Der Beitrag von Philipp Gut erschien zuerst in der «Weltwoche».
Der Fall spielt an einer Schule im Kanton Zug. Ein dreizehnjähriges Mädchen, nennen wir es Mia, erzählt ihren Eltern von einem Sex-Workshop, der in einer siebten Klasse abgehalten worden ist. Die Kinder sind zwischen elf und dreizehn Jahren alt. Dabei wurden die Mädchen gefragt, ob sie bereits ihre Menstruation haben. Und es wurde gefragt, wer schon Sex hatte. Ausserdem hätten die Schülerinnen und Schüler vor der ganzen Klasse Kondome auf Bananen aufziehen müssen. Die Freundinnen von Mia haben ihr danach berichtet, dass sie nun immer an einen Penis und Kondome denken müssen, wenn sie eine Banane essen.
Mia sagte ihren Eltern, sie wolle an einem solchen Sex-Workshop auf keinen Fall teilnehmen. Doch kurz darauf wurde auch in ihrer Klasse eine entsprechende Veranstaltung angekündigt – für alle obligatorisch und ohne Information der Eltern. Darauf wandte sich der Vater an die Schulleitung. Sexualaufklärung, argumentierte er, sei eine Angelegenheit der Eltern, und weder die Schule noch der Staat habe ein Recht, sich einzumischen und eine Sexualisierung in der Schule zu betreiben.
International agierende Lobby
Eine Antwort erhielt er nicht. Stattdessen meldete sich kurz darauf die Klassenlehrerin der Tochter mit einer E-Mail an sämtliche Eltern, in der sie auf den geplanten Workshop «im Rahmen des Programms zur persönlichen Entwicklung der Schule» hinwies. Der Kurs werde von «erfahrenen Pädagogen der Organisation «Achtung Liebe in Zürich» durchgeführt.
«Erfahrene Pädagogen»? Nun ja: In Tat und Wahrheit schickt «Achtung Liebe» interessierte «Studenten aller Fachrichtungen» in die Schulen, die keine pädagogische Ausbildung haben und schon gar nicht «erfahren» im Unterrichten sind. Die Non-Profit-Organisation engagiert sich für eine «ganzheitliche Sexualaufklärung» und organisiert «Schuleinsätze zur sexuellen Bildung in Klassen, in der Regel ab der 6. Primarstufe». Sie setzt sich für eine «flächendeckende Sexualaufklärung» ein und trage so «zur Förderung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte bei (SRHR)».
Das Kürzel SRHR steht für «sexual and reproductive health and rights», einen Begriff, der von der UNO, aber auch von anderen internationalen Organisationen wie der «International Planned Parenthood Federation» (IPPF) propagiert wird. «Achtung Liebe» bezieht sich ausdrücklich auf diese IPPF, die im Bereich der Bevölkerungspolitik und -kontrolle tätig ist. Darüber hinaus ist «Achtung Liebe» in weiteren «internationalen Netzwerken» verankert und Mitglied der «Stiftung Sexuelle Gesundheit Schweiz», die mit der Brachialaufklärungsbroschüre «Hey You» für Schlagzeilen sorgte (die NZZ nannte sie eine «Anleitung zum Porno»).
Da kann man sich schon fragen: Wie kommen ein paar Studenten dazu, einen Anspruch auf «flächendeckende Sexualaufklärung» zu erheben und systematisch bis zu – nach eigenen Angaben – 200 Einsätze pro Jahr allein in Deutschschweizer Schulen zu leisten? Deutlich wird: Die Studenten handeln nicht einfach spontan, dahinter steht eine international agierende Lobby mit einer politischen Agenda. Die ideologische Ausrichtung lässt keine Zweifel offen: «Achtung Liebe» bezeichnet sich als «feministisch und intersektional», will Sexualität «lustzentriert (pleasure-based) und sexpositiv» vermitteln und beteiligt sich an internationalen Kampagnen wie dem «International Day Against Homo-, Bi-, Inter- and Transphobia» (IDAHOBIT) oder am «World Aids Day» (WAD). Die Organisation setzt sich «aktiv für die Gleichstellung aller Geschlechter, für Rechte und Gesundheit von LGBTQIA+*-Menschen, gegen Sexismus, gegen Rassismus sowie jegliche Form von Diskriminierung ein». Eindeutig positioniert sich «Achtung Liebe» auch in Bezug auf Schwangerschaftsabbrüche beziehungsweise den (Nicht-)Schutz des Lebens, indem sie «das Recht jeder schwangeren Person [nicht Frau] auf eine ärztlich durchgeführte, sichere Abtreibung» vertritt.
