Bischof Vitus Huonder. (Bild: zVg)

Kirche Schweiz

Bischof Vitus Huon­der verstorben

Heute Mit­tag ver­starb nach kur­zer schwe­rer Krank­heit Bischof Vitus Huon­der. Er war wäh­rend sei­ner Zeit als Bischof von Chur ein treuer und furcht­lo­ser Ver­tei­di­ger des katho­li­schen Glaubens.

Gemäss einer Mitteilung der Priesterbruderschaft St. Pius X wurde Bischof Vitus Huonder am Fest des heiligen Josef, dem 19. März, ins Krankenhaus eingeliefert. Kurz nachdem er eine negative Diagnose erhalten hatte, kehrte er ins Institut «Sancta Maria» zurück, wo er heute Mittag verstarb.

Vitus Huonder wurde am 21. April 1942 in Trun GR geboren und besuchte das Gymnasium der Benediktiner in Disentis. Nach seiner Priesterweihe im Jahr 1971 setzte er seine Studien fort. Er doktorierte über ein alttestamentliches Thema, seine Habilitation schrieb er aber im Fach Liturgiewissenschaft. Nach mehreren Jahren in der Pfarreiseelsorge wurde er 1990 von Bischof Wolfgang Haas zum Generalvikar für Graubünden, Glarus und das Fürstentum Liechtenstein und zum Mitglied des Churer Domkapitels ernannt. Dieses wählte Vitus Huonder am 6. Juli 2007 zum Bischof von Chur. Papst Benedikt XVI. bestätigte die Wahl am 8. Juli 2007, die Bischofsweihe erfolgte am 8. September 2007 in der Klosterkirche Einsiedeln. Als Wahlspruch wählte er «Instaurare omnia in Christo» (Alles in Christus erneuern). Diesem Wahlspruch blieb er während seiner ganzen Zeit als Bischof treu. 2017 reichte Bischof Vitus seine altersbedingte Demission ein. Papst Franziskus verlängerte jedoch seine Amtszeit bis zum 20. Mai 2019.

Noch während seiner Zeit als Bischof von Chur wurde er mit der Aufgabe betraut, in Kontakt mit der Priesterbruderschaft Pius X zu treten, um die Möglichkeiten einer kanonischen Anerkennung abzuklären. Nach seiner Emeritierung lebte er im Institut «Sancta Maria» in Wangs; das Institut gehört zur Priesterbruderschaft St. Pius X. Er scheint dort eine geistliche Heimat gefunden zu haben. In drei Videos auf dem YouTube-Kanal «Certamen» setzte sich Bischof Vitus zuletzt für die unverfälschte Lehre der Katholischen Kirche und den überlieferten, sogenannten «alten» Ritus ein.

Bischof Vitus Huonder war seit 1991 Mitglied des päpstlichen «Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem», seit 2008 im Rang des Grossoffiziers.

Eine ausführliche Würdigung seines Lebens durch Bischof em. Marian Eleganti folgt morgen früh.


Redaktion


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    Gabriela Ulrich 06.04.2024 um 16:59

    Zum Gebet zur Heiligkeit des verstorbenen Bischof Vitus Huonder, Em. Diözesanbischof von Chur schliesse ich mich gerne an.



    Oration


    Gott, der Du unter den apostolischen Priestern Deinen Diener Vitus Huonder durch die bischöfliche Würde in Ansehen stehen liessest, gewähre, so bitten wir, dass er für immer deren Gemeinschaft beigestellt werde. Durch unseren Herrn.



    Secret


    Nimm an, Herr, so bitten wir, die Opfergaben, die wir Dir für die Seele Deines Dieners, des Bischofs Vitus Huonder, darbringen, auf dass Du ihn, dem Du in dieser Welt die hohepriesterliche Würde verliehen hast, im himmlischen Reich der Gemeinschaft Deiner Heiligen teilhaft machest. Durch unseren Herrn.



    Postcommunio


    Möge die von uns angerufene Milde Deiner Barmherzigkeit gereiche, so bitten wir, Herr, der Seele Deines Dieners, des Bischofs Vitus Huonder zum Heil, auf dass er durch Dein Erbarmen die ewige Gemeinschaft mit dem erlange, auf den er gehofft und an den er geglaubt hat. Durch unseren Herrn.



    Gebete und heilige Messe in meinem Volksmissale steht unter ORATIONEN: 4 FÜR EINEN VERSTORBENEN BISCHOF des Volksmissale P. Martin Ramm der Priesterbruderschaft St. Petrus, Vierte Auflage Thalwil 2022, IMPRIMATUR für die ersten drei Auflagen + Dr. Vitus Huonder Ordinarius Episcopalis Curiensis Curiae R., die 25 April 2015, IMPRIMI POTEST für die vierte Auflage P. Andrzej Komorowski, Superior Generalis FSSP Friburgi Helvetiorum die 25 mensis Martii, A. D. 2022

  • user
    Martin Meier-Schnüriger 05.04.2024 um 08:59
    In meinem "Fundus" habe ich einen Kommentar gefunden, den ich im Februar 2010 geschrieben hatte. Hier nochmals als Dank an Bischof Vitus und sein Wirken im Weinberg des Herrn.

