kein Interesse, Ihnen weitere Munition zu liefern.» Hat da «kath.ch» allenfalls Leichen im Keller? Klar ist: Überall herumschnüffeln und andere zu maximaler Transparenz auffordern und im Gegenzug eigene Angelegenheiten unter Verschluss halten: Dieses «kath.ch»-Geschäftsmodell ist Doppelmoral in Reinkultur.

Immerhin: «swiss-cath.ch» konnte eruieren, dass die Römisch-katholische Zentralkonferenz (RKZ) «kath.ch» im Jahre 2022 mit der stolzen Summe von 1,160 Mio. Franken alimentiert hat. Logo, dass «kath.ch» ungefiltert als PR-Sprachrohr der RKZ fungiert. Und das vorstehend geschilderte, inzwischen gescheiterte Mediationsverfahren liessen sich die Beteiligten 25 818 Franken kosten, abgebucht unter dem Konto «Ausser Spesen nichts gewesen».

Einen über weite Strecken hagiographischen Beitrag zu Martigs Abschiedsgala steuerte die bis dato in Journalistenkreisen weitgehend unbekannte Corina Gall in der «Neuen Zürcher Zeitung» bei («Ein Schweizer Chefredaktor fordert den Rücktritt alle Schweizer Bischöfe», NZZ vom 23. März 2024). Darin hält sie unter anderem fest: «Fakt ist, dass der Trägerverein Katholisches Medienzentrum die publizistischen Linien von Kath.ch selbst bestimmt.» Den Fakt, dass eben dieses Katholische Medienzentrum sich in einem Leistungsauftrag zur Loyalität gegenüber den Bischöfen verpflichtet hat, verschweigt die Journalistin der NZZ-Leserschaft. Letztere darf hingegen am larmoyanten Desillusionierungsprozess von Martig partizipieren: «Gab es bis vor zwei Jahren noch eine leise Hoffnung, dass diese römisch -katholische Kirche sich retten kann, so ist mir dieser Funke vollständig abhandengekommen.» Was Journalistin Corina Gall ebenfalls verschweigt: Die Generalabrechnung mit den Schweizer Bischöfen hindert Martig nicht, sich auch in Zukunft indirekt von eben diesen Bischöfen aushalten zu lassen: Per 1. April 2024 wechselt er zur Katholischen Kantonalkirche Bern, wo er ein neues Kompetenzzentrum Kommunikation aufbauen soll. Eben diese Information hätte ja die Glaubwürdigkeit Martigs nachhaltig beschädigen können, das durfte nicht sein.

Martig schloss seine Abschiedsvorstellung mit einer Frage: Er will vom zuständigen Medienbischof Josef Stübi wissen, weshalb die Schweizer Bischöfe die Zustimmung zur Ernennung der «kath.ch»-Journalistin Annalena Müller zum Mitglied der Direktion des Katholischen Medienzentrums abgelehnt haben. Die Frage ist rhetorischer Natur, verfügt doch Annalena Müller über keinerlei nachweisbare, für dieses Jobprofil erforderliche betriebswirtschaftliche und/oder juristische Qualifikationen.

A propos Annalena Müller: Die deutsche Journalistin bleibt auch nach ihrer gescheiterten Bewerbung für die «Belle Etage» des Katholischen Medienzentrums der Schweiz erhalten. Per 1. Juli 2024 wechselt sie als Chefredaktorin zum Berner Pfarrblatt.


Niklaus Herzog
swiss-cath.ch

E-Mail

Lic. iur. et theol. Niklaus Herzog studierte Theologie und Jurisprudenz in Freiburg i. Ü., Münster und Rom.


Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

* Diese Felder sind erforderlich.

