Dies soll euch zum Zeichen sein. Ihr werdet ein Kind finden, eingewickelt in Windeln, das in einer Krippe liegt (Lk 2,12.16).
Das Zeichen Gottes, das Zeichen, das den Hirten und uns gegeben wird, ist kein aufregendes Wunder. Das Zeichen Gottes ist seine Demut. Das Zeichen Gottes ist, dass er sich klein macht. Dass er zum Kind wird. Dass er sich anrühren lässt und um unsere Liebe bittet. Wie sehr würden wir Menschen ein anderes, mächtiges und unwidersprechliches Zeichen der Macht Gottes und seiner Grösse wünschen. Aber sein Zeichen lädt uns zum Glauben und zur Liebe ein und gibt uns darum Hoffnung: So ist Gott. Er hat die Macht, und er ist die Güte. Er lädt uns ein, ihm ähnlich zu werden. Ja, wir werden Gott ähnlich, wenn wir uns von diesem Zeichen formen lassen. Wenn wir selbst die Demut und so die wahre Grösse lernen. Wenn wir der Gewalt entsagen und nur die Waffen der Wahrheit und der Liebe benützen. […] Wenn wir ihn, den Gott, sehen, der ein Kind geworden ist, geht uns das Herz auf. In der Liturgie der Heiligen Nacht kommt Gott als Mensch zu uns, damit wir wahrhaft menschlich werden. […] Ja, darum wollen wir in dieser Heiligen Nacht beten. Herr Jesus Christus, der du in Bethlehem geboren wurdest, komm zu uns. Tritt in mich, in meine Seele ein. Verwandle mich. Erneuere mich. Mache mich und uns alle aus Stein und Holz zu lebendigen Menschen, in denen deine Liebe gegenwärtig und die Welt verwandelt wird. Amen.
(Papst Benedikt XVI., Weihnachtspredigt 2009)
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