Mosaik in der Brotvermehrungskirche in Tabgha. (Bild: Wikimedia)

Weltkirche

Brot­ver­meh­rungs­kir­che am See Gene­za­reth fei­ert Jubiläum

Am See Gene­za­reth soll Jesus laut bib­li­scher Über­lie­fe­rung einst sein Brot­wun­der getan haben. Heute liegt an der Stelle das Klos­ter von Tab­hga, das am Wochen­ende Jubi­läum fei­ert. Erwar­tet wer­den Pil­ge­rin­nen und Pil­ger aus aller Welt.

Nach der Hektik von Jerusalem und dem Gedränge an den Heiligen Stätten in Bethlehem und Nazareth finden christliche Pilgerinnen und Pilger oft erst an den Gedenkorten des See Genezareth Spiritualität und Ruhe. In idyllischer Lage am Ufer, unterhalb des sanft ansteigenden «Bergs der Seligpreisungen» liegen Kapernaum, die Primatskapelle1 und Tabgha.

Hier erinnert die von deutschen Benediktinern betreute Kirche an die Stätte, wo Jesus nach der Bibel mit fünf Broten und zwei Fischen 5000 Menschen speiste. Die Brotvermehrungskirche, das Kloster und das jenseits einer Plantage gelegene Pilgerhaus des «Deutschen Vereins vom Heiligen Lande» begehen an diesem Wochenende gemeinsam drei runde Gedenktage.

Da ist zunächst die Kirche, vor deren Altar das weltberühmte Mosaik aus dem 5. Jahrhundert einen Korb mit vier Broten und zwei Fischen zeigt. Es ist bereits das vierte Gotteshaus an dieser Stelle – und es wurde 1982, vor 40 Jahren, vom Kölner Kardinal Joseph Höffner eingeweiht.
Schon im 4. Jahrhundert berichteten Pilger von einer hier bestehenden Erinnerungsstätte an die Brotvermehrung. Die erste Kirche wurde vermutlich von einem Erdbeben zerstört und ab Mitte des 5. Jahrhunderts bedeutend grösser neu errichtet. Möglicherweise mit dem Perser-Einfall 614 wurde sie zerstört. Nach vielen Jahrhunderten Brache entstand 1935 eine Notkirche und 1982 der heutige Bau.

Vor 20 Jahren dann wurde auf dem Terrain das moderne Pilgerhaus eingeweiht. Papst Johannes Paul II. hatte bei seiner Heilig-Land-Reise im Jubiläumsjahr 2000 den Grundstein gesegnet.

Das dritte Jubiläum gilt dem Kloster der Benediktiner, das anstelle eines baufälligen Provisoriums vor zehn Jahren eingeweiht wurde.

Tabgha gehört zu den meistbesuchten Christen-Stätten in Israel. Heute kommen täglich bis zu 5000 Personen.
Die Gedenkfeiern begehen die Benediktiner und der Heilig-Land-Verein mit Gottesdiensten und Grosstreffen an zwei Tagen. Zum liturgischen Brotvermehrungsfest sind insbesondere die einheimischen Christinnen und Christen zu einem Gottesdienst mit dem neuen Weihbischof Rafik Nahra aus Nazareth eingeladen. Für Sonntag werden Freunde des Klosters und des «Heilig-Land-Vereins» aus dem In- und Ausland erwartet.
 


1 Nach der Tradition steht die Primatskapelle an dem Ort, an dem Jesus nach seiner Auferstehung am See seinen Jüngern erschienen ist und Petrus aufgefordert hat: Weide meine Schafe.»

 


KNA/Redaktion


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