Bemerkungen :

  • user
    Jeanette Schnüriger 29.03.2024 um 08:05
    Innerhalb von 9 Jahren hat der Vorstand des kath. Medienzentrums kath.ch vier Fehleinschätzungen resp. "Falschanstellungen" von Redaktionsleitungen gemacht: Martin Spilker, Sylvia Stamm, Raphael Rauch und zuletzt Charles Martig. Alle 4 Personen sind nach 1, 2, 3 Jahren in ihrer Führungsaufgabe abgetreten. Mitverursacher dieser Falscheinstellungen war Simon Spengler, Kommunikationschef der Zürcher Landeskirche. Für mich muss dort der Hebel angesetzt werden. Der Vorstand hat sich nun zum vierten Mal als unfähig erwiesen, einen kompetenten und vor allem glaubwürdigen Journalisten oder Theologen an die Spitze des Medienzentrums zu setzen. Der Vorstand muss ausgewechselt werden.
    • user
      Sepp Affolter 30.03.2024 um 09:32
      Wer sind die Vorgesetzten dieses Vereinsvorstandes? Meines Erachtens sind Br. Adrian Müller, Simon Spengler, Sarah Paciarelli und Co. ihre eigenen Vorgesetzten, die tun und lassen können, was sie wollen, und nicht mal soviel Mut haben, einen Jahresbericht mit allen Zahlen zu veröffentlichen, so wie das jeder kleine Verein in diesem Land tut! Es ist beschämend, wie intransparent und selbstgefällig dieser kath.ch-Vorstand wirkt, und die SBK und die RKZ schauen einfach zu, wie die nächste Fehlbesetzung aufgegleist wird. Ich gehe davon aus, dass Jacqueline Straub gleich intern zur nächsten kath.ch-Chefin gemacht wird. Wer mal einen Blick auf ihr Facebook-Konto wirft, wird dort sehen, dass sie vor allem sich selber abbildet, in einer endlosen Abfolge von bestens inszenierten Selbstdarstellungen. Wann endlich wird kath.ch der Geldhahn zugedreht?
  • user
    Meier Pirmin 28.03.2024 um 16:01
    "Brandstifter" ist zu viel gesagt für einen Publizisten, der wenigstens mit seinem Buch über den einstigen Filmberater, dessen Texte mir seinerzeit seit 1960 viele Anregungen gaben, immerhin eine publizistisch zählbare Leistung betr. die Geschichte des schweiz. Katholizismus erbracht hat. Er interessiert sich offenbar für den Film,
    vielleicht nicht gerade auf dem Niveau Pater Michel Amgwerd selig über die Filmsprache als Kulturform oder gar das einzigartige Buch von Büchner-Preisträger Arnold Stadler über Pasolinis Jesus. Martig gehört wohl nicht zu den bedeutenden Katholiken der Schweiz, scheint mir publizistisch von zu geringem Gewicht zu sein, um sagen wir mal als Gegner mit anregenden Ideen oder gründlichem Wissen gelten zu können.

