Der Umzur durch Oerlikon. (Bild: © «Marsch fürs Läbe»)

Pro Life

Bunt, fröh­lich, hoff­nungs­voll – der 13. «Marsch fürs Läbe»

Ges­tern wurde in Zürich-​Oerlikon wie­der ein star­kes und far­ben­fro­hes Zei­chen für das Leben gesetzt: Rund 1500 Men­schen – Fami­lien mit Kin­dern, Jugend­li­che, Erwach­sene sowie Frauen und Män­ner des geweih­ten Lebens – nah­men am 13. «Marsch fürs Läbe» teil, der unter dem Motto «Sei ihre Stimme» stattfand.

Der Himmel meinte es gut mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern: Die Sonne strahlte vom Himmel. Bereits vor dem offiziellen Beginn war der Markplatz in Zürich-Oerlikon gefüllt mit Menschen, die sich an den Ständen der verschiedenen Lebensschutz-Organisationen informierten oder untereinander ins Gespräch kamen.

Ebenfalls am Samstag fanden in Berlin und Köln Märsche für das Leben mit über 6000 Teilnehmern statt. In einer Liveschaltung aus Berlin erklärte Alexandra Linder, Bundesvorsitzende des «Bundesverbands Lebensrecht»: «Es ist so schön, wir könnten noch zwei Stunden gehen!»

Den offiziellen Teil in Zürich eröffnete die Schweizer Sängerin Bernarda Brunovic, die bereits letztes Jahr das Programm mit ihren beeindruckenden Liedern begleitet hatte. Ihr Lied «Welcome on earth» war von Kaplan Thomas de Bayer aus Deutschland komponiert worden. «Pro Lifer sind effektiv, sie retten Tausende von Leben. Das Lied ist ein Dankeschön», erklärte er sein Werk.

In seinem Grusswort betonte Weihbischof em. Marian Eleganti die Freude, die ein Kind – auch ein ungewolltes Kind – in die Welt bringt.
 


Susanne Kummer, Direktorin des Wiener Bioethik-Instituts IMABE, gab eine kurze Zusammenfassung der im Sommer von IMABE herausgegebenen Studie zu den psychischen Folgen von Abtreibungen. In der Schweiz ist ein Schwangerschaftsabbruch auch nach der 12. Schwangerschaftswoche erlaubt, wenn damit die «Gefahr einer schweren seelischen Notlage abgewendet werden kann» (Schweizerisches Strafgesetzbuch, Art. 119 Abs. 1). Damit wird behauptet, dass eine Abtreibung ein therapeutisches Mittel sei. Die Untersuchung von 14 relevanten Übersichtsarbeiten und Einzelstudien zu Schwangerschaftsabbruch und psychischen Gesundheitsfolgen zeigten: «Es gibt keinen einzigen Nachweis dafür, dass eine Abtreibung Frauen vor negativen psychischen Folgen schützt oder dass eine Abtreibung einer Frau nützt. Damit hängt die Begründung des Gesetzgebers, nämlich, dass man Abtreibung zum Schutz der psychischen Gesundheit der Frau vornimmt, sogar bis zur Geburt, völlig in der Luft», so Susanne Kummer. «Frauen müssen über Komplikationen und Folgen einer Abtreibung informiert sein. Es braucht alternative Unterstützung für Mutter und Kind.» (siehe Interview auf «Radio Gloria)
 


«Sei ihre Stimme», so das Motto des diesjährigen Marsches. Sieben Frauen und ein Mann wurden durch ihre Zeugnisse zu dieser Stimme. Sie zeigten mit ihren persönlichen Geschichten, dass das Thema Lebensschutz und Abtreibung nicht nur die jeweilige Mutter und das Kind betrifft, sondern auch deren Umfeld. So erzählte z. B. Jeanine B. von ihrer kleinen Schwester, die sechs Monate nach ihrer Geburt gestorben ist. Ihre Eltern seien sehr unter Druck gestanden, ihre Schwester aufgrund der Diagnose Trisomie 18 abzutreiben. «Danke, dass ihr meine kleine Schwester trotz allem Gegenwind, nicht abgetrieben habt. Ihr seid für mich Helden», bekannte sie. Sie hatte ihre kleine Schwester sehr geliebt und war untröstlich bei ihrem Tod. Doch heute sagt Jeannine B.: «Meine Schwester kennenzulernen und zu lieben, waren all diesen Schmerz des Verlustes wert. Ich behalte ihr Lächeln stets im Kopf. Ihr Name war Lucienne. Das bedeutet Lichtbringer.»

Barbara G. war viele Jahre als Hebamme tätig. Während ihrer Ausbildung war ihr geraten worden, zu Abtreibungen zu schweigen. Aufgrund ihrer Erfahrung ermutigte sie Personen aus dem Medizinbereich, immer wieder das Gespräch zu suchen: «Es warten viele Kolleginnen auf ein Gegenüber, bei dem sie ihr Herz ausschütten können. Das verlangte eiserne Schweigen ist wie ein kalter Panzer.»

Der Marsch durch Oerlikon musste wiederum unter grossem Polizeieinsatz stattfinden. Bereits während der Reden störten einige Demonstranten durch ein Pfeifkonzert und auch während des Marsches selbst kam es zu verbalen Angriffen. Dass dieser Polizeieinsatz «aufgrund von Drohungen durch linksextreme Kreise immer wieder nötig ist, machte klar: Die just in dieser Woche im Kantonsparlament diskutierte Frage, wie mit Ausschreitungen und unbewilligten Demonstrationen bzw. Störungen bewilligter Veranstaltungen zukünftig umzugehen sei und wer die Kosten für Polizeieinsatz und Sachbeschädigungen tragen müsse, hat einmal mehr Dringlichkeit erlangt», schreibt Beatrice Gall, die Präsident von «Marsch fürs Läbe», in der Pressemitteilung.

Nach dem Marsch erinnerte der Zürcher Kantonsrat und Nationalratskandidat Erich Vontobel (EDU) an die Wichtigkeit von Hilfsmöglichkeiten wie dem Babyfenster: «Babyfenster können u. a. dazu beitragen, dass die eine oder andere Abtreibung verhindert wird.»

Den Abschluss fand die Kundgebung mit Vertretern von katholischer, reformierter und freikirchlicher Seite um kurz nach 17 Uhr.


Redaktion


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  • user
    Anita 18.09.2023 um 06:38
    D a n k e an die Redaktion für diesen Beitrag, der einmal mehr zeigt, wie bunt und schön das Leben ist.
    D a n k e an die vielen Teilnehmer, mögen es nächstes Jahr noch mehr sein als klares Zeichen u.a. an die Politik.
    Deo gratias!