    «Der Bischof und der Kaktus

    Die bekannte Wochenzeitschrift Schweizer Illustrierte (SI) verteilt in jeder ihrer Ausgaben symbolisch eine Rose und einen Kaktus. Damit will sie - ihrer Meinung nach - gute Ideen und Taten belohnen und schlechte an den Pranger stellen. Wobei Gut und Schlecht Kategorien sind, welche die Redaktoren der SI selbst festlegen: Gut ist, was der landläufigen Mehrheitsmeinung entspricht, schlecht ist, was ihr entgegensteht.

    Unter diesen Voraussetzungen ist es kein Wunder, dass immer wieder Personen mit kirchlichem Hintergrund vom Haus Ringier mit einer Pflanze beehrt werden. Halten sie sich treu an die Lehre der Kirche, müssen sie mit einem Kaktus rechnen, stehen sie aber als "mutige" Kämpfer gegen die Hierarchie da, gibt's die Rose.

    Neulich zog sich der Churer Bischof Dr. Vitus Huonder den Zorn der Mediengewaltigen aus Zofingen zu und wurde mit einem Kaktus "beehrt". Grund dafür war seine Bitte, auf so genannte "Narrenmessen" in der Fasnachtszeit zu verzichten. Obwohl der Bischof damit nur seiner Pflicht nachkam, die Integrität des sakralen Raumes der Kirche vor Profanisierung zu schützen, wurde ihm Humorlosigkeit, Sturheit und fundamentalistisches Gedankengut unterstellt. Und dafür gibt's eben einen Kaktus.

    Bei näherer Betrachtung allerdings darf sich dieser Kaktus durchaus sehen lassen. Mit seiner unscheinbaren Farbe und Form und seiner Genügsamkeit und Anspruchslosigkeit steht er da für die wahre christliche Demut und Bescheidenheit.

    Seine Stacheln wiederum zeigen, dass er sich sehr wohl zu wehren weiss. Er benutzt sie nicht zum Angriff, aber wer ihm zu nahe tritt, muss gewärtigen, gestochen zu werden. Auf die Kirche übertragen, deuten die Stacheln auf die Botschaft Jesu Christi hin. Diese ist zwar eine Frohbotschaft für alle, die sich auf sie einlassen und ihr folgen. Den übrigen jedoch ist sie ein Ärgernis, ein lebendiger Vorwurf, der sehr wohl das Gewissen sticht und aufrüttelt.

    Schliesslich kommt es – bei guter Pflege – vor, dass der Kaktus zu blühen beginnt. Seine Blüten sind von einer so seltenen und erhabenen Schönheit, dass sie die andern Blumen in den Schatten stellen. Wer Kakteen kennen und lieben gelernt hat, will gar keine anderen Pflanzen mehr. So ist es auch mit der Kirche. Für den gläubigen Menschen ist sie ein strahlendes und blühendes Zuhause, ein Ort der Geborgenheit und des Friedens.

    So gesehen darf Bischof Vitus den Kaktus der SI mit Freude und Stolz entgegennehmen, denn er erhält ihn ja wegen seiner Treue zur Kirche und seinem Pflichtbewusstsein. Die Rose wird ihm später nachgereicht werden – nicht von einer Redaktion, aber vom Vater im Himmel.»
  • user
    Marie-Theres Steiner 05.04.2024 um 02:49
    Vielen Dank und vergelts Gott für alles was Sie für uns getan haben. Ich durfte schon Ihrer Bischofsweihe beiwohnen und mit Ihnen einige Gespräche führen, Sie werden mir stets als väterlicher, glaubenstreuer Bischof in Erinnerung bleiben. Der Herr schenke Ihnen den ersehnten Frieden.
  • user
    Don Martino Mantovani 04.04.2024 um 22:03
    Ein guter Mensch, ein Gerechter im Glauben und Seelsorge, im Amtsdienst. Ein mutiger Bischof, Hirte und Lehrer. Treu, fromm, besonnen, scharf doch gütig, freundlich, einfühlsam. Liturgiekenner und -Liebhaber. Noch mehr! Gottes- und Maria Verehrer.
    Jesus - sein Schatz sein Leben seine Liebe und Kraft.
    Danke Bischof Vitus, dass Du mich zum Priester der kath. Kirchenfamilie geweiht hast. Nun bete ich weiter für deine letzten Schritte zur ewigen Heiligkeit.
    don Martino, Spiritual Frauenkloster St. Peter am Bach SZ