    In der heutigen Weltwoche gibt es übrigens einen nicht uninteressanten kritischen Artikel über Martig vom erfahrenen Altjournalisten Rothenbühler, der seinerseits aber leider kein Katholizismus-Kenner ist. Im Ernst schreibt er, man dürfe in einem katholischen Organ nicht wissenschaftlich-kritisch über die Unbefleckte Empfängnis schreiben; wahrscheinlich glaubt er, das hätte mit Gynäkologie zu tun. Dabei handelt es sich um das historisch und theologisch wohl komplexeste Dogma der Theologie-Geschichte, wie man zum Beispiel im Standardwerk der Historikerin K. Utz Tremp über das Verständnis der befleckten und der unbefleckten Empfängnis nachlesen kann, die Grundlage der grössten je vorgekommenen Streitigkeit um das Verständnis der Muttergottes, u.a. bei einem jahrelangen Prozess in Bern, der mit vier Hinrichtungen von Priestern endete . Es gibt in der Schweiz mutmasslich keinen einzigen Journalisten, der den Unterschied zwischen der Theorie von der Befleckten Empfängnis im Vergleich zur Unbefleckten Empfängnis erklären kann, die Basis des fundamental unterschiedlichen Glaubensverständnisses der Franziskaner und der Dominikaner in der hohen Zeit der Scholastik. So vertraten zum Beispiel Augustinus, Bernhard von Clairvaux und noch Thomas von Aquin die Lehre von der Befleckten Empfängnis, hingegen der heilige Bonaventura, über den Papst Benedikt seinerzeit habilitiert hat, gehört zu den frühen Verfechtern der Unbefleckten Empfängnis. Das Dogma hat nichts mit Entjungferung zu tun, sondern führt zentral in das Geheimnis der Erbsünde, also ein Hauptthema des Glaubensverständnisses, was z.B. auch in den Debatten zwischen Luther und Zwingli eine Rolle spielt. Auch das Ablass-Verständnis der katholischen Kirche ist ohne die Auseinandersetzung um dieses Dogma nicht zu verstehen. Diese Zusammenhänge gehören heute freilich kaum mehr zur theologischen Ausbildung, sie haben auch nicht entfernt mit der "Gleichberechtigung" von Mann und Frau incl. der "übrigen Geschlechter" in der Kirche zu tun. Zurück zu Rothenbühler: Jenseits der Schwierigkeiten mit den katholischen Dogmen muss man ihm jedoch recht geben, dass in einem Portal, wo "katholisch" draufsteht, auch katholisch "drin" sein müsste.
  • user
    Werner F. Wägli 28.03.2024 um 15:47

    Werte Damen und Herren


    Für Ihren Artikel zur Sache kath.ch danke ich Ihnen bestens. Schon letztes Jahr habe ich Herrn Martig Mails zu seinen unobjektiven Beiträgen und nicht kompetenten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zugestellt. Wir können nur hoffen, dass es nun bei kath.ch besser wird. Ich habe ihm öfters empfohlen sich am Geiste vom damaligen Leiter von cath.ch Herr Bernard Litzler zu orientieren.


    Leider kenne ich Ihre Organisation noch nicht. Ihr heutiger Beitrag zu Martig war für mich Ostern vor Ostern. Kann ich über Sie, resp. ihre Organisation mehr erfahren?


    Ein gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen Werner F. Wägli,

  • user
    Claudio Tessari 27.03.2024 um 14:41
    Das heutige Problem der "Journalisten" ist, dass 90% von der rotgrünen linken Ideologie besessen sind. Kath.ch ist diesbezüglich ein gutes Beispiel. Ein Medium welches sich katholisch nennt, aber alles was mit dem katholischen Glauben, dem Katechismus zu tun hat mit Füsse tritt. Der Linkskatholizismus im deutschsprachigen Raum kommt immer mit den gleichen Forderungen wie Frauenpriestertum, Änderung der Sexualmoral und den allgemeinen modernistischen Ideen. Zum Glück gibt es ja Swiss Cath, wo nicht nur katholisch drauf steht, sondern auch katholisch drin ist:)
    • user
      Hansjörg 28.03.2024 um 11:53
      Ist ja schon noch komisch, dass Sie 90% der Journalisten auf der linken Seite einordnen. Sind denn die Rechten nicht fähig gute Journalisten auszubilden?
      • user
        Joachim 28.03.2024 um 18:07
        Gute Frage. warum das so ist. Keine Frage, dass es so ist.
  • user
    Tobias Maier 26.03.2024 um 19:55
    Vielen Dank Herr Herzog für diesen spannenden Hintergrundbericht.

    Die von Ihnen aufgedeckte Doppelmoral macht mich sprachlos!
    • user
      Anita E. 27.03.2024 um 09:45
      Mich auch, Herr Maier....doch wie immer das Unehrliche und Stolze trägt keine Frucht und zerstört sich selbst.... "Journalisten-Selbstmord"....