«Sei ihre Stimme», so das Motto des diesjährigen Marsches. Sieben Frauen und ein Mann wurden durch ihre Zeugnisse zu dieser Stimme. Sie zeigten mit ihren persönlichen Geschichten, dass das Thema Lebensschutz und Abtreibung nicht nur die jeweilige Mutter und das Kind betrifft, sondern auch deren Umfeld. So erzählte z. B. Jeanine B. von ihrer kleinen Schwester, die sechs Monate nach ihrer Geburt gestorben ist. Ihre Eltern seien sehr unter Druck gestanden, ihre Schwester aufgrund der Diagnose Trisomie 18 abzutreiben. «Danke, dass ihr meine kleine Schwester trotz allem Gegenwind, nicht abgetrieben habt. Ihr seid für mich Helden», bekannte sie. Sie hatte ihre kleine Schwester sehr geliebt und war untröstlich bei ihrem Tod. Doch heute sagt Jeannine B.: «Meine Schwester kennenzulernen und zu lieben, waren all diesen Schmerz des Verlustes wert. Ich behalte ihr Lächeln stets im Kopf. Ihr Name war Lucienne. Das bedeutet Lichtbringer.»
Barbara G. war viele Jahre als Hebamme tätig. Während ihrer Ausbildung war ihr geraten worden, zu Abtreibungen zu schweigen. Aufgrund ihrer Erfahrung ermutigte sie Personen aus dem Medizinbereich, immer wieder das Gespräch zu suchen: «Es warten viele Kolleginnen auf ein Gegenüber, bei dem sie ihr Herz ausschütten können. Das verlangte eiserne Schweigen ist wie ein kalter Panzer.»
Der Marsch durch Oerlikon musste wiederum unter grossem Polizeieinsatz stattfinden. Bereits während der Reden störten einige Demonstranten durch ein Pfeifkonzert und auch während des Marsches selbst kam es zu verbalen Angriffen. Dass dieser Polizeieinsatz «aufgrund von Drohungen durch linksextreme Kreise immer wieder nötig ist, machte klar: Die just in dieser Woche im Kantonsparlament diskutierte Frage, wie mit Ausschreitungen und unbewilligten Demonstrationen bzw. Störungen bewilligter Veranstaltungen zukünftig umzugehen sei und wer die Kosten für Polizeieinsatz und Sachbeschädigungen tragen müsse, hat einmal mehr Dringlichkeit erlangt», schreibt Beatrice Gall, die Präsident von «Marsch fürs Läbe», in der Pressemitteilung.
Nach dem Marsch erinnerte der Zürcher Kantonsrat und Nationalratskandidat Erich Vontobel (EDU) an die Wichtigkeit von Hilfsmöglichkeiten wie dem Babyfenster: «Babyfenster können u. a. dazu beitragen, dass die eine oder andere Abtreibung verhindert wird.»
Den Abschluss fand die Kundgebung mit Vertretern von katholischer, reformierter und freikirchlicher Seite um kurz nach 17 Uhr.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
D a n k e an die vielen Teilnehmer, mögen es nächstes Jahr noch mehr sein als klares Zeichen u.a. an die Politik.
Deo gratias!