Was im Lehrplan steht, und was nicht
Auffällig an diesen Sex-Workshops an Schulen ist, dass dabei die Lehrer aussen vor bleiben. Die Kurse werden bewusst ohne Begleitung professioneller Pädagogen durchgeführt, damit die Atmosphäre «schambefreit» sei. So berichtet das Magazin «Fritz + Fränzi», wie ein Student von «Achtung Liebe» «eine Strich-Frau mit riesigen Brüsten und einen Strich-Mann mit Riesenpenis» an die Tafel malte. «Die Frau bückt sich, der Mann kommt von hinten.» Auch in der Klasse von Mia im Kanton Zug wird es explizit, wie Mitschülerinnen berichten. So hätten sie zu jedem Buchstaben des Alphabets einen Begriff zum Thema «Sex» nennen müssen. Bei «L» sagte jemand «lecken» – und nicht etwa «Liebe». «Ist es normal, dass sich elf-, zwölf-, dreizehnjährige Kinder in der Schule mit solchen Dingen beschäftigen müssen?», fragt Mias Vater. Die Antwort der Schule lautet: ja. Sexualkundeunterricht sei im Lehrplan 21 verankert.
Nicht im Lehrplan steht allerdings, dass die Lehrer das Feld nicht pädagogisch ausgebildeten Studenten überlassen, die Teil eines internationalen «LGBTQIA+*»-Netzwerks sind und Sexualaufklärung nicht unideologisch nüchtern, sondern mit politischer Schlagseite vermitteln.
Originalbeitrag in der «Weltwoche»
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Ob die PTT in Post und Swisscom aufgeteilt wurde, ist nicht relevant. Wie ich erwähnt habe, hat die Sexualisierung an Schulen schon vor dem Lehrplan 21 begonnen. Ausserdem werden heute Fotos auf Schiefertafeln aufgezogen. Was die Medien alles senden, wie Pornografie ist nicht gut. Die Volksinitiative "Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule" hat die Bundesversammlung am 19. Juni 2015 abgelehnt. Darum ist der Lehrplan 21 an öffentlichen Schulen. Kinder und Jugendliche sind in der Schule vor der Sexualisierung nicht geschützt. Weil das Elternrecht an öffentlichen Schulen eingeschränkt ist, gibt es für Eltern nur die Möglichkeit ihre Kinder selbst zu unterrichten oder von einer anerkannten, katholischen Privatschule (Leitbild Jesu Christi) unterrichten zulassen. Ich hoffe, dass im Bundeshaus Bern wieder die Vernunft einkehrt und der Lehrplan 21 abgeschafft wird.
1. Den Lehrplan 21 durch Abstimmung abschaffen. Unterschriften sammeln!
2. Kinder an anerkannte katholische Privatschule, die treu nach einem Leitbild Jesu Christi unterrichten lassen.
3. Wenn möglich Kinder selber unterrichten.
21 Deutschschweizer Kantone haben dem Lehrplan21 zugestimmt. Ein allgemein gültiger Lehrplan macht Sinn, vor allem wenn Familien von einem Kanton in den anderen umziehen. Den Jugendlichen Sexualunterricht zu erteilen macht ebenfalls Sinn, denn nicht alle Eltern sind fähig dazu.
Ein Lehrplan soll vor allem durch Fachkräfte im Ausbildungsbereich, also von Lehrerinnen und Lehrern erstellt werden, denn sie kennen die Bedürfnisse der Jugendlichen. Logischerweise ist dieser Lehrplan immer wieder dem aktuellen Leben anzupassen, sonst würden wir heute noch auf Schiefertafeln schreiben.
Was Eltern ihren Kinder vorleben, erleben die Kinder als persönlich gefärbte individuelle Wahrheit. Das kann keine Schule vermitteln.
„Man muss das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum oben auf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.“(Goethe, J. W., Gespräche mit Peter Eckermann, 1828)
und redet die Wahrheit von Herzen;
wer mit seiner Zunge nicht verleumdet,
wer seinem Nächsten nichts Arges tut
und seinen Nachbarn nicht schmäht.
Psalm 15:2-3